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# taz.de -- Testen von Menschen mit Corona-Symptomen: Bremen versagt
> Wenn sie keinen Hausarzt für den PCR-Test haben, müssen Bremer:innen
> in die Ambulanz der kassenärztlichen Vereinigung. Die ist nicht
> barrierefrei.
Bild: Fieber? Könnte Corona sein. Dann mal schnell zum Test!
Bremen taz | Es gibt Bundesländer wie Schleswig-Holstein und
Nordrhein-Westfalen, die schreiben Testzentren vor, dass sie barrierefrei
sein sollen „oder zumindest barrierearm“. Es gibt Bundesländer wie Hamburg,
da fährt der ärztliche Bereitschaftsdienst zu Kranken, um [1][per PCR-Test]
zu klären, ob ihre Symptome auf Corona zurückzuführen sind.
Und es gibt das Bundesland Bremen. Das versagt beim Testen von Menschen mit
Coronasymptomen. Zuständig sind dort wie überall die niedergelassenen
Ärzt*innen. Wie überall führen einige keine Tests durch, und nicht alle
Menschen haben eine Haus- oder Kinderärztin.
In diesen Fällen muss die betroffene Person dann in die „Corona-Ambulanz“
der kassenärztlichen Vereinigung fahren – egal, wie krank oder mobil sie
ist. Diese Teststation ist seit Juni 2020 provisorisch in einem ehemaligen
Firmengebäude am nordöstlichen Stadtrand untergebracht. Pech, wer im Süden
oder Westen Bremens lebt.
Ein Hinweisschild gibt es nicht, die Wartenden weisen den Weg. An einem
Samstag im Dezember ist die Schlange nicht allzu lang, das kranke Kind
steht nur zwanzig Minuten in der Kälte; vor ihm eine ältere Frau, die von
einer jüngeren begleitet wird. Sie wirkt unsicher auf den Beinen und trägt
ein Abzeichen für eine Sehbehinderung. Weil Begleitpersonen nicht mit
hinein dürfen, geht die Frau alleine die Treppenstufen hinauf. Oben
angekommen tastet sie sich an der Wand entlang.
## Schmutziger Teppich, enger Flur
Drinnen wirkt alles, als wäre die Teststation erst am Vortag in aller Eile
aufgebaut worden. Der Teppichboden ist schmutzig, der Flur eng. Auf Anfrage
der taz sagt der Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung Bremen, es gehe
nicht anders. Wenn jemand mitbekommen würde, dass etwa eine
Rollstuhlfahrerin in der Schlange warte, könne die über eine Rampe in das
Gebäude gelassen werde. Das klappe ganz gut. PCR-Tests zu Hause mache der
ärztliche Bereitschaftsdienst in Bremen nicht.
In Hamburg beispielsweise ist das anders, dort fahren Ärzt*innen auch zu
Patient*innen nach Hause, wenn die sich zu krank fühlen oder Sorge
haben, andere anzustecken. „Zur Zeit drehen sich rund 90 Prozent der
derzeit beim Arztruf Hamburg eingehenden Anrufe um das Thema Corona und die
PCR-Testung“, schreibt ein Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung
Hamburg der taz. Die Testungen hätten zwar eine niedrige Priorität, heißt
es, aber sie würden gemacht. Ähnlich läuft es in Berlin. Es ist anzunehmen,
dass nicht in allen Fällen der Hausbesuch notwendig ist.
Dafür ist die Gefahr, jemanden anzustecken, bei zu Hause durchgeführten
Tests niedriger. In Bremen wies schon vor der Omikronwelle ein
handgeschriebenes Schild darauf hin, dass die Corona-Warnapp während des
Aufenthalts im Testzentrum besser ausgeschaltet werden solle. Denn
schließlich sind hier Kontakte mit Infizierten garantiert; es werden
mehrere Personen gleichzeitig in einem Raum getestet.
Auch bei den in mehreren Bundesländern – nicht aber in Bremen –
[2][gültigen Mindestanforderungen] gibt es keine Vorgaben, wie viele das
maximal sein dürfen. „Die Größe der Räumlichkeiten muss dem zu erwartenden
Testaufkommen entsprechend bemessen sein“, steht dort lediglich – auf
Abstände sei zu achten.
21 Jan 2022
## LINKS
[1] /Coronawelle-ueberrollt-Deutschland/!5826178
[2] https://www.schleswig-holstein.de/DE/Fachinhalte/T/Teststrategie/_Downloads…
## AUTOREN
Eiken Bruhn
## TAGS
Schwerpunkt Coronavirus
Bremen
Kassenärztliche Vereinigung
Schwerpunkt Coronavirus
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