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# taz.de -- Mehr russische Angriffe in Ost-Ukraine: Kampf um den Donbass
> Die russische Offensive im Osten der Ukraine kommt nur schwer voran.
> Russland stoppt zudem die Angriffe auf das Stahlwerk in Mariupol.
Bild: Bilder der Zerstörung: Ein zerbombtes Hüttenwerk in Mariupol
Berlin taz | Russland intensiviert seine Angriffe im Osten der Ukraine
weiter, aber noch halten sich die Geländegewinne in Grenzen. Die
Offensivbemühungen schienen sich am Donnerstag auf den Versuch zu
konzentrieren, aus der Region um die Stadt Izyum heraus nach Südosten in
Richtung Slowjansk vorzudringen, eine der größten noch von der Ukraine
kontrollierten Städte des Donbass. Auch aus dem Osten nähern sich russische
Truppen diesem Ziel sowie der Nachbarstadt Kramatorsk. Die ukrainischen
Verteidiger räumten deshalb mehrere Dörfer.
Wie in der Anfangsphase des Krieges häufen sich zugleich wieder ukrainische
Aufnahmen zerstörter russischer Kampfgeräte und abgeschossener Flugzeuge.
Experten hatten zuvor Zweifel daran geäußert, dass die russischen Truppen
jetzt erfolgreicher kämpfen würden als vor zwei Monaten.
In der von russischen Truppen fast vollständig zerstörten Hafenstadt
Mariupol geben die russischen Truppen offenbar den Versuch auf, das riesige
[1][Stahlwerksgelände Asowstal] zu stürmen. Dort halten sich noch immer
mehrere Tausend ukrainische Soldaten und Zivilisten auf. Noch am Mittwoch
war von Angriffen russischer Spezialkräfte auf Asowstal berichtet worden.
Am Donnerstag soll russischen Berichten zufolge Präsident Wladimir Putin
höchstpersönlich den Befehl erteilt haben, den Angriff einzustellen und das
Stahlwerksgelände stattdessen von der Außenwelt abzuriegeln, damit „nicht
einmal eine Fliege durchkommt“. Grund sei die Notwendigkeit, die eigenen
Soldaten zu schonen. Die Stadt sei ja „unter Kontrolle“, so Putin weiter.
Die ukrainische Regierung erklärte, die Invasoren seien offenbar nicht in
der Lage, das Stahlwerk zu erobern. Sie forderte einen
Evakuierungskorridor.
## Deutschland vereinbart Ringtausch
Unterdessen gehen die Lieferungen [2][schwerer Waffen] an die Ukraine
weiter. US-Präsident Joe Biden kündigte am Donnerstag nach einem Treffen
mit Ukraines Regierungschef Denys Schmyhal in Washington frische
Lieferungen im Wert von 800 Millionen Dollar an, darunter schwere
Artillerie und taktische Drohnen. Das folgt auf ein gleich großes Paket
vergangene Woche.
Deutschland hat laut AFP einen „Ringtausch“ mit Slowenien vereinbart:
Slowenien liefert der Ukraine T-72-Kampfpanzer sowjetischer Bauart und
erhält im Gegenzug rund 20 Marder-Schützenpanzer und 20
Fuchs-Transportpanzer. Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht
(SPD) sagte im Frühstücksfernsehen am Donnerstag: „Da geht es um Panzer, da
geht es um Schützenpanzer, da geht es um unterschiedliche Möglichkeiten,
die einzelne Länder abzugeben haben.“ Sie bestätigte zudem, Deutschland
werde auch dabei helfen, dass die Niederlande Panzerhaubitzen vom Typ 2000
an die Ukraine liefert.
Alle Militärexperten, so die Ministerin, seien sich sicher, „dass die
nächsten zwei Wochen entscheidende Wochen sind im Kampf der Ukraine gegen
Russland, und diesen Kampf müssen wir unterstützen“.
Die Bild-Zeitung hatte zuvor berichtet, die Bundesregierung habe eine
48-seitige Liste, auf der die deutsche Rüstungsindustrie der Ukraine drei
Tage nach Kriegsbeginn mögliche Lieferungen anbot, bis jetzt zurückgehalten
und sie dann vor der Weiterleitung nach Kiew um die Hälfte geschrumpft.
Darunter war alles schwere Gerät.
Derweil verschärfen sich die Spannungen zwischen Russland und den
baltischen Staaten. Die Parlamente Lettlands und Estlands verabschiedeten
Resolutionen, die Russlands Vorgehen in der Ukraine als „Völkermord“
bezeichnen. Zuvor hatte Russland die Konsulate der baltischen Staaten
geschlossen. (taz, afp, rtr, dpa)
21 Apr 2022
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## AUTOREN
Dominic Johnson
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