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# taz.de -- Zugunglück in Garmisch-Partenkirchen: Fünftes Todesopfer gefunden
> Die Ursache des schweren Zugunglücks in Garmisch-Partenkirchen bleibt
> unklar. Ein weiterer Mensch konnte nur noch tot geborgen werden.
Bild: Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder besucht den Unglücksort
## Zahl der Todesopfer nach Zugunglück in Bayern auf fünf erhöht
Nach dem schweren Zugunglück in Oberbayern hat sich die Zahl der Todesopfer
auf fünf erhöht. Bei den Bergungsarbeiten sei es gelungen, den mittleren
Waggon des verunglückten Regionalzuges anzuheben; dort sei ein weiteres
Opfer entdeckt worden, sagte der Polizeivizepräsident von Oberbayern Süd,
Frank Hellwig, am Samstag in Burgrain. 44 Menschen wurden verletzt. (afp)
Weiter Menschen vermisst
Tote, Vermisste, dutzende Verletzte: Einen Tag nach dem [1][schweren
Zugunglück in Garmisch-Partenkirchen] suchen die Einsatzkräfte noch immer
nach Vermissten und kämpfen mit den Tücken einer schwierigen Bergung.
Die Polizei sprach am Samstag von einer „einstelligen Zahl“ Vermisster. Es
sei nicht auszuschließen, dass sich unter den umgekippten Waggons noch
weitere Opfer befinden könnten. Drei der vier bisher bestätigten Toten
konnten den Angaben zufolge inzwischen geborgen werden, ein Opfer war am
Freitag auf dem Weg ins Krankenhaus gestorben. Unter den vier bestätigten
Toten befanden sich nach Polizeiangaben keine Kinder.
Die Rettungskräfte gehen von 40 Verletzten und drei Schwerverletzten aus.
Das sagte ein Polizeisprecher an der Unfallstelle. Am Vortag war noch von
etwa 15 Schwerverletzten die Rede gewesen.
„Es ist ein unfassbares Ereignis“, sagte Bayerns Ministerpräsident
[2][Markus Söder] ([3][CSU]) am Samstag bei einem Besuch am Unglücksort.
„Wir hoffen sehr, dass es keine weiteren Todesfälle gibt.“ Ein solches
Unglück sei immer ein Schock und ein „Stich ins Herz“. Es ein Zug gewesen,
der für viele Schüler da war. „Man muss sich das jetzt so vorstellen: Es
ist kurz vor den Ferien, im Zug ausgelassene Stimmung, in einer der
schönsten Regionen, die Bayern ja hat – und dann passiert sowas und
verändert möglicherweise ein Leben komplett.“
Die Bergungsarbeiten gestalteten sich schwierig. Zwei Versuche, die Waggons
anzuheben, scheiterten. Dabei seien auch Hebekissen zum Einsatz gekommen.
Die Waggons seien „verdreht und verwunden“, sagte der Polizeisprecher. „D…
macht die Bergung so schwierig. Man muss Schritt für Schritt vorgehen“,
sagte der Sprecher.
## Ermittlungen in alle Richtungen
Zur Unfallursache gab es auch am Samstag zunächst keine neuen Erkenntnisse.
Der Lokführer wurde nach Polizeiangaben zwar vernommen. Was er gesagt hat,
teilte die Polizei allerdings nicht mit.
Sicher sei bislang nur, dass ein Zusammenstoß mit einem anderen Fahrzeug
ausgeschlossen werden könne. „Wir ermitteln in alle Richtungen“, sagte der
Sprecher. „Die genaue Unfallursache steht noch nicht fest. Vor Ort waren
alle Experten der Meinung, dass die wahrscheinlichste Ursache ein
technischer Defekt am Gleis oder am Zug sein müsste“, sagte Bayerns
Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) am Samstag auf Anfrage der
Deutschen Presse-Agentur. Ähnlich hatte er sich zuvor auch schon im
Bayerischen Rundfunk geäußert.
Seinen Angaben zufolge sollten im Laufe des Tages weitere Experten
anreisen, um mögliche Gründe weiter auszuloten. „Es geht jetzt darum, die
Unfallursache genau und rasch zu klären.“ Auch Söder betonte: „Da sind die
zuständigen Behörden dran.“ Die Strecke war nach Angaben eines
Bahnsprechers mit elektronischen Stellwerken und moderner Sicherungstechnik
ausgerüstet.
Am Freitagmittag waren mehrere Waggons der Regionalbahn auf dem Weg nach
München im Ortsteil Burgrain entgleist. Mehrere Doppelstock-Wagen des Zugs
kippten um, rutschen eine Böschung hinab und bleiben direkt neben einer
Bundesstraße liegen.
## Vier Tote, mehrere Schwerverletzte
Von den etwa 140 Menschen im Zug starben mindestens vier, unter der
Verletzten waren auch Kinder. Einige Opfer erlitten schwerste Verletzungen
und mussten notoperiert werden. Es war eines der schwersten Bahnunglücke
der vergangenen Jahre in Deutschland.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier reagierte „mit großer Bestürzung�…
„Meine Gedanken sind bei den Verletzten und allen Angehörigen in diesen
schweren Stunden“, sagte er laut einer Mitteilung. „Allen Polizei- und
Rettungskräften danke ich für ihren unermüdlichen und wichtigen Einsatz.“
Das Landratsamt in Garmisch-Partenkirchen kündigte an, dass bis zum Ende
der Bergungsarbeiten voraussichtlich Mitte nächster Woche auch der
Autoverkehr in der Region von Behinderungen betroffen sein werde. So soll
weiterhin der Verkehr von der Autobahn 95 großräumig umgeleitet werden, die
Fernstraße bleibt in Richtung Süden gesperrt. (dpa)
4 Jun 2022
## LINKS
[1] /Regionalzug-in-Bayern-entgleist/!5858935
[2] /Markus-Soeder/!t5022389
[3] /CSU/!t5008930
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