# taz.de -- Datenschutz-Fail der Letzten Generation: Mehr Aufregung, nicht nur … | |
> Dass private Daten von Klimaaktivist:innen im Netz gelandet sind, | |
> war fahrlässig. Die Fälle zeigen, wie wichtig digitale Bildung ist. | |
Bild: Tausende Aktivist:innen sind vom Datenleak der Letzten Generation betroff… | |
Namen, Mailadressen, Telefonnummern, Wohnorte, teilweise Details zur | |
Lebenssituation und Informationen über die Bereitschaft, gegebenenfalls für | |
Aktionen ins Gefängnis zu gehen – was da an [1][Daten von und über | |
Aktivist:innen der Letzten Generation] über einen einfachen Link | |
abrufbar im Netz stand, lässt sich nicht einfach als Lappalie abtun. | |
Dass Listen persönlicher Daten nicht auf Google Drive sollten und diese | |
dann schon gar nicht ungeschützt per Link zugänglich sein dürfen, sollte | |
sich eigentlich rumgesprochen haben. Zumal die auf der Liste befindlichen | |
Personen wohl kaum alle im Vorfeld über ihre Datenaufnahme und den prekären | |
Schutz informiert wurden. | |
Die Letzte Generation ist dabei nicht die einzige zivilgesellschaftliche | |
Gruppe, die sich einen derartigen Fail geleistet hat. Zum Beispiel machte | |
bereits eine Liste aus den Anfangszeiten der Pandemie die Runde. Darauf | |
persönliche Daten von Menschen, die andere im Fall einer Quarantäne | |
unterstützen würden. Die Geschichte ist bei beiden gleich: gut gemeint, | |
nicht nachgedacht, in den Sand gesetzt. | |
Was wir daraus lernen? Zweierlei. Erstens: Die Fälle zeigen, wie wichtig es | |
ist, dass Menschen schon früh ein Höchstmaß an digitaler Bildung und | |
Bewusstsein für die Brisanz und den Schutz persönlicher Daten mitbekommen. | |
Wenn Kinder aber schon in der Schule lernen, dass Videos, Texte und alles | |
andere in der Cloud gemacht werden und dafür ein Dienst genutzt wird, | |
dessen Datenschutzerklärung sie nicht einmal ansatzweise verstehen können, | |
dann erreicht man genau das Gegenteil. | |
Zweitens: Die Aufregung über den Datenschutz-Fail der Letzten Generation | |
ist zwar richtig. Glaubwürdig würde sie allerdings erst dann, wenn | |
diejenigen, die jetzt auf die Aktivist:innen einkloppen, diese | |
[2][Haltung auch in Fragen von Facebook, Google, Amazon und Co.] so laut | |
vor sich hertragen würden. Schließlich geht es da nicht um gut gemeint, | |
schlecht gemacht. Sondern um einen ganz bewussten Privatsphärelimbo. | |
5 Feb 2023 | |
## LINKS | |
[1] /Datenleak-bei-Letzte-Generation/!5913527 | |
[2] /US-Klage-gegen-Google/!5911597 | |
## AUTOREN | |
Svenja Bergt | |
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