Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Urteil in Myanmar: Längere Haft für Suu Kyi
> Myanmars gestürtze De-Facto-Regierungschefin ist zu weiteren vier Jahren
> Gefängnis verurteilt worden. Insgesamt drohen ihr bis zu 100 Jahre.
Bild: Wurde vor fast einem Jahr gestürzt: Aung San Suu Kyi, hier bei einer Red…
Frankfurt a.M./Naypyidaw epd | Ein Sondergericht in Myanmar hat die
gestürzte [1][De-Facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi] zu weiteren vier
Jahren Haft verurteilt. Suu Kyi wurde wegen des illegalen Imports und
Besitzes von Funkgeräten sowie eines Verstoßes gegen Corona-Auflagen für
schuldig befunden, wie das Nachrichtenportal Irrawaddy am Montag
berichtete.
Es war das [2][zweite Urteil gegen die Friedensnobelpreisträgerin]. Bereits
Anfang Dezember war die 76-Jährige wegen Verstößen gegen Coronavorschriften
sowie „Anstiftung zum Aufruhr“ zunächst zu vier Jahren Gefängnis verurtei…
worden. Wenig später hatte Juntachef Min Aung Hlaing das Strafmaß halbiert.
Die Verfahren fanden unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.
Menschenrechtler hatten sowohl die Vorwürfe als auch die Gerichtsprozesse
als abstrus und politisch motiviert kritisiert.
In weiteren Verfahren muss sich Suu Kyi wegen Korruption und Verrats von
Staatsgeheimnissen verantworten. Des Weiteren wirft ihr das
[3][Militärregime] Wahlfälschung vor. Wird sie aufgrund dieser
Anschuldigungen ebenfalls für schuldig befunden, drohen ihr insgesamt
mindestens 100 Jahre Haft.
Zusammen mit dem ebenfalls gestürzten Präsidenten Win Myint war Suu Kyi
wenige Stunden nach dem Putsch vom 1. Februar vergangenen Jahres verhaftet
worden. Die Armee hatte den Umsturz mit Wahlbetrug begründet, ohne Beweise
vorzulegen.
Suu Kyis Partei „Nationale Liga für Demokratie“ (NLD) hatte die Abstimmung
vom November 2020 klar gewonnen, die Partei der Militärs war unterlegen.
Seitdem versinkt Myanmar zunehmend in [4][Chaos und Gewalt]. Laut der
Hilfsorganisation für politische Gefangene AAPP wurden mindestens 1.447
Menschen bei Protesten getötet und fast 11.400 Personen verhaftet.
10 Jan 2022
## LINKS
[1] /Prozessbeginn-gegen-Aung-San-Suu-Kyi/!5774853
[2] /Friedensnobelpreistraegerin-in-Myanmar/!5820483
[3] /Myanmar-neun-Monate-nach-dem-Putsch/!5809278
[4] /Leichenfund-in-Myanmar/!5820213
## TAGS
Schwerpunkt Myanmar
Aung San Suu Kyi
Militärjunta
Lesestück Recherche und Reportage
Schwerpunkt Syrien
Schwerpunkt Myanmar
## ARTIKEL ZUM THEMA
Krisenländer 2021 – eine Zwischenbilanz: Die Angst bekämpfen
In Belarus, Afghanistan, Myanmar, Sudan und Kuba wurden
Oppositionsbewegungen drangsaliert und niedergeschlagen. Wo stehen sie Ende
2021?
Sexualisierte Gewalt in Konflikten: Verschwiegenes Leid
Ein Rohingya wird von Soldaten vergewaltigt, ein Syrer im Gefängnis sexuell
misshandelt. Mit den traumatischen Erfahrungen werden sie allein gelassen.
Myanmar neun Monate nach dem Putsch: Aung San Suu Kyi bleibt rebellisch
Die Generäle wollen die gestürzte Regierungschefin offenbar jahrelang im
Gefängnis verschwinden lassen. Doch es gibt Rückschläge für die Militärs.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.