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# taz.de -- Türkiyemspor gewinnt Berliner Pokalfinale: Kreuzbergerinnen auf de…
> Die Fußballfrauen von Türkiyemspor haben alle anderen Berliner Vereine
> hinter sich gelassen. Damit sind sie die neue Nummer eins im Berliner
> Frauenfußball.
Bild: Yeah! Türkiyemspor hat am Pfingstwochenende den Pokal geholt
Berlin taz | Sie spielen ihre Heimspiele am Fuß des Kreuzbergs, mit 66
Metern eine der höchsten Erhebungen der Stadt. Jetzt sind die Fußballfrauen
von [1][Türkiyemspor] auch sportlich ganz oben angekommen. 18 Jahre nach
der Gründung der Frauenabteilung ist Türkiyemspor die Nummer eins im
Berliner Frauenfußball. Die Krönung erfolgte am Pfingstmontag. Das
Pokalfinale im Mariendorfer Volksparkstadion verlief für die
Kreuzbergerinnen geradezu märchenhaft, alles passte.
Die Kulisse: mit 1.650 Zuschauern bundesligareif. Die Spannung: groß, weil
mit den Gegnerinnen noch eine Rechnung offen war. Die früher übermächtige
Viktoria 89 hatte das Ligapunktspiel 2:1 gewonnen und war auch im
Pokalfinale zunächst nicht zu überwinden. Das Ende: ein Traum für
Türkiyemspor. Das 1:0 erzielte die 18-jährige Leyila Aydin mit einem
geschickten Abstauber, das 2:0 die 32-jährige Kapitänin Aylin Yaren mit
einem bewundernswert konditionsstarken Solo kurz vor Schluss.
Damit war die Revanche geglückt und der Pokal zum ersten Mal in der
Vereinshistorie gewonnen – mit einem Team, in dem junge Spielerinnen aus
dem eigenen Nachwuchs, Routiniers wie die 62-fache ungarische
Nationalspielerin Erika Szuh und Frauen verschiedenster Herkünfte
zusammenspielen – wie im gesamten Klub.
„Die DNA des Vereins ist die Vielfältigkeit“, sagte Abteilungsleiter Murat
Dogan dem [2][Frauenfußballmagazin FFussball], das in seiner aktuellen
Ausgabe ausführlich über Türkiyemspor berichtet. Die Erfolge des divers
ausgerichteten Kreuzberger Vereins sind also auch außerhalb Berlins schon
aufgefallen.
## Der türkische Botschafter war da
Dass beim Pokalfinale auch der türkische Botschafter im Stadion war, mag
nicht jedem gefallen. Der Verein selbst hält sich aus der Politik meistens
raus und lebt lieber vor, was andere nur vorgeben: Offenheit, Einsatz gegen
Homophobie und Integration für alle. Sogar Süddeutsche werden in dem
Kreuzberger Traditionsklub ohne Vorurteile aufgenommen.
In der Abschlusstabelle der Regionalliga Nordost hatte Türkiyemspor bereits
Union, Viktoria und alle anderen Berliner Vereine hinter sich gelassen und
hinter Turbine Potsdam II Platz zwei belegt. Die zweite Liga ist in
Reichweite – zumindest sportlich. Finanziell und logistisch wären Spiele
auf diesem Niveau und im gesamten Land allerdings eine Herausforderung für
den wachsenden, aber immer noch relativ kleinen Verein. Auf den Aufstieg
hätte er deshalb diesmal noch freiwillig verzichtet.
Wenn man aber gesehen hat, wie glücklich Gründungsvater Dogan und seine
Spielerinnen nach dem Sieg sangen und tanzten, kann man sich kaum
vorstellen, dass sie nicht noch höhere Gipfel anpeilen.
7 Jun 2022
## LINKS
[1] http://www.tuerkiyemspor.info/
[2] https://www.ffussball-magazin.de/
## AUTOREN
Lukas Wallraff
## TAGS
Türkiyemspor
Frauenfußball
Berliner Fußball-Verband
Türkiyemspor
Frauenfußball
Homosexualität im Profisport
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