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# taz.de -- Bombenanschlag in Pakistan: Dutzende Tote in der Moschee
> Im Nordwesten Pakistans sind bei einem Attentat 50 Menschen ums Leben
> gekommen. In der Grenzregion zu Afghanistan haben Anschläge jüngst
> zugenommen.
Bild: Angehörige der Opfer trösten sich gegenseitig nach der Bombenexplosion …
Peshawar dpa | Bei einem Bombenanschlag auf eine Moschee im Nordwesten
Pakistans sind rund 50 Menschen getötet worden. Weitere 80 Verletzte seien
in ein Krankenhaus in der Stadt Peshawar gebracht worden, bestätigten
Polizeibeamte und ein Kliniksprecher am Freitag der Deutschen
Presse-Agentur.
Nach Angaben eines örtlichen Polizeichefs sollen sich zwei bewaffnete
Selbstmordattentäter den Weg in die Moschee freigekämpft haben, wo sie ihre
Bomben zündeten. Lokale TV-Sender zeigten Bilder einer Überwachungskamera,
wie ein junger Mann auf einen Polizisten feuerte, bevor er in die Moschee
stürmte.
„Überall waren Rauch und Schreie zu hören“, sagte ein Überlebender dem
pakistanischen TV-Sender Dunya. „Dann sah ich mehrere Leichen übereinander
liegen und einen Fluss aus Blut auf dem Boden“. Der Lärm der Explosion sei
„ohrenbetäubend“ gewesen, schilderte ein weiterer Augenzeuge, der vor der
Moschee mit seinem Motorrad unterwegs war, dem lokalen Sender Geo. „Bevor
ich wusste, was passiert, hörte ich Schüsse und Explosionen.“
Nach Polizeiangaben soll es sich um eine schiitische Moschee in einem
mehrheitlich sunnitischen Viertel handeln. Ob die Attacke einen
konfessionellen Hintergrund hatte, war zunächst unklar. Insbesondere die
Terrormiliz Islamischer Staat (IS), die [1][in der Grenzregion aktiv ist],
betrachtet schiitische Muslime als Abtrünnige und verübt regelmäßig brutale
Anschläge. Weitere Details waren zunächst unklar, auch wer für den Anschlag
verantwortlich war.
## Mehr Attentate seit Taliban-Machtübernahme
Premierminister Imran Khan verurteilte den Anschlag aufs Schärfste, wie
sein Büro mitteilte. Er versprach den Opfern schnelle Hilfe. Auch Pakistans
Präsident Arif Alvi verurteilte die Attacke und drückte den Familien der
Opfer sein Mitgefühl aus.
Seit der [2][Machtübernahme der militant-islamistischen Taliban] im
Nachbarland Afghanistan haben Anschläge in der Grenzregion jüngst
zugenommen. Insbesondere der IS und die pakistanischen Taliban reklamieren
Anschläge für sich. Die Grenzprovinz Khyber Pakhtunkhwa galt lange als
Unruheregion Pakistans, war jedoch nach einer Militäroffensive gegen
islamistische Terrorgruppen im Jahr 2014 lange Zeit ruhig.
Bereits im Herbst 2020 waren in Peshawar bei einem ähnlichen Attentat in
einer Koranschule viele Menschen getötet und mehr als 100 verletzt worden.
Damals wurde der IS verdächtigt. Bewohner in Peshawar erinnern die Attacken
an den brutalen Anschlag pakistanischer Taliban, die 2014 ebenfalls in
einer Schule in Peshawar mehr als 150 Menschen getötet hatten, vor allem
Kinder.
4 Mar 2022
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