| # taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Kyjiw weist Saboteur-Vorwürf… | |
| > Russland prangert das Eindringen von „Saboteuren“ an. Der ukrainische | |
| > Präsidentenberater Michailo Podoljak bewertet die Vorwüfe als | |
| > „absichtliche Provokation“. | |
| Bild: Michailo Podoljak bewertet die Vorwürfe als „absichtliche Provokation�… | |
| ## AfD-Fraktionschef: „Es ist nicht unser Krieg“ | |
| AfD-Co-Fraktionschef Tino Chrupalla hat der Bundesregierung vorgeworfen, | |
| die Politik eines „simplen Freund-Feind-Schemas“ zu betreiben und sich | |
| „einseitig transatlantisch“ auszurichten. „Aus diesem Krieg geht die | |
| Ukraine genauso als Verlierer hervor wie Russland. Es gibt wieder nur einen | |
| Gewinner, und dieser Gewinner, der heißt USA“, sagte Chrupalla in der | |
| Debatte nach einer Regierungserklärung von Scholz zu einem Jahr Zeitenwende | |
| am Donnerstag im Bundestag. Die beiden Kriegsparteien und Europa seien die | |
| Verlierer. | |
| Mit Blick auf deutsche Waffenlieferungen wiederholte er seine Forderung, | |
| sich aus dem Krieg herauszuhalten. „Denn es ist nicht unser Krieg.“ Beide | |
| Seiten müssten sich auf diplomatischem Wege zur Beendigung des Konflikts | |
| konzentrieren. (dpa) | |
| ## Polen will weitere Kampfpanzer an die Ukraine liefern | |
| Polen will der Ukraine in Kürze weitere Kampfpanzer vom Typ Leopard 2 an | |
| die Ukraine liefern. Die Lieferung der zugesagten Panzer werde innerhalb | |
| weniger Wochen erfolgen, sagte Regierungssprecher Piotr Müller am | |
| Donnerstag nach einem Bericht der Nachrichtenagentur PAP. Nähere Angaben | |
| zum Termin machte er nicht. Polen will seinem Nachbarland im Rahmen einer | |
| internationalen Koalition insgesamt 14 Leopard A2 überlassen. | |
| Die ersten vier Panzer dieses Typs wurden der Ukraine vergangene Woche | |
| übergeben, am ersten Jahrestag des Beginns des russischen Angriffskriegs. | |
| Zudem kündigte Ministerpräsident Mateusz Morawiecki die Lieferung von 60 | |
| Kampfpanzern vom Typ PT-91 an, einer polnischen Weiterentwicklung des | |
| sowjetischen Panzers T-72. (dpa) | |
| ## Blinken prangert Russland und China im Menschenrechtsrat an | |
| US-Außenminister Antony Blinken hat den UN-Menschenrechtsrat aufgerufen, | |
| Russlands „entsetzliche und anhaltende Missbräuche“ in der Ukraine zu | |
| dokumentieren. Menschenrechtsverletzer müssten zur Rechenschaft gezogen | |
| werden, sagte Blinken in einer Videobotschaft, die am Donnerstag in der | |
| Sitzung des Rates in Genf gezeigt wurde. Auch im eigenen Land verletze | |
| Russland die Menschenrechte, wie die Inhaftierung von mehr als 500 | |
| politischen Gefangenen belege. | |
| Blinken nahm auch China ins Visier: „Wir sind nach wie vor zutiefst besorgt | |
| über den anhaltenden Völkermord und die Verbrechen gegen die | |
| Menschlichkeit, die China an muslimischen Uiguren und anderen Angehörigen | |
| von Minderheitengruppen in Xinjiang begeht“, sagte Blinken. Er berief sich | |
| auf den Bericht des UN-Menschenrechtsbüros vom vergangenen Jahr, das von | |
| Anzeichen für schwerwiegende Verstöße gegen die Menschenrechte in China | |
| berichtete. Peking gelang es, eine Debatte über den Bericht per Abstimmung | |
| zu verhindern. Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, will | |
| nach Angaben seines Büros auf die Situation in Xinjiang am 7. März | |
| eingehen. (dpa) | |
| ## Kyjiw nennt russische Saboteur-Vorwürfe „Provokation“ | |
| Die Ukraine hat den russischen Vorwurf des Eindringens von ukrainischen | |
| „Saboteuren“ auf russisches Territorium als „absichtliche Provokation“ … | |
| Moskau zurückgewiesen. Das erklärte der ukrainische Präsidentenberater | |
| Michailo Podoljak am Donnerstag im Online-Dienst Twitter. „Russland will | |
| seinen Leuten Angst machen, um seinen Angriff auf ein anderes Land und die | |
| wachsende Armut nach einem Jahr Krieg zu rechtfertigen“, fügte er hinzu. | |
| Russische Behörden und der Geheimdienst FSB hatten zuvor berichtet, eine | |
| Gruppe von ukrainischen „Saboteuren“ sei in die Region Briansk an der | |
| Grenze zur Ukraine eingedrungen. Die russische Armee versuche, sie zu | |
| „eliminieren“. Der Kreml sprach von einem „Terrorangriff“. Präsident | |
| Wladimir Putin werde „laufend“ über die Entwicklung der Lage unterrichtet. | |
| Der Geheimdienst erklärte nach Angaben von russischen Nachrichtenagenturen: | |
| „Der FSB und Kräfte des Verteidigungsministeriums ergreifen Maßnahmen, um | |
| die bewaffneten ukrainischen Nationalisten zu vernichten, die die Grenze | |
| unseres Staates im Distrikt Klimowsk in der Region Briansk verletzt haben.“ | |
| Der Gouverneur der Region, Alexander Bogomas, sprach im Online-Dienst | |
| Telegram von „einer Aufklärungs- und Sabotage-Gruppe, die in das Dorf | |
| Ljubetschane von der Ukraine aus eingedrungen“ sei. | |
| Auch der Gouverneur verwies auf einen Armee-Einsatz. Nach seinen Angaben | |
| „haben die Saboteure das Feuer auf ein fahrendes Fahrzeug eröffnet„, | |
| wodurch „ein Bewohner getötet wurde und ein zehnjähriges Kind verletzt“ u… | |
| ins Krankenhaus gebracht worden sei. Nach Berichten der russischen | |
| Nachrichtenagenturen Ria Nowosti, Tass und Interfax, die sich auf | |
| Augenzeugen sowie Vertreter des Geheimdienstes und der Rettungskräfte | |
| beriefen, soll die ukrainische Gruppe auch Geiseln genommen haben. Die | |
| Nachrichtenagentur AFP konnte diese Berichte nicht unabhängig überprüfen. | |
| Gouverneur Bogomas berichtete auch über einen ukrainischen Drohnen-Angriff | |
| auf das Dorf Suschany in derselben Region, wodurch ein Haus in Brand | |
| geraten sei. Der russische Gouverneur einer weiteren Grenzregion, der | |
| Region Kursk, Roman Starowoit, berichtete von der Bombardierung des Dorfes | |
| Tetkino, wodurch es einen Toten und einen Verletzten gegeben habe. Dort | |
| seien drei Häuser beschädigt worden, der Strom sei unterbrochen worden, | |
| sagte er. | |
| Die russische Grenzregion ist bereits häufiger von ukrainischer Seite aus | |
| unter Beschuss geraten. Es ist aber sehr selten, dass die russische Seite | |
| von einer Gruppe von „Saboteuren“ spricht. (afp) | |
| ## „Kein Friedensschluss über die Köpfe der Ukrainer hinweg“ | |
| Bundeskanzler [1][Olaf Scholz] (SPD) hat Kritik an Waffenlieferungen zur | |
| Abwehr des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine deutlich | |
| zurückgewiesen. Es werde keinen Friedensschluss über die Köpfe der Ukrainer | |
| hinweg geben, sagte Scholz am Donnerstag in einer Regierungserklärung im | |
| Bundestag zu einem Jahr Zeitenwende. | |
| „Man schafft auch keinen Frieden, wenn man hier in Berlin „Nie wieder | |
| Krieg“ ruft – und zugleich fordert, alle Waffenlieferungen an die Ukraine | |
| einzustellen“, sagte er. „Friedensliebe heißt nicht Unterwerfung unter | |
| einen größeren Nachbarn. Würde die Ukraine aufhören, sich zu verteidigen, | |
| dann wäre das kein Frieden, sondern das Ende der Ukraine.“ | |
| Am 27. Februar 2022 – drei Tage nach Kriegsbeginn – hatte Scholz in einer | |
| Sondersitzung des Bundestags ein 100-Milliarden-Programm zur Aufrüstung der | |
| Bundeswehr ankündigt. Bereits am Vortag waren die ersten Waffenlieferungen | |
| an die Ukraine für den Abwehrkampf gegen Russland beschlossen worden. (dpa) | |
| ## Drei Tote bei Raketenangriff in Saporischschja | |
| In Saporischschja sind nach ukrainischen Polizeiangaben bei einem | |
| russischen Raketeneinschlag in einem fünfstöckigen Gebäude drei Menschen | |
| getötet worden. Mindestens vier Menschen seien verletzt worden. Elf | |
| Menschen seien aus dem eingestürzten Gebäudeteil gerettet worden, teilt der | |
| staatliche Rettungsdienst mit. Saporischschja liegt im Süden der Ukraine. | |
| (rtr) | |
| ## Baerbock zu Lawrow: „Beenden Sie diesen Krieg“ | |
| Bundesaußenministerin Annalena Baerbock wirft Russland vor, mit dem | |
| Angriffskrieg gegen die Ukraine auch die Arbeit der G20 lahmzulegen. Beim | |
| Treffen der Außenminister der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer | |
| sagt Baerbock nach Angaben aus Delegationskreisen: „Wir glauben an den | |
| Multilateralismus.“ An den russischen Außenminister Sergej Lawrow gewandt, | |
| sagt Baerbock demnach: [2][„Beenden Sie diesen Krieg, beenden Sie die | |
| Verletzung der internationalen Ordnung.“] (rtr) | |
| ## Russland rückt weiter auf Bachmut vor | |
| Nach Angaben des ukrainischen Generalstabs rückt das russische Militär | |
| weiter auf die Stadt Bachmut vor und „stürmt die Stadt“. Die ukrainische | |
| Armee wehre die Angriffe in Bachmut und an anderen Orten in der Region | |
| Donezk, die unter Beschuss gerieten, ab. (rtr) | |
| ## Putin-Vertrauter plant schärferes Mediengesetz | |
| Der Vorsitzende des russischen Unterhauses, Wjatscheslaw Wolodin, bereitet | |
| eine Verschärfung des kurz nach der Invasion der Ukraine verabschiedeten | |
| Mediengesetzes vor. Die Höchststrafe für „Diskreditierung“ der Streitkrä… | |
| solle von fünf auf 15 Jahre Haft angehoben werden, erklärt Wolodin auf | |
| Telegram. Der in demselben Gesetz als absichtliche Verbreitung von | |
| Falschinformationen bezeichnete Straftatbestand wird schon jetzt mit | |
| maximal 15 Jahren Gefängnis geahndet. Wolodin, ein Vertrauter von Präsident | |
| Wladimir Putin, will das Gesetz nun zudem so ausdehnen, dass mit | |
| Streitkräften auch die Söldner-Gruppe Wagner gemeint ist. | |
| Wagner-Gründer Jewgeni Prigoschin hatte vom Parlament ein Verbot negativer | |
| Berichterstattung gefordert und zeigt sich nun zufrieden mit dem Vorstoß. | |
| Allerdings, schreibt Prigoschin in einem auf Telegram veröffentlichten | |
| Brief an Wolodin, sollte das Gesetz nicht für Kritik an Kommandeuren | |
| gelten. Prigoschin selbst hatte in der Vergangenheit immer wieder Kritik an | |
| hochrangigen russischen Militärs geübt. (rtr) | |
| China und Belarus fordern Friedensabkommen in der Ukraine | |
| China und Belarus haben ein schnellstmögliches Friedensabkommen in der | |
| Ukraine gefordert. Die staatliche belarussische Agentur Belta berichtete am | |
| Mittwoch, Chinas Präsident Xi Jinping und der belarussische Präsident | |
| Alexander Lukaschenko hätten bei einem Treffen in Peking zudem ihre tiefe | |
| Besorgnis über die Entwicklung des bewaffneten Konflikts zum Ausdruck | |
| gebracht. Belarus und China seien daran interessiert, eine Eskalation der | |
| Krise zu verhindern, hieß es. Zudem seien sie bereit, sich für die | |
| Wiederherstellung von Frieden und Ordnung in der Region einzusetzen. | |
| Xi erklärte in einer im TV übertragenen Stellungnahme, China sei sehr daran | |
| interessiert, Vertrauen und Zusammenarbeit mit Belarus angesichts der | |
| instabilen internationalen Lage zu stärken. Beide Länder haben in der | |
| Vergangenheit Kritik am russischen Einmarsch in die Ukraine vermieden. | |
| Chinas Außenministerium hatte vor einer Woche in einem Zwölf-Punkte-Plan | |
| eine Waffenruhe und Friedensverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine | |
| gefordert. Dialog sei der einzige Weg zur Lösung der Krise, hieß es in dem | |
| Papier. | |
| Xi und Lukaschenko unterzeichneten am Mittwoch zudem mehrere | |
| Vereinbarungen, die auf einer 2022 vereinbarten Partnerschaft aufbauen. | |
| Dabei geht es chinesischen Medien zufolge unter anderem um Kooperationen in | |
| den Bereichen Wirtschaft, Handel, Wissenschaft, Technologie, Tourismus und | |
| Sport. (rtr) | |
| 2 Mar 2023 | |
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