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# taz.de -- Schlussphase der Bundesliga: Den Abstieg kann Augsburg nicht
> Für Union Berlin ist nach dem 0:1 beim FC Augsburg eine Qualifikation für
> die Champions League nicht abgeschrieben. Und der FCA bleibt drin.
Bild: Dion Beljo (l.) jubelt für Augsburg, Unioner Paul Jaeckel kann nur stehe…
Besungen und beklatscht wurden hinterher nicht nur die Gewinner des [1][FC
Augsburg,] sondern auch die Verlierer des 1. FC Union Berlin. Aufmunternd
sollte das wirken nach dem Rückschlag für die „Eisernen“, die in der
Tabelle zwar weiterhin auf einem Champions-League-Platz stehen, aber die
Chance verpasst hatten, diesen zu festigen. Umso mehr war es dem Anhang
nach der 0:1(0:0)-Niederlage beim FCA durch Dion Beljos Tor (53.) ein
Anliegen, die Mannschaft zu bestärken vor den verbleibenden drei Spielen
gegen Freiburg, in Hoffenheim und gegen Bremen.
Weiterhin besteht für [2][Union] ja die gute Chance, sich erstmals in der
Vereinsgeschichte für Europas Eliteliga zu qualifizieren. Nach dem Aufstieg
2019 hatten die Köpenicker ihre erste Saison in der Bundesliga auf Rang elf
beschlossen. Kontinuierlich ging es danach mit den Abschlussplatzierungen
sieben und fünf weiter nach oben, Abenteuer und stimmungsvolle Nächte im
Europapokal inklusive. Diese haben sie sich nun wieder zum Ziel gesetzt,
bestenfalls in der Champions League. „Wir haben nach wie vor die Chance,
etwas Großes zu erreichen. Dafür werden wir Vollgas geben“, versprach
Union-Stürmer Kevin Behrens.
Die rührendste Szene des Samstagnachmittags hatte sich aber vor dem
Augsburger Anhang abgespielt. FCA-Torwart Tomas Koubek stand dort im
Mittelpunkt, was in seinen fast vier Jahren im Verein nicht oft vorgekommen
ist. Und wenn doch, dann eher wegen eines Malheurs. Diesmal aber wurde der
30 Jahre alte Vertreter des Stammkeepers und ehemaligen Union-Profis Rafał
Gikiewicz wegen seines Beitrags zum ersten Sieg nach zuletzt sieben
erfolglosen Versuchen gefeiert – und nebenbei auch für seine Turneinlage im
Anschluss.
Nach einem Schubser seines Kollegen Elvis Rexhbeçaj hatte der fast zwei
Meter große und massige Koubek eine filigrane Rückwärtsrolle mit
anschließender Streckung aufgeführt. „Elvis hat mich ein bisschen gedrückt,
also habe ich was von meiner Gymnastik gezeigt“, scherzte Koubek später.
„Dann bin ich wirklich eine Katze und nicht Garfield.“
Koubeks gute Laune hatte viel mit dem wahrscheinlich schon entscheidenden
Schritt zum Klassenerhalt der Augsburger zu tun. Sechs Punkte beträgt ihr
Vorsprung auf den Relegationsplatz vor den ausstehenden Spielen in Bochum,
gegen Dortmund und in Mönchengladbach. Es müsste schon viel zusammenkommen,
damit die 2011 aufgestiegenen Augsburger noch ihren Beinamen verlieren. Als
die „Unabsteigbaren“ gelten sie ja längst, kurz vor ihrer 13. Saison
hintereinander in der Bundesliga. Länger ununterbrochen spielen dort
derzeit nur Bayern, Dortmund, Leverkusen, Wolfsburg, Gladbach, Hoffenheim
und Mainz.
## Freude über Ersatztorwart
Dass Koubek unter anderem wegen einer Rettungstat unter Zuhilfenahme des
Pfostens nach einem Kopfball von Behrens besonders gefeiert wurde, sorgte
für zusätzliche Freude beim FCA. „Der hat es nicht einfach gehabt in den
letzten Jahren“, erinnerte Kapitän Jeffrey Gouweleeuw, „jeder gönnt ihm
das.“ Seit Koubek im August 2019 für 7,5 Millionen Euro Ablöse von Stade
Rennes verpflichtet worden war, ist er auf gerade einmal 34
Pflichtspieleinsätze gekommen.
Schnell galt der zwölfmalige Nationaltorwart Tschechiens als teurer
Fehleinkauf. Rund zweieinhalb Jahre lang wurde er gar nicht mehr
berücksichtigt. Erst im Oktober 2022 durfte Koubek wieder ran. Nun gelang
bei seinem neunten Einsatz in Liga und Pokal der erste Sieg mit ihm. Danach
so gefeiert zu werden, das sei „sehr schön von allen Leuten“ gewesen, sagte
Koubek. Umso mehr begreift er seine derzeitigen Einsätze als Chance, sich
für sein letztes Vertragsjahr bis Mitte 2024 als Stammkraft zu empfehlen.
Ob Koubek auf eine derartige Zukunft hoffen darf, scheint allerdings
fraglich zu sein, zumal die Situation der Torhüter beim FCA insgesamt noch
ziemlich offen ist. Gikiewicz trainiert derzeit nur individuell, eine
Schulterverletzung, so heißt es. Zwei Bundesligaspiele fehlen dem
35-Jährigen noch, damit eine Klausel greift und sein Vertrag um ein Jahr
verlängert wird.
Der Pole soll zuletzt aber auf zwei Jahre gedrängt haben. Zudem gilt der
ablösefreie Mainzer Finn Dahmen, 25, weiterhin als Kandidat.
Geschäftsführer Stefan Reuter hält sich alle Optionen offen. „Wir sprechen
erst dann, wenn er die Spiele gemacht hat“, sagte er über Gikiewicz, „oder
wenn es eben nicht klappen sollte, dann sprechen wir auch.“
7 May 2023
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## AUTOREN
Maik Rosner
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