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# taz.de -- Bundesland mit höchster Inzidenz: Sachsen erhöht Tempo beim Impfen
> Den sächsischen Kliniken droht die Überlastung. Um das Schlimmste zu
> verhindern, verdoppelt die Regierung die Impfkapazität bei den mobilen
> Impfteams.
Bild: Erst zum Impfen und dann auf den Weihnachtsmarkt: Annaberg-Buchholz im Er…
Leipzig taz | Sachsen, das Bundesland mit der höchsten 7-Tage-Inzidenz und
gleichzeitig niedrigsten Impfquote Deutschlands, verdoppelt seine
Impfkapazitäten bei den mobilen Impfteams. Ab Dienstag sollen die 30 Teams,
die aktuell im Freistaat im Einsatz sind, mindestens 6.000 Impfdosen
täglich verabreichen, bisher waren es durchschnittlich rund 3.000 am Tag.
Ab Dezember sollen bei den mobilen Impfteams 9.000 bis 10.000 Impfungen pro
Tag möglich sein. Das verkündete Sachsens Gesundheitsministerin Petra
Köpping am Montag in Dresden.
„Unsere Impfangebote sind massiv überlastet, das brauchen wir auch nicht
schön zu reden“, sagte Köpping. Als Grund für die Überlastung nannte die
Ministerin die Empfehlung der Sächsischen Impfkommission, wonach alle
Menschen über 18 Jahre ihre Corona-Impfung auffrischen lassen sollten. Seit
dieser Empfehlung, also seit Anfang November, steige die Nachfrage nach
Boosterimpfungen enorm. Bei den Erst- und Zweitimpfung hingegen gebe es
„leider“ kaum einen Anstieg.
Köpping bat die Bürger*innen, nicht nur die mobilen Impfteams, sondern alle
Impfangebote in Anspruch zu nehmen. Auch Krankenhäuser,
Betriebsärzt*innen und Arztpraxen würden Impfungen verabreichen.
Aktuell bieten 1.800 Praxen in Sachsen die Immunisierung mit einem
Coronavakzin an – 4.500 Praxen könnten es theoretisch. Um noch mehr
Hausärzt*innen zu animieren, soll es eine bessere Vergütung fürs Impfen
sowie einen Wochenendzuschlag geben, kündigte die Ministerin an. „Wir
wollen 100.000 Impfungen pro Woche in den Arztpraxen erreichen.“ Darüber
hinaus plant Köpping feste Impfstellen ab Dezember, in Leipzig und Dresden
sollen größere entstehen.
## Erstmals Grenzwert für Überlastungsstufe überschritten
In Sachsen sind nur 57,2 Prozent der Menschen vollständig geimpft. „Das ist
weit, weit zu wenig“, sagte Köpping. Zum Vergleich: Bundesweit liegt die
Impfquote bei 67,2 Prozent. Der Präsident der sächsischen
Landesärztekammer, Erik Bodendieck, appellierte an alle Ungeimpften, sich
doch noch gegen Covid-19 impfen zu lassen. Es seien allen voran die
Ungeimpften, die intensivmedizinisch behandelt oder beatmet werden müssten.
Die Lage in den Kliniken beschrieb der Arzt als „sehr besorgniserregend“.
Nach Angaben des sächsischen Gesundheitsministeriums befanden sich am
Montag im Freistaat 1.391 Coronapatient*innen auf der Normalstation.
Damit ist der kritische Wert von 1.300 Coronapatient*innen erstmals
überschritten worden.
## Schärfere Regeln für Ungeimpfte
Wenn die Zahl auch in den kommenden beiden Tagen über dem Schwellenwert
liegt, dann tritt am Freitag die sogenannte Überlastungsstufe in Kraft. Mit
dieser Stufe gehen noch schärfere Regeln einher. Dann zum Beispiel gilt
[1][die 2G-Regel nicht mehr nur für Cafés, Kneipen, Kinos oder Theater],
sondern auch für Hallenbäder und Saunen, für Sport im Innenbereich oder für
körpernahe Dienstleistungen. Darüber hinaus dürfen sich Haushalte dann nur
noch mit einer Person treffen; Kinder bis 16 Jahre, Partner*innen sowie
Geimpfte und Genesene werden nicht mitgezählt. An Versammlungen hingegen
dürfen dann nur noch zehn Menschen teilnehmen – egal ob genesen oder
geimpft.
Sachsen ist das Bundesland mit der höchsten 7-Tage-Inzidenz Deutschlands.
Laut RKI lag sie am Montag bei 754,3. Dieser Wert ist im Vergleich zur
Vorwoche um 263 Prozent gestiegen. In drei Landkreisen lag die Inzidenz bei
über 1.000. Bundesweit betrug die Inzidenz 303.
15 Nov 2021
## LINKS
[1] /Corona-Pandemie-in-Sachsen/!5809293
## AUTOREN
Rieke Wiemann
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