# taz.de -- Die Wochenvorschau für Berlin: Alles hängt mit Krieg zusammen | |
> Lichtenberg bekommt einen Odesa-Platz, Selenski spricht mit Studierenden, | |
> Kirchenasyl gibt es schon 40 Jahre und „Grüne Woche“ ist auch wieder. | |
Bild: Immer wieder im Januar: Bauern-Demo für eine Agrarwende (hier 2020) | |
BERLIN taz | Fast ein Jahr währt der Krieg in der Ukraine nun schon. Doch | |
obwohl inzwischen zehntausende Kriegsgeflüchtete in Berlin leben, ist der | |
Krieg für viele Menschen weiterhin fern und abstrakt. Dabei hat die Ukraine | |
an ihrer Spitze einen Mann, der die Welt fast täglich mit Videobotschaften | |
an den russischen Angriff und den zähen Abwehrkampf der Ukrainer:innen | |
erinnert. | |
Am Dienstag wird Wolodimir Selenski nun der hiesigen Nachwuchsintelligenz | |
ins Gewissen reden: Der ukrainische Präsident trifft sich online mit | |
Studierenden der Frankfurter Viadrina und der Berliner Humboldt-Universität | |
zum Gespräch (15-16:30 Uhr). In Berlin findet die Veranstaltung für | |
angemeldete Studierende im Fritz-Reuter-Saal (Dorotheenstraße 24) statt, in | |
Frankfurt in Hörsaal 4 im Gräfin-Dönhoff-Gebäude (Europaplatz 1). Alle | |
anderen können die Begegnung [1][live bei Youtube] verfolgen. | |
Bereits am Montag zeigt eine Veranstaltung in Lichtenberg, dass der Krieg | |
in der Tat seine Spuren in Berlin hinterlässt. Um 11 Uhr wird in Karlshorst | |
der neugestaltete Marktplatz zwischen Rheinsteinstraße und Ehrenfelsstraße | |
feierlich auf den Namen Odesa „getauft“. Der bislang namenlose Platz an der | |
Treskowallee erhält den Namen der ukrainischen Stadt am Schwarzen Meer auf | |
Initiative von Bezirksbürgermeister Michael Grunst (Die Linke) und | |
Bezirksstadtrat Martin Schaefer (CDU). Zufall oder nicht? Ganz in der Nähe | |
steht das ehemalige Theater Karlshorst, im Volksmund [2][“Russenoper“ | |
genannt,] das nun KAHO heißt und saniert wird. | |
## Hunger und Gerechtigkeit | |
Geflüchteten aus anderen Ländern als der Ukraine gelingt es oftmals nicht, | |
die Behörden zu überzeugen, ihnen Bleiberecht zu geben. Manche können, wenn | |
sie Glück haben, vor der drohenden Abschiebung ins Kirchenasyl flüchten. | |
Seit 40 Jahren gibt es diese aus christlichem Menschenrechtsaktivismus und | |
zivilem Ungehorsam inspirierte Hilfsform – aktuell gibt es in Berlin 37 | |
Fälle mit 61 Menschen. Am Mittwoch lädt die [3][Berlin-Brandenburger | |
Abteilung von „Asyl in der Kirche“] aus Anlass des Jubiläums zum | |
Jahresempfang in der Heilig-Kreuz-Kirche in Kreuzberg (19 Uhr, Zossener | |
Str. 65). | |
Armut und Hunger sind nach wie vor zwei der wichtigsten Ursachen für Flucht | |
und Vertreibung – und die Produktions- und Distributionsbedingungen von | |
Lebensmitteln sind ein wichtiger globaler Krisenfaktor. Eine gute | |
Gelegenheit, daran zu erinnern, bietet die „Grüne Woche“. Die laut | |
Eigenwerbung weltgrößte Messe für Ernährung, Landwirtschaft und Gartenbau | |
ist nach zwei Jahren Coronapause ab Freitag wieder da. Samstag ist | |
traditionell die Kritiker:innen-Demo „Wir haben es satt“ (12 Uhr, | |
Brandenburger Tor). | |
16 Jan 2023 | |
## LINKS | |
[1] https://www.youtube.com/watch?v=T_kphp-GbF8 | |
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Theater_Karlshorst | |
[3] https://kirchenasyl-bb.de/ | |
## AUTOREN | |
Susanne Memarnia | |
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