| # taz.de -- Energienotstand in Südafrika: Lebensgefährliche Krise | |
| > Präsident Cyril Ramaphosa lädt wegen des Energienotstands zu einem | |
| > Krisengipfel. Dabei sind die Ursachen der Misere schon lange bekannt. | |
| Bild: Kochen bei Kerzenschein: Regelmäßig fällt in Südafrika der Strom aus,… | |
| Zwar wurde er [1][Ende vergangenen Jahres als Vorsitzender der | |
| Regierungspartei ANC bestätigt] – aber die Luft wird dünn für Südafrikas | |
| Präsident Cyril Ramaphosa. Denn die hausgemachte Energiekrise in Südafrika | |
| eskaliert mittlerweile: Inzwischen fällt überall im Land täglich zwischen | |
| sechs und acht Stunden Strom aus, immer mehr Betriebe geben auf, während | |
| die staatliche Energiegesellschaft Eskom weiter in die Krise schlittert. | |
| Von daher ist seine Absage, [2][am Weltwirtschaftsgipfel in Davos] | |
| teilzunehmen und stattdessen noch in dieser Woche | |
| Spitzenpolitiker*innen aller Parteien und Expert*innen an einen | |
| Tisch zu bringen, konsequent. Aber mit welchem Ziel? | |
| An der Energiekrise kann wie unter einem Vergrößerungsglas studiert werden, | |
| was in diesem an Sonne und Wind reichen Land schiefläuft: wenig | |
| Investitionen in erneuerbare Energien, [3][keine Instandhaltung der seit | |
| Langem veralteten Kohlekraftwerke] unter Ramaphosas korruptem Vorgänger | |
| Jacob Zuma, Entlassung von Profis zugunsten von parteinahen Genossen, | |
| Diebstahl von oben bis unten, auch direkt vor Ort von Kabeln und Material. | |
| Einen Tag nachdem der letzte Chef der Energiegesellschaft und ehemalige | |
| Hoffnungsträger André de Ruyter nach nur drei Jahren resigniert | |
| zurücktrat, wurde ein Giftanschlag auf ihn verübt. Er überlebte, aber die | |
| Botschaft war klar: Die Energiekrise anzupacken kann in Südafrika | |
| lebensgefährlich sein. Ganz sicher, wenn sie mit Kritik an | |
| Politiker*innen einhergeht. | |
| Energieminister Gwede Mantashe hat nun die Idee, selbst die Aufsicht zu | |
| übernehmen, und verspricht, dass mit „konsequenter Instandhaltung“ (sprich: | |
| Verhinderung von Diebstahl und Betrug) innerhalb des nächsten halben Jahres | |
| Erfolge sichtbar sein werden. Nur – warum hat er es bisher nicht getan? | |
| Die Energiekrise muss endlich mutig und konsequent angepackt werden – ohne | |
| faule Kompromisse und Rücksicht auf die Profiteure eines bislang korrupten | |
| Systems. | |
| 17 Jan 2023 | |
| ## LINKS | |
| [1] /Parteitag-des-suedafrikanischen-ANC/!5900627 | |
| [2] /Weltwirtschaftsforum-in-Davos/!5906137 | |
| [3] /Stromengpaesse-in-Suedafrika/!5880064 | |
| ## AUTOREN | |
| Lutz van Dijk | |
| ## TAGS | |
| Südafrika | |
| Cyril Ramaphosa | |
| Sambia | |
| Südafrika | |
| Energiekrise | |
| ## ARTIKEL ZUM THEMA | |
| Energienotstand im südlichen Afrika: Der dunkle Kontinent | |
| In immer mehr Ländern im südlichen Afrika verschlechtert sich die | |
| Stromversorgung. Es wurde wenig investiert, nun kommen Folgen des | |
| Klimawandels dazu. | |
| Parteitag des südafrikanischen ANC: Ramaphosa bestätigt, ANC zerrissen | |
| Südafrikas Regierungspartei bestätigt trotz dubioser privater Geldgeschäfte | |
| den Präsidenten Cyril Ramaphosa als Vorsitzenden und Kandidaten. | |
| Wasserstoff in Afrika: Energie für die Menschen vor Ort | |
| Viele auf dem afrikanischen Kontinent haben keinen Strom. Nun setzt | |
| Südafrikas Regierung auf Wasserstoff als Wachstumsmotor. |