Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Solidaritätsbesuch in der Ukraine: US-Delegation in Kiew erwartet
> Der Besuch unter anderem von Außenminister Blinken soll Solidarität mit
> der Ukraine demonstrieren. Indes wurden in Mariupol neue Massengräber
> entdeckt.
Bild: Präsident Selenski während einer Pressekonferenz in einer U-Bahn-Statio…
Berlin taz | Mit Spannung wurde am Sonntag in Kiew der Besuch einer
US-Regierungsdelegation erwartet. Sie wird von Außenminister Antony Blinken
und Verteidigungsminister Lloyd Austin geführt. Der Zeitpunkt des Besuchs
wurde aus Sicherheitsgründen geheimgehalten.
Der Besuch der beiden Minister soll die Entschlossenheit der
Biden-Regierung unterstreichen, der Ukraine auch mit der Lieferung
[1][schwerer Waffen] zu helfen und so die russische Offensive im Osten und
Süden der Ukraine abzuwehren. Selenski sagte, er wolle mit ihnen über eine
„Liste der notwendigen Waffen und über die Geschwindigkeit ihrer Lieferung“
reden.
In einer zweistündigen Pressekonferenz am Samstagabend in der
U-Bahn-Station unter dem Maidan in Kiew zeigte sich der ukrainische
Präsident Wolodimir Selenski zuversichtlich, dass sein Land genug Waffen
erhält, um sich erfolgreich gegen die russischen Angriffe zu verteidigen.
Ned Price, Sprecher des US-Außenministeriums, sagte der BBC am Sonntag,
auch er gehe von einem ukrainischen Sieg und einer strategischen Niederlage
Russlands aus, dank der „Verbissenheit und Entschlossenheit“ der
ukrainischen Streitkräfte, aber auch dank der umfangreichen
Waffenlieferungen aus den USA und etwa 30 weiteren Staaten.
## Erneut humanitärer Korridor gefordert
Mychailo Podoljak, ein hoher Berater Selenskis, forderte Moskau auf, zum
orthodoxen Osterfest am Sonntag die anhaltenden Angriffe auf die Stadt
Mariupol und das dortige Stahlwerk einzustellen und einen humanitären
Korridor für die Zehntausenden Zivilist:innen zu öffnen, die seit
Wochen unter Beschuss sind und ohne Wasser und Elektrizität in Kellern und
U-Bahn-Schächten ausharren. Die UN und das Internationale Komitee vom Roten
Kreuz verlangten ungehinderten humanitären Zugang zu ihnen und auch zum
Asow-Stahlwerk in Mariupol.
Russland hat die in dem Stahlwerk verschanzten ukrainischen Kämpfer
wiederholt zur Kapitulation aufgefordert. Selenski warnte: Falls ihnen
etwas geschehen sollte, werde es keine weiteren Friedensverhandlungen mit
Moskau geben. Das Gleiche gelte für den Fall eines von Russland
ausgerichteten Unabhängigkeitsreferendums in der besetzten südukrainischen
Region Cherson.
Am Sonntag bot Selenski Moskau Verhandlungen über den Austausch von
Militärangehörigen in Mariupol an. Der [2][türkische Präsident Erdoğan] bot
an zu vermitteln. Am Samstag war erneut eine Evakuierungsaktion aus
Mariupol gescheitert. Die ukrainische Seite warf der russischen vor, die
für den Abtransport versammelten Menschen „auseinandergetrieben“ zu haben.
Einige der Einwohner:innen seien auch gezwungen worden, Busse zu
besteigen, die sie in russisch kontrollierte Gebiete bringen sollten,
erklärte der Vizebürgermeister der Stadt.
## Neue Massengräber in Mariupol entdeckt
Auf Satellitenfotos wurden neue Massengräber in der Stadt entdeckt, die die
Vorwürfe von russischen Kriegsverbrechen dort erhärten, bestätigte
Selenski. Er kommentierte auch den Beschuss der Hafenstadt Odessa, durch
den am Samstag 8 Menschen, darunter ein Säugling, getötet und etwa 20
verletzt worden waren. Die Militärs, die für die sieben abgefeuerten
Raketen verantwortlich waren, seien „Nazis“ und „stinkende Bastarde“.
Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba schrieb auf Twitter, „Terror“
sei das einzige Ziel der russischen Raketenangriffe auf Odessa. „Russland
muss als Förderer von Staatsterror angesehen und entsprechend behandelt
werden. Keine Geschäfte, keine Kontakte, keine Kulturprojekte. Wir brauchen
eine Mauer zwischen der Zivilisation und den Barbaren, die friedliche
Städte mit Raketen angreifen“.
24 Apr 2022
## LINKS
[1] /Putins-Krieg-in-der-Ukraine/!5849706
[2] /-Nachrichten-zum-Ukrainekrieg-/!5850069
## AUTOREN
Stefan Schaaf
## TAGS
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
Schwere Waffen
USA
Ukraine
Wolodymyr Selenskij
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
Saskia Esken
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
## ARTIKEL ZUM THEMA
Lawrow vergleicht Selenski mit Hitler: Fassungslosigkeit in Israel
Russlands Außenminister Sergej Lawrow bedient einen antisemitischen
Verschwörungsmythos. „Unverzeihlich“ nennt das sein israelischer
Amtskollege.
Schröders „New York Times“-Interview: Esken fordert SPD-Austritt
Die SPD-Vorsitzende Saskia Esken hat starke Kritik an den Aussagen des
Altkanzlers geübt. Schröder hatte in einem Interview Verständnis für Putin
geäußert.
+++ Nachrichten zum Ukrainekrieg +++: Kiew bereit für Verhandlungen
Die Ukraine will mit Russland über das Stahlwerk in Mariupol verhandeln.
Die OSZE zeigt sich besorgt über Festnahmen von Beobachter:innen.
Kampf um Mariupol: Kein Sturm auf Stahlwerk
Russlands Präsident befiehlt seinen Soldaten, nicht in das von Ukrainern
gehaltene Stahlwerk Asowstal in Mariupol einzudringen. Warum?
Ukrainekrieg tritt in neue Phase: Das Grauen im Osten
Russland bereitet einen Großangriff im Donbass vor. Für die Ukraine
bedeutet das vor allem: Sie benötigt nun dringend mehr Angriffswaffen.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.