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# taz.de -- Kinder fragen, die taz antwortet: Atommüll in die Sonne schießen?
> Anstatt die Erde zu verseuchen, würde er dort einfach verglühen und sich
> im Nichts auflösen. Warum ist das keine gute Idee?
Bild: Raketen habe eine geringe Tragkraft und können beim Start explodieren
Wir wollen von Kindern wissen, welche Fragen sie beschäftigen. Jede Woche
beantworten wir eine. Diese Frage kommt von Milan, 12 Jahre alt.
Lieber Milan, wie toll wäre es, wenn wir wie Superman die Gefahren der Welt
einfach in die Sonne schleudern könnten. Der Atommüll würde verglühen und
sich in nichts auflösen. Ohne stahlharten Superhelden brauchen wir aber
Raketen dafür. Und damit wird es leider teuer. Und sogar gefährlich.
Wir wissen: Atommüll ist radioaktiv. Das bedeutet, dass in diesem Müll die
Atome, die kleinsten Bestandteile von allen Stoffen, nicht stabil sind.
Ihre Kerne schicken Strahlung aus, so was wie kleine Bestandteile von sich
selbst. Die Strahlung kann auf andere Atome und Moleküle treffen und auch
diese verändern. Moleküle sind kleinste Bausteine und bestehen aus
mindestens zwei Atomen, die sich miteinander verbunden haben.
Weil radioaktive Strahlung Moleküle verändern kann, ist sie für fast alle
Lebewesen gefährlich. Beim Menschen können die geschädigten Moleküle
beispielsweise zu tödlichen Erkrankungen wie Blutkrebs führen.
Deshalb kommen [1][als Endlager], also als Müllkippe für Atommüll, nur die
allersichersten Lösungen in Frage. Und das sind Raketen nicht! Zwar wurden
ihre Starts in den letzten Jahren immer sicherer, aber auf dem Weg bis zur
Sonne kann immer noch vieles schiefgehen. Eine Rakete könnte zum Beispiel
direkt beim Start explodieren oder es nicht aus der Erdatmosphäre schaffen.
Oder Teile der Rakete könnten mit Satelliten [2][oder Weltraumschrott]
zusammenstoßen, die in der Nähe der Erde im Weltall herumfliegen.
Wenn das passiert und die Rakete zerstört wird, könnte der gefährliche
Atommüll auf Felder und Städte fallen, und radioaktive Teilchen würden sich
über die Atmosphäre weiter verteilen, in Seen, auf Tiere und Pflanzen und
damit auch in unsere Nahrung. Das Risiko ist viel zu groß! Daher hat das
Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) diese Option
ausgeschlossen. Aber um wirklich weltweit sicher zu sein, müssten dem alle
Staaten zustimmen, die Atommüll verursachen.
Und selbst wenn es einen sicheren Weg gäbe, wäre er immer noch sehr teuer.
Schätzungen ergeben, dass ein Auslagern ins All zehnmal so teuer wäre wie
ein Endlager unter der Erde. Sollte der Müll bis in die Sonne, würde das
vermutlich sogar noch mehr kosten.
Übrigens hat das BASE auch ein Endlager in den Ozeanen oder im
antarktischen Eis ausgeschlossen. Sicher ist sicher.
1 Jan 2023
## LINKS
[1] /Lagerstaette-fuer-Atommuell/!5901381
[2] /Schrott-im-Weltraum/!5717494
## AUTOREN
Adefunmi Olanigan
## TAGS
Kinderfrage
Atommüll
Physik
wochentaz
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Nato
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