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# taz.de -- Japanische Rote Armee: Mitgründerin aus Haft entlassen
> Fusako Shigenobu führte einst die Terrororganisation „Japanische Rote
> Armee“. Nun ist sie nach vielen Jahren aus dem Gefängnis freigekommen.
Bild: Shigenobu (links) nach ihrer Entlassung mit ihrer Tochter
Tokio dpa | Die Mitgründerin der linksextremen Japanischen Roten Armee,
Fusako Shigenobu, ist nach langjähriger Haft wieder auf freiem Fuß. Die 76
Jahre alte frühere Anführerin der inzwischen aufgelösten
Terrororganisation, die weltweit Attentate ausübte, um, wie sie behauptete,
die Befreiung der Palästinenser:innen zu unterstützen, verließ am
Samstag eine Haftanstalt in Tokio. Dies berichteten japanische Sender.
[1][Nach Jahrzehnten auf der Flucht war Shigenobu 2000 in ihrer Heimat
verhaftet] und sechs Jahre später wegen der Besetzung der französischen
Botschaft im niederländischen Den Haag 1974 zu 20 Jahren Haft verurteilt
worden.
Weil ihre Gruppe den Kampf an erste Stelle gesetzt habe, seien unschuldige
Menschen zu Schaden gekommen, die sie nicht gekannt habe, sagte Shigenobu
nach ihrer Entlassung. „Ich will die Gelegenheit nutzen, mich zu
entschuldigen.“ In der Haft hatte sie sich den Berichten zufolge wegen
einer Krebserkrankung mehreren Operationen unterziehen müssen.
Bei dem Überfall in Den Haag am 13. September 1974 hatte Shigenobus Gruppe
den Botschafter und zehn weitere Personen als Geiseln genommen, um die
Freilassung eines in Frankreich inhaftierten Militanten zu erpressen. Zwei
Polizisten waren verwundet worden. Shigenobu war bei der Besetzung selbst
nicht anwesend. Ein Gericht befand sie 2006 aber der Konspiration mit drei
anderen früheren Mitgliedern ihrer Gruppe für schuldig.
Die Japanerin hatte die militante Organisation mit Stützpunkt im Libanon
1971 mit gegründet. Auf ihrem Höhepunkt in den 70er Jahren zählte die
Japanische Rote Armee (JRA) rund 40 Mitglieder. Ein Jahr nach ihrer
Verhaftung verkündete Shigenobu die Auflösung der Gruppe.
28 May 2022
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Terrorismus
Japan
Rote Armee
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