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# taz.de -- UN-Klimakonferenz: 12 Nullen fürs Klima
> Ein neuer Bericht stellt fest: Um die Folgen der Klimakrise abzufedern,
> müssen jährlich Billionen umverteilt werden.
Bild: Der globale Süden braucht mehr Geld für Klimaschutzmaßnahmen, Malis Pr…
Scharm al-Scheich reuters/afp | Der globale Süden benötigt im Kampf gegen
die Klimakrise einem Bericht zufolge bis 2030 jährlich 2,4 Billionen Dollar
(rund 2,4 Billionen Euro). Rund eine Billion Dollar müsse von
Industrieländern, ausländischen Investoren und multilateralen
Entwicklungsbanken kommen, heißt es in dem am Dienstag veröffentlichten
Bericht im Auftrag Ägyptens und Großbritanniens, dem aktuellen und dem
vorhergehenden Gastgeber der [1][UN-Klimakonferenz, die momentan in Scharm
al-Scheich stattfindet].
Die restliche Summe von rund 1,4 Billionen Dollar muss demnach von privaten
oder öffentlichen Investoren innerhalb der Entwicklungs- und
Schwellenländer bereitgestellt werden, wie es in dem Bericht „Finance for
Climate Action“ der Ökonomen Vera Songwe, Nicholas Stern und Amar
Bhattacharya heißt. Derzeit belaufen sich die Investitionen in Schwellen-
und Entwicklungsländern mit Ausnahme Chinas auf etwa 500 Milliarden Dollar.
„Die Erschließung umfangreicher Klimafinanzierungsmittel ist der Schlüssel
zur Lösung der heutigen Entwicklungsherausforderungen“, sagte Vera Songwe,
eine der Autorinnen des Berichts, am Montag. „Reiche Länder sollten
erkennen, dass es in ihrem eigenen grundlegenden Interesse liegt, in
Klimaschutzmaßnahmen in Schwellen- und Entwicklungsländern zu investieren“,
erklärte Stern. Zudem sei es angesichts der Auswirkungen der hohen
aktuellen und früheren Treibhausgasemissionen dieser Länder „auch eine
Frage der Gerechtigkeit“.
„Die Welt braucht einen Durchbruch und einen neuen Fahrplan für die
Klimafinanzierung, der die eine Billion Dollar an externen Finanzmitteln
mobilisieren kann, die bis 2030 für Schwellen- und Entwicklungsländer außer
China benötigt werden“, hieß es in dem Bericht weiter.
## Scholz sagt 170 Millionen zu
Die Finanzierung sei erforderlich, um die Emissionen zu senken, die
Widerstandsfähigkeit zu erhöhen, Schäden durch den Klimawandel zu
bewältigen und Natur und Land wiederherzustellen. Der größte Zuwachs sollte
aus dem privaten Sektor kommen, sowohl aus dem Inland als auch aus dem
Ausland, während die jährlichen Mittelzuflüsse der Entwicklungsbanken
verdreifacht werden sollten.
Die Autoren machen in ihrem Bericht konkrete Vorschläge zur Unterstützung
der Länder des globalen Südens. So sollten etwa Industrieländer mehr
zinsgünstige Darlehen gewähren und multilaterale Entwicklungsbanken
umgestaltet werden.
Der Bericht bezieht sich auf Schwellen- und Entwicklungsländer, mit
Ausnahme Chinas. China wurde in den Schätzungen vermutlich wegen seines
besonderen Status nicht berücksichtigt. Die chinesische Wirtschaft ist die
zweitgrößte der Welt und in vielerlei Hinsicht fortschrittlich.
Der Finanzbedarf im Kampf gegen die Erderwärmung und zur Bewältigung
klimabedingter Schäden ist ein zentrales Thema der 27. Weltklimakonferenz
(COP27) im ägyptischen Scharm al-Scheich. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD)
sagte bei der UN-Konferenz am Montag 170 Millionen Euro für die Bewältigung
klimabedingter Schäden in Entwicklungsländern zu. Die Delegierten des
Klimagipfels in Ägypten werden sich voraussichtlich am Mittwoch auf
Finanzierungsfragen konzentrieren.
8 Nov 2022
## LINKS
[1] /COP27-in-Scharm-al-Scheich/!5891303
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