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# taz.de -- Digitale Transformation der Arbeitswelt: „Mismatch“ auf dem Job…
> Die Arbeitswelt wird sich verändern. Ein Gutachten sieht die Gefahr, dass
> neue Ungleichheiten entstehen und alte verstärkt werden.
Bild: Sicherer Arbeitsplatz?
Berlin taz | Bankkaufleute haben einen unsicheren Job,
Krankenpfleger:innen hingegen nicht: Die digitale Transformation wird
die Arbeitswelt verändern und könnte neue Ungleichheiten hervorbringen
sowie alte verstärken. Dies geht aus einem am Donnerstag vorgestellten
[1][Gutachten des Wissenschaftlichen Beirats] des Bundesministeriums für
Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) zur „Zukunft der Arbeit in der digitalen
Transformation“ hervor.
Angst vor einer technologisch bedingten Massenarbeitslosigkeit müsse man in
Deutschland nicht haben, dagegen spreche allein schon die demografische
Entwicklung, sagte Klaus Schmidt, Vorsitzender des Beirats. Die
Gutachter:innen rechnen aber mit einem „Mismatch“ auf dem Arbeitsmarkt.
Das heißt, es wird – auch bedingt durch die Alterung – einerseits einen
Fachkräftemangel geben und andererseits eine Arbeitslosigkeit derjenigen,
deren Ausbildung nicht mehr zu den angebotenen Jobs passt. Dieser
„Mismatch“ könne qualifikatorisch und regional bedingt sein, sagte Jens
Südekum, der das Gutachten federführend betreut hat.
Die Digitalisierung könne tendenziell die Schaffung von Arbeitsplätzen in
den Städten begünstigen, während die durch Technologie ersetzbaren
Arbeitsplätze sich eher in Regionen abseits der Metropolen finden, heißt es
in dem Gutachten. Das ökonomische Stadt-Land-Gefälle habe in Deutschland
spürbar zugenommen, und dieser Trend könne sich durch die digitale
Transformation „weiter verschärfen“, so das Papier. Inwieweit eine
Tätigkeit durch Algorithmen ersetzbar ist, entscheidet dabei mit über die
Arbeitsplatzsicherheit. Durch den verstärkten Einsatz von künstlicher
Intelligenz könnten etwa auch Jobs in den Mittelschichtmilieus, wie
beispielsweise in Banken und Versicherungen, wegfallen, heißt es weiter.
Auf der Plattform des sogenannten [2][Job-Futuromats] des Nürnberger
IAB-Instituts wird angegeben, inwieweit Technologien bestimmte Tätigkeiten
ersetzen können. Bei Bankkaufleuten etwa ist die Tätigkeit laut Futuromat
zu 88 Prozent durch Algorithmen ersetzbar, bei Paketbot:innen zu 50
Prozent, bei Krankenpflegehelfer:innen hingegen nur zu 25 Prozent.
In den niedrigqualifizierten Dienstleistungsjobs konkurrieren viele
Arbeitskräfte, deren Qualifikation oder Sprachkenntnisse nicht oder nicht
mehr für hochqualifizierte Jobs ausreichen. Auch deswegen sind die Löhne
dort entsprechend gering.
Südekum schlug vor, in Deutschland „flächendeckend“ ein
Weiterbildungssystem zu etablieren, ähnlich wie die berufliche Lehre, indem
man auch in höherem Alter noch „starke Bildungszertifikate“ erwerben könn…
Das Bundesarbeitsministerium wies am Donnerstag auf den Ausbau von
[3][regionalen „Weiterbildungsverbünden“] hin, über die etwa
mittelständische Unternehmen der Autoindustrie beraten werden können, um
Weiterbildungsmaßnahmen zu entwickeln.
28 Apr 2022
## LINKS
[1] https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Publikationen/Ministerium/Veroeffentlichun…
[2] https://job-futuromat.iab.de/
[3] https://www.bmas.de/DE/Service/Presse/Pressemitteilungen/2022/bmas-baut-bun…
## AUTOREN
Barbara Dribbusch
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