# taz.de -- Bilanz 2021 des Deutschen Wetterdienstes: Im Schnitt Durchschnitt | |
> Etwas zu warm und sonnig, durchschnittlich nass – aber mit katastrophalen | |
> Extremwettern: 2021 zeigte erste Folgen der Klimakrise live. | |
Bild: Aufräumarbeiten nach den massiven Überflutungen durch Starkregen im Jul… | |
Offenbach/Berlin dpa/taz | 2021 war das elfte zu warme Jahr in Folge. Das | |
ist die Kernaussage der Jahresbilanz, die der Deutsche Wetterdienst (DWD) | |
am Donnerstag präsentierte. Mit einer Durchschnittstemperatur von 9,1 Grad | |
lag das Jahr um 0,9 Grad über dem Wert der international gültigen | |
Referenzperiode 1961 bis 1990. | |
Nach der vorläufigen Auswertung der Messstationen war das Wetterjahr dabei | |
insgesamt recht durchschnittlich – durchschnittlich nass, leicht zu sonnig | |
und zu warm. Im Einzelnen setzte sich dieses entspannt klingende | |
Gesamtergebnis aber aus einem ziemlichen Auf und Ab zusammen: War der | |
Winter noch relativ unspannend, brauchte der Frühling mehrere Anläufe, | |
einer kurzen Warmphase im März folgte der kälteste April seit 40 Jahren, | |
der Juni war dann der drittwärmste in den Annalen. | |
Extrem wurde es im Sommer: mit Wetterereignissen, die teils katastrophale | |
Folgen hatten. Dabei ging es diesmal weniger um Heißphasen wie in den | |
Jahren davor, sondern vor allem um Starkregen. | |
Dieses Phänomen erfassen die Expert:innen erst seit 2001 als eigene | |
Kategorie. 2021 war seitdem das Jahr mit den zweitmeisten | |
Starkregenereignissen nach 2018 – vor allem war es aber [1][das Jahr mit | |
den insgesamt schlimmsten Folgen]: Allein im Ahrtal in Rheinland-Pfalz | |
kamen 134 Menschen bei der Flutkatastrophe im Juli ums Leben, in | |
Nordrhein-Westfalen waren es 48. Tausende Gebäude und ein großer Teil der | |
Infrastruktur in den Hochwassergebieten wurden zerstört. Auch in Bayern | |
starben Menschen im Sommer bei „sintflutartigen Regenfällen“, im Herbst | |
forderte Sturm „Hendrik“ ein Todesopfer in Brandenburg. | |
## Gut für den Wald | |
„Wir wissen, dass der Klimawandel (zu den Extremwetterereignissen) bereits | |
beigetragen hat“, sagte DWD-Klimavorstand Thomas Fuchs. „Das zeigt: Wir | |
erleben die Folgen des Klimawandels live. Wetterextreme können jeden von | |
uns treffen.“ | |
Er hatte aber auch bessere Nachrichten zu verkünden: Nach den viel zu | |
trockenen Vorjahren sei der Niederschlag in der Fläche 2021 mit rund 805 | |
Litern pro Quadratmeter insgesamt ausgeglichen gewesen, so Fuchs. „So | |
konnten sich vor allem [2][unsere Wälder von der Trockenheit der drei | |
vorangegangenen Jahre etwas erholen].“ | |
30 Dec 2021 | |
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