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# taz.de -- Insektenzählung des Nabu: „Man schützt nur, was man kennt“
> Der Naturschutzbund ruft am Freitag zur großen Insektenzählung auf. Es
> gehe auch darum, Berührungsängste abzubauen, sagt Referentin Laura
> Breitkreuz.
Bild: Hummel im Anflug
taz: Frau Breitkreuz, was ist eigentlich so [1][faszinierend an Insekten]?
Laura Breitkreuz: Mich fasziniert vor allem, dass sie in Form, Farbe,
Lebensweise so unglaublich vielseitig sind.
Am Freitag startet der Naturschutzbund Nabu bundesweit eine große
Insektenzählung, auch in Berlin. Wer kann da mitmachen?
Alle können mitmachen. Wir haben Angebote für die verschiedensten
Altersgruppen und unterschiedliche Kenntnisse über Insekten. Man nimmt sich
bis zu einer Stunde Zeit und versucht in der Natur oder in naturnahen
Gegenden Insekten zu finden und dann, soweit man kommt, diese zu bestimmen.
Man kann also auch einen Schmetterling melden, den man selbst nicht
bestimmen kann.
Die Aufgabe für den diesjährigen Insektensommer lautet: „Können Sie Hummeln
am Hintern erkennen?“. Wie soll das denn funktionieren?
Wir haben eine gute, kleine Anleitung, die man sich auch unter
insektensommer.de ausdrucken oder herunterladen kann. Die drei häufigsten
Hummelarten können gut anhand ihrer Färbung erkannt werden: die Ackerhummel
ist gelb-bräunlich und hat einen gelb-bräunlichen Hintern. Die Steinhummel
ist komplett schwarz und hat einen orange-rötlichen Hintern und die
Erdhummel hat zwei gelbe Streifen und einen weißen Hintern.
Warum ist es überhaupt wichtig, Insekten zu zählen?
Es gibt zwei Hauptgründe. Das eine ist, dass wir eine Datengrundlage für
die Zukunft sammeln. Mittlerweile können wir beispielsweise kleine
Populationstrends aus den Daten ablesen. So konnten wir bereits die
Wanderjahre bestimmmter Falter nachvollziehen. Die zweite Sache – und da
legen wir ein Hauptaugenmerk drauf – ist, dass wir den Leuten in der
Bevölkerung zeigen wollen, wie interessant und wie toll Insekten sind und
dass es auch total Spaß macht, diese zu beobachten. Wir wollen
Artenkenntnis fördern – denn man schützt nur, was man kennt. Es ist
wichtig, Insekten als Thema hochzuhalten, weil sich dann eher für den
Schutz dieser Tiere eingesetzt wird.
Mit wie vielen Teilnehmenden rechnen Sie in Berlin?
Wir hoffen sehr, dass wir dieses Jahr zum fünften Geburtstag des
Insektensommers die 10.000 Meldungen knacken werden.
Gibt es noch etwas, das jede*r tun kann, um Insekten zu schützen?
Man kann darauf achten, eher bio und regional und damit nachhaltiger
einzukaufen. Man kann versuchen, seinen Garten oder Balkon
insektenfreundlicher zu gestalten. Das fängt damit an, dass man auf g[2][ar
keinen Fall Pestizide einsetzt]. Außerdem kann man wildere Ecken mit
Blühpflanzen anlegen oder Insektennisthilfen aufstellen. Oder man engagiert
sich politisch und versucht so, den Insekten eine Lobby zu verschaffen.
Der Insektensommer 2022: Zwei Zählzeiträume, vom 3.-12.6. und vom 5.-14.8.
Infos und Zählhilfen: [3][www.insektensommer.de.]
3 Jun 2022
## LINKS
[1] /Studie-zur-Artenvielfalt/!5786381
[2] /Schaedliche-Stoffe-in-Zierpflanzen/!5852304
[3] https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/aktionen-und-projekte/insektensommer…
## AUTOREN
Sean-Elias Ansa
## TAGS
Nabu
Insekten
Hummel
Bedrohte Arten
Stadtentwicklung
Insekten
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