| # taz.de -- Verhandlungen zum Atomprogramm: Iran akzeptiert Israel nicht | |
| > Das drohende Scheitern der Verhandlungen in Wien war von Anfang an | |
| > vorprogrammiert. Es liegt in Teherans Absicht begründet, Israel zu | |
| > vernichten. | |
| Bild: Die Verhandlungen über einen erneuten Beitritt der USA zum Abkommen steh… | |
| Die Wiener Verhandlungen über einen erneuten Beitritt der USA zur | |
| Vereinbarung über die Verhinderung des Baus iranischer Nuklearwaffen | |
| [1][stehen vor dem Scheitern]. Die Übereinkunft krankte von ihrem Beginn im | |
| Jahr 2015 an daran, dass Teheran bis heute an den Vorgaben des | |
| Revolutionsführers Ajatollah Khomeini festhält: „Das zionistische Gebilde | |
| [Israel] ist ein Krebsgeschwür, das zerstört werden muss.“ Dieses Ziel | |
| bestimmt bis heute ohne Abstriche Teherans Israelpolitik und diktiert | |
| dessen atomare Aufrüstung. | |
| Eine Vereinbarung mit Iran konnte daher nur zustande kommen, wenn Israel, | |
| um dessen Schicksal es geht, nicht Teil der Übereinkunft war. Diese | |
| Konstellation, bei der eine Seite den potenziellen Aggressor zu | |
| beschwichtigen sucht, indem sie dessen selbst gewählten Feind nicht an den | |
| Verhandlungen teilnehmen lässt, ist seit dem [2][„Münchner Abkommen“ von | |
| 1938] bekannt. | |
| Damals erlaubten die Demokratien Frankreich und Großbritannien der | |
| Tschechoslowakei, um deren Bestand es ging, nicht, an den Gesprächen | |
| teilzunehmen. Denn dies hätte Hitlerdeutschland nicht akzeptiert. | |
| In einer vergleichbaren Situation befanden sich die | |
| Sicherheitsratsmitglieder plus Deutschland, als sie mit Teheran das | |
| Nuklearabkommen vereinbarten. Israel, dessen Zerstörung Iran offen | |
| anstrebt, war von den Gesprächen ausgeschlossen. Man einigte sich „um des | |
| lieben Friedens willen“ dennoch mit Teheran. Auch Deutschland, dessen | |
| Kanzlerin 2008 die Sicherheit Israels als „deutsche Staatsräson“ | |
| bezeichnete. | |
| Ex-US-Präsident Trump wollte anfangs mit Teheran ins Geschäft kommen. Seine | |
| Bedingung war, dass Iran seine expansive Politik einstellt. In Reaktion auf | |
| die iranische Verweigerung kündigten die USA die Vereinbarung auf und | |
| verhängten Wirtschaftssanktionen. | |
| [3][Teheran reagierte mit einer forcierten Urananreicherung] und setzt | |
| diese bis heute fort. Dass die Europäer plus Moskau und Peking am Abkommen | |
| festhalten, berührt Teheran nicht. Washington will sich mit Iran einigen. | |
| Doch Israels Existenzrecht soll erwähnt bleiben. Dazu ist Iran nicht | |
| bereit. | |
| 21 Jan 2022 | |
| ## LINKS | |
| [1] /Irans-Nuklearprogramm/!5818788 | |
| [2] https://www.dhm.de/lemo/kapitel/ns-regime/aussenpolitik/muenchner-abkommen-… | |
| [3] /Vor-Amtsantritt-Joe-Bidens/!5741239 | |
| ## AUTOREN | |
| Rafael Seligmann | |
| ## TAGS | |
| Existenzrecht Israels | |
| Israel | |
| Atomabkommen mit Iran | |
| Atomabkommen mit Iran | |
| Atomverhandlungen | |
| Irans Atomprogramm | |
| Verhältnis Iran - Israel | |
| Proteste in Iran | |
| Israel | |
| Schwerpunkt Konflikt zwischen USA und Iran | |
| Atomabkommen mit Iran | |
| Atomabkommen mit Iran | |
| Schwerpunkt Konflikt zwischen USA und Iran | |
| ## ARTIKEL ZUM THEMA | |
| Iranisches Atomprogramm: Einzige Hoffnung Regimesturz | |
| Wer darauf setzt, einen Atomstaat Iran mit Hilfe eines Abkommens stoppen zu | |
| können, wird enttäuscht werden. Teheran wird jede Vereinbarung brechen. | |
| Atomverhandlungen mit dem Iran: Keine Rückkehr zum alten Deal | |
| Der Iran soll 18-mal mehr Uran anreichern, als in dem gekündigten Deal von | |
| 2015 vorgesehen war. Es ist Zeit für Zugeständnisse aus den USA und Israel. | |
| Iranisches Atomprogramm: USA will Sanktionen abbauen | |
| Washington macht einen Schritt auf Teheran zu. Das von Trump gekündigte | |
| Atomabkommen mit dem Iran könnte erneuert werden. | |
| Irans Nuklearprogramm: Neuer Atomdeal auf der Kippe | |
| Die Gespräche mit Iran gehen in die entscheidende Phase. Während zentrale | |
| Fragen völlig ungeklärt bleiben, drohen Teheran und Jerusalem mit Krieg. | |
| Sicherheitsexperte über Atomdeal: „Iran will nur Zeit gewinnen“ | |
| Sicherheitsexperte Yossi Melman glaubt, dass der Iran nicht an einer | |
| Neuauflage des Atomabkommens interessiert ist. Dies könnte ein Wettrüsten | |
| auslösen. | |
| Atomabkommen mit Iran: Eile ist geboten | |
| Seit dem Ausstieg der USA aus dem Atomabkommen ist Teheran einer atomaren | |
| Bewaffnung näher gekommen. Der Vertrag muss gerettet werden. |