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# taz.de -- Was auf die Straße treibt: Streik bei der Bahn
> Nicht nur hierzulande drohen Arbeitsniederlegungen bei der Bahn, sondern
> auch in Belgien. Dort geht es aber nicht um Löhne.
Bild: Die Pünktlichkeit der belgischen Fernzüge lag 2022 bei 89 Prozent – z…
Berlin taz | Schon ab Mitte März dürfen sich BahnkundInnen in Deutschland
wieder auf [1][Streiks einstellen]. Die Bahngewerkschaft hat 12 Prozent
Lohnerhöhung aufgerufen, mindestens 650 Euro, die Arbeitgeber blockieren.
Schon die 10,5-Prozent-Forderung im öffentlichen Dienst hat gerade
erhebliche Streikfolgen.
Es geht um mehr Geld wegen der [2][hohen Inflation], um bessere
Sozialleistungen und um neue Stellen. Aber Streik geht auch mit anderen
Motiven: In Belgien wollen die Bahnbediensteten jetzt für das Wohl ihrer
KundInnen in den Ausstand treten, ganztägig am 10. März.
Die christlichen und sozialistischen EisenbahnerInnen im Nachbarland wollen
damit gegen die chronische Unterfinanzierung und den Sparkurs im
öffentlichen Dienst ankämpfen. „Wir haben täglich mit Personalmangel zu
kämpfen. So können wir unseren Fahrgästen keine gute Dienstleistung bieten,
wie es sich gehört“, sagt Gunther Bauwens von der sozialistischen
Gewerkschaft ACOD Spoor. Jeden Tag gebe es Verspätungen oder
Komfortprobleme: „Wir wollen der Regierung ein deutliches Signal senden.“
## Stellvertreterstreik in Belgien
Mit dieser Art Stellvertreterstreik wolle man die Politik drängen, endlich
„proaktiv in die Bahn zu investieren“, so Bauwens. Das heißt: mehr
Einstellungen und Infrastrukturausbau. In letzter Zeit wären die Zuschüsse
lediglich eine „Kompensierung für Einsparungen in der Vergangenheit“. Dem
Streik der Bahn schließen sich die Gewerkschaften der großen
Busgesellschaften De Lijn (Flandern), TEC (Wallonie) und die Brüsseler
Verkehrsbetriebe an.
In Belgien ist die Pünktlichkeit der nationalen Fernzüge 2022 derzeit auf
89 Prozent abgestürzt, der niedrigste Wert seit 2017. „Die Regierung ist
schon mit einer Pünktlichkeit von 91 Prozent zufrieden. Wir finden, das ist
zu wenig“, so Bauwens. „Wir bei der Bahn haben mehr Ambitionen als die
Politik.“
In der Eisenbahnrepublik Deutschland schafften IC und ICE im vergangenen
Jahr nur 65 Prozent Pünktlichkeit, in den Sommermonaten waren es weniger
als 60. Züge mit weniger als sechs Minuten Verspätung gelten dabei als
pünktlich, auch wenn sich dadurch Folgeverspätungen ergeben. Ausgefallene
Züge zählen in der Bahnstatistik erst gar nicht mit.
2 Mar 2023
## LINKS
[1] /Inflation-und-Streiks/!5919207
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## AUTOREN
Bernd Müllender
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Bahn
Streik
GNS
Kolumne Großraumdisco
Verkehr
Schwerpunkt Fridays For Future
Podcast „Bundestalk“
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