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# taz.de -- Bildungsgipfel von Bund und Ländern: Blockadehaltung überwinden
> Bei Streitereien in der Bildungspolitik geht es immer auch um Macht. Beim
> Startchancenprogramm muss sich zeigen, ob es auch anders funktioniert.
Bild: Eine Ausschüttung nach Kriterien wie der Armutsgefährdungsquote in den …
Das Gezerre [1][um die Finanzierung des Startchancenpakets], das
benachteiligten Kindern durch die Schulzeit helfen soll, es ist auch
symptomatisch. Nämlich dafür, wie sehr der Kampf für mehr
Chancengerechtigkeit in den Schulen immer wieder zu einem Machtkampf
zwischen Bund und Ländern gerät, zu einem Gerangel um Geld und
Grundsätzlichkeiten: Wer gibt die Richtung vor in der Bildungspolitik?
Das tun die Länder – klar, Bildungspolitik ist ihre Sache. Doch es gibt ein
paar grundgesetzlich geregelte Ausnahmen, etwa die Regelung der
Berufsausbildung – und, prominentester Fall, der Digitalpakt. Und nur weil
die praktische Umsetzung von Letzterem keine wahnsinnige Erfolgsgeschichte
war, heißt das nicht, dass die Idee, zwischen Bund und Ländern gemeinsame
Sache zu machen, nicht eigentlich die richtige ist.
Das Startchancenpaket wäre in dem Sinne auch eine Chance für Bund und
Länder – nämlich beim Bildungsgipfel am Freitag zu zeigen, dass sie in der
Lage sind, Blockadehaltungen aufzugeben, wenn es denn einer sinnvollen
Sache dient. Die Länder müssten sich konkret von der Maxime lösen – und
offenbar gibt es erste Signale in diese Richtung –, dass das Geld unbedingt
nach dem Königsteiner Schlüssel verteilt werden soll.
Dann nämlich, so auch die einhellige Kritik von Bildungsexpert*innen,
[2][würden einwohnerstarke Länder wie Bayern und Baden-Württemberg am
meisten profitieren] – die aber weniger Brennpunktprobleme haben als etwa
Sachsen-Anhalt oder Berlin. Eine Ausschüttung nach Kriterien wie der
Armutsgefährdungsquote wäre definitiv weniger Gießkanne und damit, genau:
zielgerichteter.
Gemeinsam wiederum könnte man noch mal in sich gehen, ob man unbedingt die
Hälfte der Gelder aus dem Chancenpaket in den Bau von Schulen stecken muss.
Klar, die sind auch marode. Aber die Frage ist, ob man mit einem Kuchen
alle satt machen will – oder ob man sich für das Thema Schulbau nicht noch
mal etwas anderes überlegt. Kooperation schadet ja nie.
22 Jun 2023
## LINKS
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[2] /Neue-KMK-Praesidentin-Guenther-Wuensch/!5928811
## AUTOREN
Anna Klöpper
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