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# taz.de -- Terrorverdacht in Schweden: Mutmaßliche Islamisten festgenommen
> Sicherheitskräfte in Schweden haben wegen Terrorverdachts fünf Personen
> festgenommen. Die Pläne stünden im Zusammenhang mit Protesten nach einer
> Koranverbrennung.
Bild: Istanbul, Türkei, am 22. Januar: eine Frau demonstriert mit Koran vor de…
Stockholm afp/dpa | Wegen Terrorverdachts haben Sicherheitskräfte in
Schweden fünf mutmaßliche Islamisten festgenommen. Die Pläne stünden im
Zusammenhang mit Protesten nach [1][einer Koranverbrennung im Januar],
teilte der Nachrichtendienst Säpo am Dienstag mit. „Wir gehen davon aus,
dass es internationale Verbindungen gibt, insbesondere zur
Terrororganisation IS“, sagte die zuständige Abteilungsleiterin Susanna
Trehörning der Nachrichtenagentur TT zufolge. Die fünf Männer seien bei
abgestimmten Einsätzen in den Städten Eskilstuna, Linköping und Strängnäs
festgenommen worden.
Der Geheimdienst geht nach eigenen Angaben nicht davon aus, dass ein
Anschlag unmittelbar bevorstand. Allerdings müsse er oftmals frühzeitig auf
mögliche Bedrohungen reagieren.
Eine islamfeindliche Koranverbrennung in Schweden im Januar hatte für
[2][Ärger mit dem Nato-Mitglied Türkei] gesorgt. Präsident Recep Tayyip
Erdogan hatte als Reaktion gedroht, Schweden könne bei seinem Nato-Antrag
nicht mit seiner Unterstützung rechnen. Ankara blockiert Schwedens
geplanten Beitritt zu dem Verteidigungsbündnis seit langem. Alle 30
Nato-Mitglieder müssen den Beitritten zustimmen, 28 haben das bereits
getan. Nur Ungarn und die Türkei fehlen noch. Den Widerstand gegen einen
Beitritt Finnlands hatte Ankara kürzlich aufgegeben, das Nachbarland
Schwedens wurde deshalb am Dienstag das 31. Mitglied.
Nach der Koranverbrennung eines islamfeindlichen Aktivisten habe es einen
deutlichen Anstieg von Drohungen gegen Schweden und schwedische Interessen
gegeben, sagt Trehörning. Die Staatsanwaltschaft muss bis Karfreitag
entscheiden, ob sie die fünf Männer in Untersuchungshaft nimmt.
Ein schwedisches Gericht hat außerdem eine Polizeianordnung gekippt, die im
Februar zwei geplante Demonstrationen mit Koranverbrennungen verboten
hatte. Die Sicherheitsbedenken der Polizei hätten nicht ausgereicht, um das
von der Verfassung verbriefte Demonstrationsrecht einzuschränken, erklärte
das oberste Verwaltungsgericht am Dienstag. Nach den Worten von Richterin
Eva-Lotta Hedin hatte „die Polizei keine ausreichende Grundlage für ihre
Entscheidungen“.
Die beiden geplanten Demonstrationen sollten im Februar vor der türkischen
und irakischen Botschaft stattfinden, doch in einem seltenen Schritt verbot
die Polizei die Kundgebungen. Als Begründung führte sie an, die Bedrohung
von Schwedens Sicherheit sei nach einer ähnlichen Aktion im Januar deutlich
gestiegen.
4 Apr 2023
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