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# taz.de -- Aktuelle Lage in der Ukraine: Schwarzer Rauch über der Krim
> Auf der von Russland annektieren Halbinsel kommt es zu mehreren
> Explosionen. Russische Truppen ziehen militärisches Gerät in Belarus
> zusammen.
Bild: Explosion eines Munitionsdepots auf der Krim am 16. August
Berlin taz | Das russische Verteidigungsministerium fand am Dienstag klare
Worte und das erstaunlich schnell. Der Grund für die Explosionen auf der
Halbinsel Krim sei Sabotage gewesen, hieß es aus Moskau. Über die Region im
Norden der Krim wurde deshalb der Ausnahmezustand verhängt.
In der Nähe des Ortes Dschankoj war es am Dienstag [1][zu mehreren
Explosionen gekommen]. Dabei wurden ein Munitionslager sowie Teile der
zivilen Infrastruktur, wie ein Umspannwerk, schwer beschädigt. Die
russische Zeitung Kommersant berichtete zudem von schwarzen Rauchwolken
über einem Luftwaffenstützpunkt in Gwardejskoje im zentralen Teil der
[2][von Russland annektierten Krim]. Laut des von Russland ernannten
Gouverneurs der Krim, Sergei Aksjonow, seien zwei Menschen verletzt sowie
rund 2.000 Personen evakuiert worden.
Bereits am Dienstag vergangener Woche war auf der Krim der russische
Militärstützpunkt Saki nahe dem Ort Nowofedoriwka von schweren Explosionen
erschüttert worden. Dabei sollen mindestens zehn russische Flugzeuge
zerstört worden sein. Moskau verbreitete die Version, es habe sich um einen
Verstoß gegen die Brandschutzregeln gehandelt. Ukrainische und ausländische
Expert*innen spekulierten über einen ukrainischen Angriff mit einer
neuartigen Waffe, die die Ukraine selbst entwickelt haben soll.
Auch die Pressestelle des russischen Verteidigungsministeriums habe
dazugelernt. Doch für Moskau werde es immer schwieriger, die Ereignisse auf
der Krim zu kommentieren, sagte der ukrainische Militärexperte Michail
Schirochow dem russischsprachigen Nachrichtenportal Nastojaschee vremja. Er
schreibt die Explosion ukrainischen Aufklärungseinheiten zu. „Die russische
Gesellschaft stellt sich immer mehr Fragen. Acht Jahre wurde sie den immer
gleichen Floskeln voll gepumpt: Die Krim gehört uns. Die Krim ist ein
unsinkbarer Flugzeugträger und eine Festung, in der die Russ*innen sicher
leben können“, so Schirochow.
Am Dienstagmittag berichteten ukrainische Medien von einem russischen
Raketenangriff auf die Region Schitomir, die im Osten an den Großraum Kiew
sowie im Norden an Belarus grenzt. Laut dem Chef der Militärverwaltung der
Region Schitomir, Witali Bunetschko, den das ukrainische Nachrichtenportal
[3][Ukrainska Pravda] zitiert, sei die Rakete von Belarus aus abgefeuert
worden.
Große Militäraktion am 24. August?
Von dort könnte der Ukraine weiteres Ungemach drohen. Laut der
belarussischen Monitoring-Gruppe „Belaruski Gajun“ zögen russische Truppen
in Belarus derzeit gerade große Mengen an militärischem Gerät zusammen. Das
ukrainische Militär nannte in diesem Zusammenhang den 24. August, den Tag
der ukrainischen Unabhängigkeit, als mögliches Datum für eine groß
angelegte Militäraktion. Belarus stellt Russland seit Kriegsbeginn sein
Territorium sowie Logistik zur Verfügung, ist bislang jedoch noch nicht
offiziell in den Krieg eingetreten.
Unterdessen trug Russlands Präsident Wladimir Putin erneut seine Sicht der
Dinge vor. Der Westen verfolge ein Anti-Russland-Projekt und heize
Konflikte in der Welt an, um seine Bevölkerung von eigenen innenpolitischen
Problemen abzulenken, sagte er am Dienstag auf einer Konferenz für
internationale Sicherheit in Moskau. Demgegenüber baue die Russische
Föderation eine demokratische Welt auf, in der die Rechte aller Völker
garantiert seien.
16 Aug 2022
## LINKS
[1] /Explosionen-am-Schwarzen-Meer/!5873924
[2] /Nationalistische-Feier-in-Moskau/!5842594
[3] https://www.pravda.com.ua/rus/
## AUTOREN
Barbara Oertel
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Belarus
Krim
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