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# taz.de -- Schulmassaker von Uvalde in Texas: „Klägliches Versagen“
> Im US-Bundesstaat Texas ist ein örtlicher Polizeichef gefeuert worden. Er
> war vor drei Monaten für den Einsatz beim Schulmassaker von Uvalde
> verantwortlich.
Bild: „Wenn du deinen Job nicht machst, gib deinen Titel ab!“. Protest der …
Washington afp/ap | Drei Monate nach dem Grundschulmassaker in der
texanischen Kleinstadt [1][Uvalde] mit 21 Toten ist der viel kritisierte
Chef der örtlichen Schulpolizei entlassen worden. Die Schulbehörde von
Uvalde stimmte laut US-Medienberichten vom Mittwoch einstimmig dafür, den
Vertrag mit dem bereits suspendierten Pete Arredondo zu beenden. Arredondo
hatte den Polizeieinsatz während des Blutbades vom 24. Mai geleitet.
Ein mit einem Sturmgewehr bewaffneter 18-Jähriger hatte bei der Attacke auf
die Grundschule Robb Elementary School 19 Kinder und zwei Lehrerinnen
erschossen. Einsatzkräfte brauchten [2][mehr als 70 Minuten], um den Täter
auszuschalten, obwohl hunderte Polizisten zu der Schule geeilt waren.
Bilder einer Überwachungskamera zeigen, dass Polizisten sich fast
eineinviertel Stunden lang im Schulflur aufhielten, bevor sie den
18-Jährigen in einem Klassenzimmer erschossen.
Rund einen Monat nach dem Blutbad warf der Chef der texanischen
Sicherheitsbehörden, Steven McCraw, den Polizisten vor Ort „klägliches
Versagen“ vor. Einsatzleiter Arredondo habe „schrecklichen Entscheidungen“
getroffen und das Leben der Beamten über das Leben der Kinder gestellt.
Ein Mitte Juli veröffentlichter Bericht des texanischen Parlaments
kritisierte ein“zögerliches“ Vorgehen der Polizei und warf Arredondo vor,
seine Verantwortung als Einsatzleiter nicht wahrgenommen zu haben. Am Ort
des Massakers habe „niemand sichtbar den Einsatz der Sicherheitskräfte
geleitet“.
## Der Polizeichef sieht sich als Opfer von „Lynchjustiz“
Arredondo habe allerdings auch deswegen analytische Fehler begangen, weil
er nicht über alle notwendigen Informationen verfügt habe. US-Polizisten
werden eigentlich darin ausgebildet, bei Schulmassakern den Angreifer so
schnell wie möglich auszuschalten, um weitere Opfer zu verhindern.
Vor der Sitzung des Schulvorstands ließ Arredondo über seinen Anwalt George
Hyde eine Erklärung verbreiten. Arredondo sei Opfer einer „illegalen und
verfassungswidrigen öffentlichen Lynchjustiz“. Der Schulbezirk-Polizeichef
sei ein „mutiger Beamter“, der „für die geretteten Leben gefeiert“ wer…
und nicht wegen jenen „verteufelt werden sollte, die er nicht rechtzeitig
erreichen“ konnte, hieß es im Schreiben.
Arredondo rechtfertigte zudem sein Fernbleiben von der Sitzung. Er sorge
sich um seine Sicherheit. Der Schulbezirk habe ihm aber nicht erlaubt,
bewaffnet zum Treffen zu erscheinen, hieß es in seinem Brief.
Seit Ende Juni war Arredondo beurlaubt. Er ist der erste Beamte, der nach
dem viel kritisierten Polizeieinsatz gefeuert worden ist. Ein weiterer
ranghoher Beamter, Mariano Pargas, ist beurlaubt worden. Er war am Tag der
Bluttat geschäftsführender Polizeichef von Uvalde.
25 Aug 2022
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fassungslos.
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