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# taz.de -- Die Wahrheit: „Fass, Candy, meine Bestie, fass!“
> 70 krasse Jahre als Majestät: die schönsten Anekdoten zum großen
> Thronjubiläum der unkaputtbaren Queen Elizabeth II.
An diesem Wochenende feiert die 96-jährige, im Londoner Mayfair geborene
Elizabeth Alexandra Mary Windsor, ihr 70. Thronjubiläum. Dieses
welthistorische Ereignis nimmt die Wahrheit zum Anlass, ausgewählte
Anekdoten aus dem langen Leben der unverwüstlichen noblen Insel-Lady zu
erzählen.
Fernsehbilder der Queen werden live in alle Welt gesendet. Allerdings darf
das Kameraauge nur nach einem geheimen Zeichen ihrer Majestät auf dieselbe
gerichtet werden. Sobald das rote Aufnahmelicht erlischt, fällt die Bürde
royaler Etikette auch bei hochoffiziösen Anlässen von der bodenständigen
Britin ab. Wenn sie nicht im Bild ist, lässt sich Elizabeth gern „a pint
and a fag“ – ein Glas Bier und eine Zigarette – reichen oder löst
Kreuzworträtsel. Bei der Hochzeit ihres Enkels William mit Kate Middleton
soll sie Brautschwester Pippa mit obszönen Gesten zum Weinen gebracht und
mitten in der Westminster Abbey einen Grill angefeuert haben. Auf den
ausgestrahlten Aufnahmen findet sich aber natürlich keine Spur des royalen
Schabernacks.
***
Gewöhnlich heißt es, Prince Philip sei der einzige Mann im Leben Elizabeth’
II. gewesen. Einst gab es da aber einen anderen: Reginald Comyn, Earl of
Moray, Lord of Badenoch. Im Sommer 1946 lud die knapp 20-jährige
pferdeverrückte Prinzessin den schmucken Nachfahren eines alten
schottischen Adelsgeschlechts zu einem Ausritt auf Balmoral Castle ein. Im
Galopp jagte das frisch verliebte Paar im Morgengrauen über Stock und Stein
durch die royale Landschaft, als plötzlich Elizabeth’ geliebtes weißes
Pony Jingle strauchelte und sich ein Bein brach. Die zum Glück unverletzt
gebliebene Prinzessin griff klaglos in die Pistolentasche des schockstarr
dastehenden jungen Earls und erschoss die leidende Kreatur. Doch durch
einen unglücklichen Umstand löste sich eine zweite Kugel, die Reginald
Comyn tödlich traf. Wie vertrauliche Dokumente belegen, vertuschten die
Geheimdienste MI5, MI6 und MI7 den tragischen Unfall. Reginald Comyn, Earl
of Moray, Lord of Badenoch aber blieb ein Leben lang die unerfüllte
Jugendliebe der Queen.
***
Als die Queen einmal dem jungen Oscar Wilde hinter vorgehaltener Hand
zuraunte, dass sie seine Bücher sehr schätze und diese manchmal heimlich
bei Kerzenschein unter der Bettdecke lese, da nahm Oscar Wilde sie
väterlich zur Seite und erklärte ihr leise und eindringlich, dass man das
Werk stets vom Autor trennen müsse. Elizabeth II., aller Hoffnungen
beraubt, heiratete dann sofort Prince Philip.
***
Zu ihrem silbernen Thronjubiläum 1977 wollte Queen Elizabeth unbedingt
persönlich ein paar jener Punks treffen, die damals im United Kingdom
Furore machten. Bei einer Audienz im schottischen Hochland unweit von
Schloss Balmoral stellte sich jedoch heraus, dass die Burschen trotz ihrer
auffällig gefärbten Hahnenkämme wesentlich schwerer zu treffen waren als
herkömmliches Federvieh. Enttäuscht wandte sich die Monarchin wieder der
Entenjagd zu. Geblieben ist lediglich der berühmte Ausspruch „Punk’s not
dead“, der einem alten königlichen Jagdaufseher zugeschrieben wird.
***
Eines Montagmorgens kam die feierwütige Prinzessin Margaret von einem
langen Partywochenende nach Hause und warf „aus Jux“ ihrer Schwester LSD in
die Teetasse. Elizabeth bemerkte zunächst nichts. Bis plötzlich ein großer
Irischer Wolfshund auf sie zu strunkelte und die Zähne fletschte. Gelassen
beorderte die Queen ihren Lieblings-Corgy heran und befahl ihm: „Fass,
Candy, meine kleine Bestie, fass!“ Der Corgy tat, wie ihm befohlen. Bei dem
Irischen Wolfshund handelte es sich aber um den in Belfast geborenen Butler
Robert, der eine tiefe Bisswunde in der Wade davontrug. Margaret
entschuldigte sich bei ihm, und die Queen vergaß den Vorfall bald wieder.
***
Einmal stolperte die Queen über ihr eigenes Schuhregal. Eine kleine
Episode, die zwar nicht das Weltgeschehen zum Positiven veränderte, aber
immerhin in die Annalen einging. Noch heute diskutieren viele Menschen
darüber.
***
Die Queen ist seit Menschengedenken immer ein großer Fan des FC Bayern
gewesen. Manchmal schämt sie sich heute dafür. Alles andere ist Legende!
***
Es muss im Sommer of Love 1967 gewesen sein, als die Queen in einem
R-Gespräch mit San Francisco falsch verbunden wurde. Statt ihres
Pferdedeckenhändlers in der Bay Area bekam sie den Sänger Scott McKenzie an
die Strippe, der irgendwo im Nebel mit einem Festnetztelefon stand. Queen
Elizabeth II. blieb anstandslos am Apparat. Nach einer kleinen Sekunde
Zeitverschiebung sang sie schließlich: „If you’re going to San Francisco be
sure to wear some flowers in your hair.“
***
Anfang der siebziger Jahre war die Queen Sängerin einer aufstrebenden
Londoner Rockband. Nach der ersten Probe wurde sie allerdings von den drei
übrigen Musikern gefeuert, weil sie angeblich „überhaupt gar nicht singen“
konnte. Als Ersatz stellten die drei dann einen anderen jungen Mann ein.
***
Schon immer hasste Elizabeth Alexandra Mary Windsor ihren Geburtsort, das
Londoner Mayfair. Besonders die dortige weltberühmte Savile Row ist ihr ein
Dorn im royalen Auge. Grund: Die hier ansässigen Herrenausstatter schreien
derart laut, wenn sie für ihre sogenannten Bespoke-Anzüge maßnehmen, dass
es bis zum Buckingham Palace tönt. Die Queen muss daraufhin jedes Mal
hinter einem livrierten Lakaien verschwinden und sich angeekelt übergeben.
Nicht schön das.
***
Seit jüngst bekannt wurde, dass die Ex-Gemahlin von Prince Andrew, Fergie
Duchess of York, sich jeden Dienstag als Stubenmädchen bei ihrer Majestät
im Palast etwas dazuverdient, gehen die Aktien von Meister Proper weltweit
an allen Börsen durch die Decke.
***
Seit der Geburt von Prince George im Juli 2013 sind vier königliche
Generationen gleichzeitig am Leben: Prince George, Prince William, Prince
Charles und natürlich Queen Elizabeth II. Das gab es zuletzt zwischen 1894
und 1901, als die Regentschaft Queen Victorias langsam auslief. Nicht so
die von Queen Elizabeth II. Palastinterne Quellen haben jetzt verlauten
lassen, dass auf der linken Gesäßbacke Ihrer Majestät ihr Verfallsdatum
aufgedruckt ist. Demnach erreicht die Queen das 22. Jahrhundert.
Unkaputtbar, die Alte!
4 Jun 2022
## AUTOREN
Christian Bartel
Michael Ringel
Corinna Stegemann
Harriet Wolff
## TAGS
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