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# taz.de -- Weihnachten für umme (11): Aus Alt mach Neu
> taz-Adventskalender: Reparieren ist nicht nur umsonst, sondern macht auch
> Spaß. Inspiration liefert das Technikmuseum mit einer neuen Ausstellung.
Bild: Ein mehrfach reparierter Teddy ist zwar alt, aber wertvoll
Die taz Berlin sucht in Zeiten von Inflation und Energiekrise [1][Türchen
für Türchen] nach Wegen, wie es ganz ohne Geld etwas werden kann mit dem
ach so besinnlichen Fest.
Dinge reparieren? Klingt erst einmal altbacken, ist es aber ganz und gar
nicht. Dass Reparieren nicht nur sinnvoll und nachhaltig ist, sondern auch
Spaß machen kann, zeigt die Sonderausstellung „Reparieren! Verwenden statt
verschwenden“ im [2][Technikmuseum Berlin]. Passend zur konsumgeprägten
Weihnachtszeit soll sie dazu anregen, Wege aus der Wegwerfgesellschaft zu
finden.
Vielfältige Aspekte des Themas werden anhand von zehn Modulen erklärt,
jeweils mit einem liebevoll gestalteten Hands-on Projekt für die Kleinsten
ausgestattet. So dürfen beispielsweise Mosaike gelegt und Zähne repariert
werden. Die Kernbotschaft lautet: Reparieren ist sinnvoll, macht aber auch
Spaß. Eine Schrott-Skulptur als Symbol für wachsende Müllberge ist dabei
ebenso Teil der Ausstellung wie ein Axolotl-Pärchen, das fehlende
Gliedmaßen innerhalb kürzester Zeit neu bilden kann. Selbstreparatur
sozusagen.
Mittelpunkt der Ausstellung ist die Mitmach-Werkstatt, die
Besucher*innen jeden Alters unter dem Motto „Einfach machen!“ einlädt.
Bei alledem muss das Ergebnis keinesfalls perfekt sein – was zählt ist der
gemeinsame Versuch. Schulklassen können kostenfreie Reparier-Workshops
buchen, an den Wochenenden gibt es Familienworkshops und ein monatliches
Repair-Café. Für Besucher*innen unter 18 Jahren ist der Eintritt frei.
Ein weiterer zentraler Aspekt ist das Thema [3][Nachhaltigkeit]: Neben der
Wiederverwendung bereits vorhandener Vitrinen und Medientechnik stammen
viele Exponate und Möbel wie Kinosessel aus zweiter Hand. Neben
Ressourcenverschwendung werden Armut und Klimanot als Faktoren für die
Reparatur aus Not thematisiert.
So steht einem Modell einer Waschmaschine mit einer Lebensdauer von 100
Jahren ein Turm aus zeitgenössischen Waschmaschinen gegenüber, die in der
selben Zeit verbraucht würden. Auch das Recht auf Reparatur aus Perspektive
der Bürger*innen und die damit verbundene Ökodesign-Richtlinie ist Teil
der Ausstellung. Dass Reparatur einen Gegenstand unter Umständen sogar
wertvoller macht, zeigt die japanische Kintsugi-Technik. Durch den Einsatz
von Gold wirken die reparierten Teeschalen und Tassen edler als zuvor.
Im besten Fall inspiriert die Ausstellung dazu, durch Reparatur einen alten
Gegenstand in ein Geschenk zu verwandeln und damit einen lieben Menschen zu
beglücken. Und wer möchte, gründet einfach eine eigene Mitmach-Werkstatt zu
Hause. An grauen Tagen repariert es sich doch am schönsten.
11 Dec 2022
## LINKS
[1] /Weihnachten-fuer-umme-6/!5900122
[2] /Kinder-im-Museum/!5895851
[3] /Nachhaltigkeit/!t5009818
## AUTOREN
Leah Schmezer
## TAGS
taz-Adventskalender
Museen in Berlin
Reparatur
Nachhaltigkeit
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