# taz.de -- Weihnachten für umme (7): Aussicht wie ein Millionär | |
> Kostet nichts außer ein bisschen Zeit: Radfahren im Südwesten von Berlin | |
> ist ein wirklich köngliches Erlebnis. | |
Bild: Schön hier: Schloss Cecilienhof bei Potsdam | |
Die taz Berlin sucht in Zeiten von Inflation und Energiekrise [1][Türchen | |
für Türchen] nach Wegen, wie es ganz ohne Geld etwas werden kann mit dem | |
ach so besinnlichen Fest. | |
Landschaft fast ohne Ende, Schlösser ein paar weniger, aber immerhin auch | |
ein gutes halbes Dutzend. Und das Ganze kostet – nur etwas Zeit. Dafür gibt | |
es aber viel zurück. Also los zum adventlichen Spazierradeln im Südwesten | |
Berlins. | |
Das Idyll beginnt am Flensburger Löwen, immer am Havelufer entlang, bald | |
mit dem Historienbau Nummer eins der Tour im Blick, nämlich der Meierei auf | |
der Pfaueninsel: Wirkt gotisch und spätmittelalterlich, stammt aber aus dem | |
späten 18. Jahrhundert. Ein paar Kilometer weiter folgt linker Hand Schloss | |
Glienicke mit weit läufiger Gartenanlage. Wer vorgesorgt und eine | |
Thermoskanne, Butterbrot und eine Sitzunterlage mitgebracht hat, kommt ums | |
verlockende, aber ins Geld gehende Einkehren in die diversen malerischen | |
Wirtshäusern herum. | |
## Unbezahlbar…und umsonst | |
Nur ein paar Meter mehr, und der Blick geht rüber auf Schloss Nummer 3, das | |
Babelsberger. Wenn es nun noch wie am vergangenen Wochenende ein bisschen | |
schneit und der Abhang zum See runter weiß verzuckert ist … schier | |
unbezahlbar und doch für umsonst. | |
Dabei stehen zwei andere Highlights noch aus: der Blick vom Hasengraben im | |
Neuen Garten über den Heiligen See hinweg aufs rötlich-weiße Marmor-Palais, | |
mit dem auch die S-Bahn schon mal für Ausflüge ins Brandenburgische warb. | |
Drinnen sieht es nicht mal halb so schön aus wie draußen, drum lässt es | |
sich auch gut auf eine Eintrittskarte verzichten. In der Nähe wohnen am | |
Seeufer ein paar Promis, aber einen besseren Blick aufs Schloss gibt es | |
auch aus der Millionenvilla nicht. | |
Weiter aber geht es am Wasser entlang am flachen, eher wie ein englisches | |
Landhaus wirkenden Schloss Cecilienhof vorbei, 1945 [2][Schauplatz der | |
Potsdamer Konferenz]. Nun nur noch ein paar 100 Meter den Pfingstberg hoch | |
zum höchstgelegenen und mit dem besten Blick ausgestatteten Schloss – das | |
ja auch genau aus diesem Grund Belvedere heißt, gute Sicht. | |
Alleine schon vor den mächtigen Mauern zu stehen, durch den Eingang auf den | |
Innenhof zu schauen und auf den Stufen davor noch ein Päuschen zu machen, | |
lohnt den Weg dort hoch. Auch gratis: ziemlich viel Exklusivität. Denn am | |
Rande einer 4-Millionen-Metropole gibt es hier unter der Woche wenig | |
Betrieb. | |
7 Dec 2022 | |
## LINKS | |
[1] /taz-Adventskalender/!t5732120 | |
[2] /Polen-fordert-Reparationen/!5875273 | |
## AUTOREN | |
Stefan Alberti | |
## TAGS | |
taz-Adventskalender | |
Potsdam | |
Havelland | |
Yoga | |
taz-Adventskalender | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
Weihnachten für umme (5): Lachyoga am Blücherplatz | |
taz-Adventskalender: In der Amerika-Gedenkbibliothek darf es schon länger | |
auch jeden Sonntag lauter werden. Ein guter Ort, um Neues zu entdecken. | |
Weihnachten für umme (4): Ein letzter Besuch in der Trutzburg | |
taz-Adventskalender: Noch bis zum Ende des Jahres öffnet sich Berlins | |
Stadtmuseum bei freiem Eintritt. Danach folgt die Rundumerneuerung. |