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# taz.de -- Zugunglück bei Garmisch-Partenkirchen: Ermittlungen gegen Bahnmita…
> Fünf Menschen starben beim Zugunglück in Oberbayern. Nun hat die
> Staatsanwaltschaft Ermittlungen gegen drei Personen eingeleitet.
Bild: Die Teile des entgleisten Regionalzuges bei Garmisch-Partenkirchen
Garmisch-Partenkirchen dpa | Nach dem [1][Zugunglück bei
Garmisch-Partenkirchen] hat die Staatsanwaltschaft München II ein
Ermittlungsverfahren gegen drei Personen wegen des Anfangsverdachts der
fahrlässigen Tötung eingeleitet. Bei den Beschuldigten handele es sich um
Mitarbeiter der Deutschen Bahn, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft
München II, Andrea Grape, am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur.
„Es handelt sich bisher um einen Anfangsverdacht“, betonte Grape. Bis zum
Abschluss der Ermittlungen bleibe offen, ob die Bahnmitarbeiter tatsächlich
Mitschuld trügen. „Es gilt auch hier wie stets in solchen Fällen die
Unschuldsvermutung bis zum endgültigen Abschluss der Verfahrens.“
Der Regionalzug von Garmisch-Partenkirchen nach München war am
Freitagmittag kurz nach der Abfahrt entgleist. [2][Dabei starben vier
Frauen und ein 14-Jähriger aus der Region], rund 40 Menschen wurden
verletzt. Eine verletzte Frau befindet sich weiter in einem kritischen
Zustand. Unter den getöteten Frauen sind auch zwei Mütter aus der Ukraine,
die mit ihren Kindern nach Bayern geflüchtet waren. An der Unfallstelle
gingen am Dienstag die Aufräumarbeiten weiter.
Warum der Zug entgleiste, ist unklar. „Die Ursache dieses Unglücks ist
Gegenstand der Ermittlungen“, sagte Grape. Offensichtlich rücken jedoch
Schienen und Fahrgestelle ins Zentrum der Untersuchungen. Der bayerische
Innenminister Joachim Herrmann (CSU) sagte dem Bayerischen Rundfunk, die
Unfallursache werde „mit dem Schwerpunkt in Richtung technische Defekte
gesucht“. Fahrgestelle von Waggons seien sichergestellt worden, „und es
wird im Moment auch überlegt, inwieweit einzelne Schienen oder Schwellen
sichergestellt werden müssen. Auf jeden Fall werden die im Moment
peinlichst genau untersucht und vermessen“, teilte Hermann am Montag mit.
## Mehr als 40 Ermittler beteiligt
Nach einem Bericht der Zeitung Die Welt plante die Deutsche Bahn auf der
Unglücksstrecke in Kürze Sanierungsarbeiten an den Gleisen. Demnach sollten
vom 25. Juni bis 9. Juli zwischen Oberau und Garmisch-Partenkirchen eine
nächtliche Gleislageberichtigung und Schienenerneuerungen stattfinden.
Die Deutsche Bahn teilte dazu mit, sich wegen der laufenden Ermittlungen
derzeit nicht äußern zu können. „Selbstverständlich setzen wir alles dara…
die ermittelnden Behörden bei der Aufklärung der Unfallursache zu
unterstützen“, sagte ein Bahnsprecher am Dienstag.
Die Ermittlungen zur Unfallursache führt eine Soko „Zug“ bei der
Kriminalpolizei in Weilheim. Am ersten Tag habe die Soko bis zu 70 Menschen
umfasst, sagte der Pressesprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd,
Stefan Sonntag. Auch am Dienstag waren mehr als 40 Ermittler mit der
Aufklärung befasst. Ein Experte der Bundesstelle für
Eisenbahnunfalluntersuchung und ein externer Gutachter seien ebenfalls
beteiligt.
Derzeit würden Zeugen befragt, darunter Bahnmitarbeiter und Fahrgäste. Mit
vielen sei bereits gesprochen worden. „Es wird versucht, mit allen zu
sprechen, die im Zug saßen. Natürlich ist jeder, der im Zug saß, ein
potenzieller Zeuge“, sagte Sonntag.
## Bahnstrecke noch nicht wieder freigegeben
Die Ergebnisse der Befragungen müssten später geordnet und bewertet sowie
dann mit den Resultaten der technischen Untersuchungen zusammengeführt
werden. Nach ersten Schätzungen könnten die Ermittlungen Wochen oder Monate
in Anspruch nehmen.
Der letzte umgestürzte Waggon wurde am Montag von Kränen geborgen und für
den Abtransport zerlegt. Die Teile wurden vorübergehend in der Nähe
abgelegt. Am Dienstag waren Helfer dabei, die Höhenkontrolle vor der
Tunneleinfahrt Farchant wieder zu montieren. Zudem wurden Bäume
geschnitten. Die Lok und ein Waggon standen weiter auf dem Bahndamm. „Die
Lok sowie ein Wagen bleiben aufgrund weiterhin laufender
Ermittlungsarbeiten noch bis auf weiteres vor Ort“, teilte ein Bahnsprecher
mit.
Wann die Bahnstrecke wieder freigegeben wird, ist offen. Ersatzbusse seien
im Einsatz, aber von nicht zwingend erforderlichen Zugfahrten im Bereich
Garmisch-Partenkirchen – Murnau werde abgeraten, teilte die DB mit.
Die Autobahn 95 in Richtung Garmisch-Partenkirchen ist laut Polizei
inzwischen wieder freigegeben. Die Tunnel Farchant und Oberau sowie die
Bundesstraße 2 in Höhe der Unfallstelle sind aber noch gesperrt.
7 Jun 2022
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