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# taz.de -- Coronapandemie in Portugal: Maßnahmen trotz hoher Impfquote
> In Portugal sind 87 Prozent der Bevölkerung geimpft. Trotzdem steigen die
> Neuinfektionen. Die Regierung verschärft präventiv die Maßnahmen.
Bild: Der Weihnachtsbaum ist schon da: Nach Weihnachten ist der Lockdown in Lis…
Madrid taz | Portugal, das Land mit der höchsten Impfquote in der
Europäischen Union (EU), verschärft die Maßnahmen zur Bekämpfung der
Covidpandemie. Das kündigte die [1][Regierung des Sozialisten António
Costa] am Donnerstag an. Nachweise des Impf- oder Genesenenstatus oder ein
negativer Test werden vielerorts Pflicht.
Nach Weihnachten wird es eine sogenannte „Woche zur Eindämmung der
Ansteckung“ geben: Die Bevölkerung wird dann für eine Woche in den Lockdown
geschickt. Wer kann, muss vom 2. bis zum 9. Januar 2022 von zu Hause aus
arbeiten. Kneipen und Restaurants bleiben geschlossen, der Schulbeginn wird
auf den 10. Januar verschoben. „Wir alle wollen ein sicheres Weihnachtsfest
und danach wollen wir den Alltag wieder sicher aufnehmen“, sagte der
Premierminister. Er forderte alle auf, Kontakte außerhalb des unmittelbaren
Familienkreises soweit wie möglich einzuschränken.
Costa handelt damit vorausschauend. Nur zu gut sind den Portugiesen die
letzten Weihnachtsfeiertage in Erinnerung. Vergangenen Januar und Februar
erlebte das Land nach den Festtagen [2][seine tödlichste Covid-Welle]. Die
Intensivstationen standen kurz vor dem Kollaps. Selbst ausländische Hilfe
wurde nötig: Die deutsche Bundeswehr entsandte medizinisches Personal und
Gerät in den Großraum Lissabon. Dieses Jahr soll der präventive Lockdown
dafür sorgen, dass die Pandemie nach den Feiertagen nicht aus den Rudern
läuft.
„Wir sind besser [3][als die meisten europäischen Länder], aber wir sind
nicht so gut, wie wir es gerne hätten. Deshalb ist es der richtige
Zeitpunkt, neue Maßnahmen zu ergreifen“, sagte Ministerpräsident Costa auf
einer Pressekonferenz nach der Sitzung seines Kabinetts.
## Maskenpflicht kehrt zurück
87 Prozent der Bevölkerung sind geimpft. Bei Menschen, die älter als 12
Jahre sind, sind es fast 100 Prozent. Dennoch verzeichnet Portugal in den
letzten Woche einen stetigen Anstieg der Infektionen und der Einweisung von
Covid-Erkrankten in Klinken. Mittlerweile liegt die Sieben-Tage-Inzidenz
wieder bei knapp 170.
Die ersten Maßnahmen treten bereits am 1. Dezember in Kraft. In Innenräumen
herrscht dann wieder Maskenpflicht. In Restaurants, Beherbergungsbetrieben,
bei Veranstaltungen mit markierten Sitzplätzen sowie in sportlichen
Einrichtungen wie Fitnessstudios wird nur eingelassen, wer eine komplette
Impfung oder einen negativen PCR-Test vorweisen kann. Vor dem Besuch im
Krankenhaus und Altersheim sowie von Großveranstaltungen ohne Sitzplätze
müssen sich auch Geimpfte testen lassen.
Auch bei der Einreise muss neben dem Impfausweis ein negativer Test
vorgelegt werden. Fluggesellschaften, die dies nicht kontrollieren, müssen
mit Bußgeldern von bis zu 20.000 Euro pro Passagier rechnen. Viele
Luftfahrtgesellschaften würden ihren Verpflichtungen nicht immer
nachkommen, erklärte Costa. Er kündigte an, dass in besonders schweren
Fällen den Unternehmen gar die Genehmigung in Portugal zu operieren
entzogen werden könne.
Die Impfkampagne läuft weiter auf Hochtouren. Noch vor Weihnachten sollen
alle über 65 sowie jene über 50 Jahre, die mit dem Vakzin von Johnson &
Johnson geimpft wurden, eine Auffrischungsdosis erhalten. Die Nationale
Impfkommission will nächste Woche über die Impfung von Kindern zwischen 5
und 11 Jahren entscheiden.
26 Nov 2021
## LINKS
[1] /Sozialistische-Regierung-vor-dem-Aus/!5807463
[2] /Bundeswehreinsatz-wegen-Pandemie/!5748710
[3] /Europaeische-Union-in-der-Pandemie/!5814210
## AUTOREN
Reiner Wandler
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Portugal
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