| # taz.de -- Taiwan-Kurs von Außenministerin Baerbock: Klartext statt Zurückha… | |
| > Die Äußerungen von Außenministerin Baerbock stoßen in Peking auf | |
| > deutliche Ablehnung. Auch unter deutschen Politiker*innen regt sich | |
| > Unmut. | |
| Bild: „Wir akzeptieren nicht, wenn das internationale Recht gebrochen wird“… | |
| Berlin taz | Erst im Juli hat Patricia Flor ihren Posten als deutsche | |
| Botschafterin in Peking angetreten. Am Dienstag stand ihr erster Termin im | |
| chinesischen Außenministerium an und ihr Gespräch mit Vize-Minister Deng Li | |
| hatte es gleich in sich: Man habe „ernsthafte Einwände gegen die falschen | |
| Äußerungen der deutschen Außenministerin in New York erhoben“, teilte ein | |
| chinesischer Diplomat im Anschluss auf Twitter mit. Die Taiwan-Frage sei | |
| eine interne Angelegenheit, andere Staaten hätten sich nicht einzumischen. | |
| Die harsche Reaktion folgte einem Auftritt von Annalena Baerbock vor der | |
| UN-Generalversammlung am Montag. Während auf EU-Ebene kaum Äußerungen zu | |
| den jüngsten Spannungen zu vernehmen sind, fand die Grünen-Politikerin | |
| deutliche Worte. „Wir akzeptieren nicht, wenn das internationale Recht | |
| gebrochen wird und ein größerer Nachbar völkerrechtswidrig seinen kleineren | |
| Nachbarn überfällt – und das gilt natürlich auch für China“, sagte sie … | |
| Montag. | |
| Offen ließ sie dabei, welche Konsequenzen die Bundesregierung [1][im Falle | |
| eines Angriffs auf Taiwan] ergreifen würde. Am wahrscheinlichsten wären | |
| international abgestimmte Sanktionen, vergleichbar denen, die der Westen | |
| nach Beginn des Ukrainekriegs gegen Russland verhängt hat – auch wenn die | |
| Folgen für die eigene Wirtschaft aufgrund der engen Verflechtungen mit | |
| China vermutlich noch größer wären. | |
| Weniger wahrscheinlich wäre militärischer Beistand. Der Besuch einer | |
| Bundeswehr-Fregatte im südchinesischen Meer im vergangenen Jahr war die | |
| erste symbolische Präsenz der Bundeswehr in der Region seit zwei | |
| Jahrzehnten. Rüstungsgüter werden aus Deutschland nicht nach Taiwan | |
| exportiert. | |
| ## Keine hochrangigen Treffen | |
| Das entspricht der traditionellen deutschen und europäischen Zurückhaltung | |
| im Rahmen der „Ein-China-Politik“: Es bestehen zwar enge Verbindungen. | |
| Gleichzeitig werden aber Zeichen vermieden, die Peking als diplomatische | |
| Anerkennung eines souveränen Taiwans missverstehen könnte. Treffen zwischen | |
| hochrangigen Regierungsvertreter*innen gibt es nicht. | |
| Angela Merkel hatte während ihrer Amtszeit kein großes Interesse an der | |
| Taiwan-Frage gezeigt, Olaf Scholz sich zur China-Politik bisher generell | |
| zurückhaltend geäußert. Ein Sprecher des Kanzlers sagte am Mittwoch in | |
| Bezug auf [2][den Taiwan-Konflikt] nur, dass die Bundesregierung „eine | |
| eindeutige Ein-China-Politik“ verfolge. | |
| Gleichzeitig nahmen mit dem Erstarken Chinas in den letzten Jahren aber | |
| auch die Zeichen der Unterstützung für Taiwan zu. Im Koalitionsvertrag | |
| sprach sich die Ampel für die „sachbezogene Teilnahme des demokratischen | |
| Taiwan in internationalen Organisationen“ aus. Der Bundestag plädierte in | |
| einem Beschluss vom Mai für einen Beobachterstatus in der | |
| Weltgesundheitsorganisation WHO. | |
| Aktuell gibt es in der deutschen Politik aber auch kritische Stimmen. | |
| Ex-CDU-Chef Armin Laschet spricht davon, dass die Reise der US-Demokratin | |
| Nancy Pelosi „den nächsten Konflikt provoziere“. Sevim Dağdelen (Linke) | |
| warf Pelosi und auch Baerbock „Zündeln gegen China“ vor. | |
| 3 Aug 2022 | |
| ## LINKS | |
| [1] /Nancy-Pelosi-in-Taiwan/!5867909 | |
| [2] /Nancy-Pelosi-in-Taiwan/!5872308 | |
| ## AUTOREN | |
| Tobias Schulze | |
| ## TAGS | |
| Annalena Baerbock | |
| China | |
| Taiwan | |
| China | |
| Taiwan | |
| Taiwan | |
| Taiwan | |
| ## ARTIKEL ZUM THEMA | |
| Chinas Militärmanöver um Taiwan: Simulation einer Inselblockade | |
| Peking probt mit Militärmanövern, wie es den Inselstaat isolieren könnte. | |
| In Taipeh reagiert man bislang souverän. | |
| Besuch Nancy Pelosis: Militärmanöver um Taiwan | |
| Chinas Armee reagiert auf den Besuch der Vorsitzenden des | |
| US-Repräsentantenhauses mit sechs Militärübungen. Das könnte erst der | |
| Auftakt sein. | |
| Nancy Pelosi in Taiwan: Beide spielen mit dem Feuer | |
| Nancy Pelosis Taipeh-Besuch ist verständlich, aber trotzdem ungeschickt. | |
| Denn die Sprengkraft des Konflikts zwischen Taiwan und China ist enorm. | |
| Disput zwischen China und USA: Taiwan erwartet Pelosi | |
| Die Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses soll noch am Dienstag in Taiwan | |
| ankommen. In Chinas Medien werden militärische Reaktionen diskutiert. |