# taz.de -- Umstrittene Pipeline Nord Stream 2: USA verhängen neue Sanktionen | |
> Wieder Druck aus Washington: Die Biden-Regierung kündigt Strafmaßnahmen | |
> gegen das an der Gas-Pipeline beteiligte Unternehmen Transadria an. | |
Bild: Mittlerweile fertig: die Ostsee-Pipeline Nord Stream 2. Gas liefern darf … | |
WASHINGTON dpa | Die USA wollen wegen der umstrittenen deutsch-russischen | |
Erdgas-Pipeline [1][Nord Stream 2] weitere Sanktionen verhängen. Betroffen | |
seien das mit der Pipeline befasste und mit Russland in Verbindung stehende | |
Unternehmen Transadria und dessen Schiff „Merlin“, teilte das | |
Außenministerium am Montag in Washington mit. Damit seien inzwischen acht | |
Personen oder Einrichtungen sowie 17 Schiffe mit Sanktionen belegt. | |
Außenminister Antony Blinken betonte, die neuen Strafen stünden im Einklang | |
mit dem Widerstand der US-Regierung gegen die Pipeline, die Gas unter | |
Umgehung der Ukraine von Russland nach Deutschland bringen soll. | |
Gleichzeitig werde man die Zusammenarbeit mit Deutschland und anderen | |
Verbündeten fortsetzen, um die Gefahr der Pipeline für die Ukraine und | |
östliche Nato-Staaten zu senken. Kritiker sehen in Nord Stream 2 vor allem | |
ein geopolitisches Projekt Russlands. | |
Im jahrelangen Streit um das Projekt hatten die Bundesregierung und die | |
Regierung von US-Präsident Joe Biden im Juli [2][einen Durchbruch | |
verkündet]. Sie veröffentlichten eine gemeinsame Erklärung, in der der | |
Ukraine Unterstützung zugesagt wurde. | |
## Pipeline darf noch kein Gas liefern | |
Die US-Regierung räumte zudem ein, dass sie die Pipeline nicht mehr wird | |
verhindern können und sah daher zunächst von drastischeren Sanktionen ab – | |
etwa gegen die in der Schweiz registrierte Betreibergesellschaft der | |
Pipeline. | |
Die Ankündigung der jüngsten Sanktionen war Teil eines Berichts an den | |
US-Kongress, zu dem die Regierung gesetzlich verpflichtet ist. Alle drei | |
Monate muss sie dem Parlament einen Fortschrittsbericht zu ihren Bemühungen | |
in Sachen Nord Stream 2 vorlegen. | |
Durch den fertigen 1.230 Kilometer langen Doppelstrang von Russland durch | |
die Ostsee nach Deutschland fließt bislang aber noch kein Erdgas. In der | |
vergangenen Woche setzte die Bundesnetzagentur [3][ein nötiges | |
Zertifizierungsverfahren vorerst aus]. Der Betreiber Nord Stream 2 AG ist | |
eine Tochterfirma des russischen Gaskonzerns Gazprom. | |
23 Nov 2021 | |
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