| # taz.de -- Nachrichten zur Coronakrise: Coronatests bald wieder kostenlos | |
| > Die Inzidenz steigt weiter. Das RKI fordert die Absage von | |
| > Großveranstaltungen. Jens Spahn spricht sich für 2G plus aus. Österreich | |
| > wird wieder Hochrisikogebiet. | |
| Bild: Sarg eines Corona-Verstorbenen in einem Krematorium im sächsischen Meiß… | |
| ## Spahn gegen Impfpflicht für Pflegekräfte – Verbände zunehmend dafür | |
| Angesichts täglich neuer Höchststände bei den Corona-Infektionen verstärken | |
| sich die Forderungen nach strengeren Verhaltensregeln und Pflichtimpfungen | |
| für bestimmte Berufsgruppen. Der geschäftsführende | |
| Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) zeigte sich am Freitag in Berlin | |
| aber erneut skeptisch gegenüber verpflichtenden Corona-Impfungen für das | |
| Pflegepersonal. In den betroffenen Branchen findet die Einführung einer | |
| berufsbezogenen Corona-Impfpflicht hingegen zunehmend Unterstützung. | |
| Patientenschützer sprachen sich dagegen aus. | |
| Spahn sagte auf der nun wieder wöchentlich stattfindenden Pressekonferenz | |
| zur Corona-Lage, für das Personal in Alten- und Pflegeheimen sowie | |
| Besucherinnen und Besucher brauche es dringend eine Testpflicht, | |
| „idealerweise täglich“. Das sei wichtiger als eine Impfpflicht, erklärte | |
| er. Die Tests für Personal und Besucherinnen waren von den | |
| Gesundheitsministern von Bund und Ländern beschlossen worden. Wer wie oft | |
| getestet wird, ist in den Ländern je nach Corona-Lage unterschiedlich. | |
| Spahn sprach sich dafür aus, dass nur noch Geimpfte und Genesene, die sich | |
| zusätzlich tagesaktuell testen lassen, Zutritt zu öffentlichen | |
| Veranstaltungen bekommen. Er bezeichnete dies als „2G plus“. Wenn sich sein | |
| Vorschlag durchsetzen sollte, wären auch Geimpfte und Genesene wieder mit | |
| mehr Einschränkungen konfrontiert. In der kommenden Woche wollen die | |
| Ministerpräsidenten und –präsidentinnen der Länder mit der noch amtierenden | |
| Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) die Pandemielage beraten. | |
| Ein breites Bündnis von Ärzten, Kliniken und Verbänden der Pflegekräfte | |
| spricht sich für eine berufsbezogene Corona-Impfpflicht aus. In einer | |
| gemeinsamen Erklärung begrüßten Bundesärztekammer, Deutsche | |
| Krankenhausgesellschaft, der Deutsche Pflegerat und der Verband | |
| medizinischer Fachberufe eine aktuelle Empfehlung des Ethikrats. Dieser rät | |
| zur Prüfung einer Impfpflicht für Personal, das Kontakt zu besonders | |
| gefährdeten Gruppen hat. Die Verbände versicherten, sie würden die | |
| Umsetzung unterstützen, wenn die Politik eine solche Impfverpflichtung | |
| einführe. Auch andere Organisationen, darunter Diakonie und Caritas, hatten | |
| zuvor eine berufsbezogene Impfpflicht nicht mehr strikt abgelehnt. | |
| Patientenschützer warnten vor möglichen Auswirkungen auf die Versorgung | |
| Pflegebedürftiger. „Wer eine gesetzliche Impfpflicht fordert, hat zunächst | |
| zu klären, mit welchen Sanktionen Verweigerer belegt werden sollen“, | |
| erklärte der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, | |
| am Freitag in Dortmund. Wenn Impfverweigerer entlassen würden, drohe eine | |
| weitere Verschärfung des Fachkräftemangels in der Pflege. | |
| Die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer erklärte, Personal | |
| in Einrichtungen mit besonders gefährdeten Menschen trage eine besondere | |
| Verantwortung dafür, sie keinen gesundheitlichen Gefahren auszusetzen. Mit | |
| einer Impfung schützten Beschäftigte nicht nur sich, sondern auch die | |
| Menschen, die sich ihnen anvertrauen. Zugleich verwies sie darauf, dass | |
| sich die Bundesregierung „ganz explizit“ gegen eine allgemeine Impfpflicht | |
| ausgesprochen habe und stattdessen auf Argumente und Freiwilligkeit setze. | |
| (epd) | |
| ## Spahn für „2G plus“ bei Veranstaltungen | |
| Der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat sich | |
| angesichts der stark steigenden Zahl von Corona-Infektionen für strengere | |
| Zugangsregeln für Veranstaltungen ausgesprochen. Es müsse entschlossener | |
| gehandelt werden, sagte Spahn am Freitag in Berlin. Die [1][sogenannte | |
| 3G-Regelung] – geimpft, genesen oder getestet – allein werde nicht reichen. | |
| Spahn sprach sich dafür aus, dass nur noch Geimpfte und Genesene, die sich | |
| zusätzlich tagesaktuell testen lassen, Zutritt zu öffentlichen | |
| Veranstaltungen bekommen. Er bezeichnete dies als „2G plus“. | |
| Der geschäftsführende Minister wollte zudem nach eigenen Worten noch am | |
| Freitag die neue Testverordnung unterzeichnen, mit der Corona-Tests für die | |
| Bürgerinnen und Bürger wieder kostenlos werden. In Kraft treten werde dies | |
| am Samstag, sagte Spahn. Er rechne damit, dass ab Montag auch das Angebot | |
| an Tests wieder ausgeweitet werde. | |
| Spahn sagte, wenn jetzt nichts unternommen werde, würden sich die | |
| Inzidenzen alle zwei Wochen verdoppeln. In Sachsen, Thüringen und Bayern | |
| seien jetzt bereits Kliniken überlastet. Die Dynamik müsse gebrochen | |
| werden, „sonst wird es für das ganze Land ein bitterer Dezember“, sagte der | |
| CDU-Politiker. Er nutzte zudem eine Formulierung, die an die Mahnung von | |
| Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zu Beginn der Pandemie im Frühjahr 2020 | |
| erinnerte: „Die Situation ist ernst und ich empfehle uns allen, sie auch | |
| ernst zu nehmen.“ (epd) | |
| Spahn sagte außerdem, dass Österreich ab Sonntag wieder zum | |
| Hochrisikogebiet erklärt wird. Das heißt, nicht Geimpfte und nicht Genesene | |
| müssen nach ihrer Rückkehr in Deutschland in Quarantäne. Die | |
| Bundesregierung stuft ab Sonntag auch Tschechien und Ungarn wieder als | |
| Hochrisikogebiete ein, wie das Auswärtige Amt mitteilte. Damit müssen | |
| Ungeimpfte Rückkehrer aus diesen Ländern in Deutschland in Quarantäne. | |
| (rtr) | |
| ## Island verschärft Maßnahmen | |
| Rekordhohe Neuinfektionszahlen sorgen auf Island dafür, dass die erst vor | |
| wenigen Tagen ergriffenen Corona-Maßnahmen weiter verschärft werden. Das | |
| teilte die isländische Regierung am Freitag mit. Die Teilnehmerobergrenze | |
| für Veranstaltungen und Versammlungen wird von 500 auf 50 gesenkt. Bis zu | |
| 500 Menschen dürfen künftig nur noch dabei sein, wenn sie einen negativen | |
| Schnelltest vorlegen. Restaurants und Kneipen müssen abends eine Stunde | |
| früher als bislang schließen. Gelten sollen die neuen Regeln ab Samstag und | |
| vorläufig bis zum 8. Dezember. | |
| Erst vor wenigen Tagen waren auf der Nordatlantik-Insel mehrere Maßnahmen | |
| verschärft oder wiedereingeführt worden, darunter die Pflicht zum Tragen | |
| eines Mund-Nasen-Schutzes, wenn kein Mindestabend von einem Meter | |
| eingehalten werden kann. | |
| Die Isländer unterscheiden zwischen einer Inzidenz im Inland und einem | |
| Inzidenzwert an der Grenze. Die inländische 14-Tage-Inzidenz ist | |
| mittlerweile auf knapp 470 angestiegen. Der Wert an der Grenze liegt | |
| derzeit für die vergangenen 14 Tage bei 27,5. Mit Auffrischungsimpfungen | |
| erhofft sich das kleine Land der Vulkane, Gletscher und Geysire, die | |
| Corona-Welle wieder unter Kontrolle bringen zu können. (dpa) | |
| ## Corona-Inzidenz springt auf 263,7 | |
| Das Coronavirus breitet sich in Deutschland weiter stark aus: Das | |
| Robert-Koch-Institut (RKI) meldete am Freitag 48.640 Neuinfektionen. Das | |
| sind über 11.500 Fälle mehr als am Freitag vor einer Woche. Am Donnerstag | |
| waren erstmals mehr als 50.000 neue Ansteckungen verzeichnet worden. | |
| Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg auf 263,7 von 249,1 am Vortag, vor einer | |
| Woche lag sie bei 169,9. Sie markierte damit den fünften Tag in Folge einen | |
| Höchststand. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich | |
| binnen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 191 weitere | |
| Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl | |
| der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 97.389. Insgesamt fielen in | |
| Deutschland bislang mehr als 4,94 Millionen Coronatests positiv aus. | |
| Drastische Anstiege der Zahlen gibt es weiter im Südosten des Landes. In | |
| Sachsen schießt die Inzidenz auf 569, in Thüringen auf 491,3. Danach folgt | |
| Bayern mit 454,9. In allen drei Bundesländern ist die Impfquote | |
| unterdurchschnittlich. Vier Landkreise melden inzwischen eine Inzidenz von | |
| über 1.000, 55 Kreise liegen über der Marke von 500. | |
| Nur noch Schleswig-Holstein verzeichnet mit 93,9 einen Wert unter 100. Die | |
| Zahl der Intensivpatienten war am Donnerstag auf 2.816 gestiegen, die der | |
| noch verfügbaren Intensivbetten betrug 2.493. Etliche Krankenhäuser haben | |
| bereits planbare Operationen anderer Patienten verschoben. | |
| Das RKI nannte am Donnerstag eine Hospitalisierungsrate von 4,65. Der Wert | |
| gibt an, wie viele Corona-Patienten innerhalb einer Woche auf 100.000 | |
| Einwohner mit schweren Erkrankungen in Krankenhäuser eingeliefert werden | |
| müssen. In Thüringen und Sachsen liegt der Wert darüber und nähert sich den | |
| bundesweiten Höchstwerten von Ende Dezember 2020 mit damals fast 16. (rtr) | |
| ## RKI für Absage von Großveranstaltungen | |
| Das Robert Koch-Institut (RKI) fordert angesichts der Wucht der vierten | |
| Coronawelle die Rückkehr zu massiven Einschränkungen in Deutschland. Man | |
| rate „dringend dazu, größere Veranstaltungen möglichst abzusagen oder zu | |
| meiden, aber auch alle anderen nicht notwendigen Kontakte zu reduzieren“, | |
| heißt es im neuen Wochenbericht der Behörde. Die Kommunen verlangten eine | |
| einheitliche Strategie. Am nächsten Donnerstag wollen die geschäftsführende | |
| Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten über den weiteren | |
| Kurs beraten. | |
| Das RKI fordert einschneidende Verhaltensänderungen von den Bürger:innen. | |
| Falls Kontakte nicht vermieden werden können, sollte man in jedem Fall | |
| vorher einen Test machen, auch wenn man geimpft oder genesen sei, raten die | |
| Expert:innen in ihrem jüngsten Wochenbericht. Auch Geimpfte und Genesene | |
| sollten Masken tragen und Abstand halten. Das RKI schätzt die Gefährdung | |
| der nicht oder nicht vollständig Geimpften in Deutschland weiterhin als | |
| sehr hoch ein. Für vollständig Geimpfte sei sie moderat, aber ansteigend. | |
| Seit Wochen steigen die Inzidenzen in allen Altersgruppen an. Den höchsten | |
| Wert gibt es dem RKI-Wochenbericht zufolge unter den 10- bis 14-Jährigen – | |
| mit 411 gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Kindern in einer Woche, den | |
| 5- bis 9-Jährigen mit 345 und den 15- bis 19-Jährigen mit 302. In Schulen | |
| wird besonders häufig getestet. (dpa) | |
| ## Niederländische Regierung plant Teil-Lockdown | |
| Angesichts stark steigender Coronazahlen will die niederländische Regierung | |
| Medienberichten zufolge einen neuen Teil-Lockdown verhängen. Es wäre die | |
| erste solche Maßnahme in Westeuropa seit dem Sommer. So sollen ab Samstag | |
| für mindestens drei Wochen Bars, Restaurants und nicht lebensnotwendige | |
| Geschäfte ab 19 Uhr schließen, wie der Rundfunksender NOS unter Berufung | |
| auf Regierungskreise berichtet. | |
| Zudem sollen die Menschen so viel wie möglich von zu Hause aus arbeiten und | |
| bei Sportveranstaltungen keine Zuschauer:innen zugelassen werden. | |
| Schulen sollen aber geöffnet bleiben. Kinos und Theater sollten aber mit | |
| einem Impfnachweis oder einem negativen Coronatest weiter genutzt werden | |
| dürfen. Bürger:innen sollen nur noch höchstens vier Besucher:innen | |
| zu Hause empfangen. | |
| Das Kabinett des geschäftsführenden Ministerpräsidenten Mark Rutte will | |
| noch im Laufe des Freitags über die neuen Maßnahmen entscheiden. Für den | |
| Abend ist eine Pressekonferenz angekündigt. Seit dem Vortag berät die | |
| Regierung im Catshuis, dem Amtssitz von Rutte. Auch über die Einführung der | |
| 2G-Regel für Gaststätten, Kultur und Sport soll entschieden werden. | |
| Die niederländischen Behörden verzeichneten zuletzt einen Rekord bei den | |
| Neuinfektionen, obwohl 85 Prozent der Erwachsenen geimpft sind. Die Zahl | |
| der Corona-Neuinfektionen war am Donnerstag auf über 16.000 gestiegen. Die | |
| 7-Tage-Inzidenz stieg auf mehr als 500 – etwa doppelt so hoch wie in | |
| Deutschland. Die Lage vor allem auf Intensivstationen ist so prekär, dass | |
| Krankenhäuser bereits vor dem Notzustand warnen. (rtr/dpa) | |
| Corona-Beschränkungen in Dänemark wiedereingeführt | |
| Nach zwei Monaten ohne jegliche Beschränkungen im Land gelten in Dänemark | |
| wieder vereinzelte Coronamaßnahmen. Seit Freitag muss man unter anderem bei | |
| größeren Veranstaltungen wie Konzerten und Messen sowie im Restaurant, in | |
| der Kneipe oder in der Diskothek wieder seinen Coronapass vorzeigen. Damit | |
| kann man im nördlichsten deutschen Nachbarland vorweisen, dass man geimpft, | |
| genesen oder negativ auf das Coronavirus getestet worden ist. | |
| Dänemark hatte angesichts hoher Impf- und niedriger Infektionszahlen am 10. | |
| September alle im Land verbliebenen Corona-Beschränkungen aufgehoben. In | |
| den vergangenen Wochen ist die Zahl der Neuinfektionen jedoch stark | |
| angestiegen, zuletzt gab es die höchsten Tageswerte des gesamten Jahres. | |
| Aus diesem Grund wurde in dieser Woche beschlossen, Covid-19 für zunächst | |
| einen Monat wieder als „gesellschaftskritische Krankheit“ zu bezeichnen. | |
| Das ist notwendig, damit die Regierung ohne vollständige | |
| Parlamentszustimmung Beschränkungen wie das Vorzeigen des Coronapasses | |
| beschließen kann. (dpa) | |
| ## Japan erhöht Bettenkapazität in den Krankenhäusern | |
| Der japanische Regierungschef Fumio Kishida hat einen Notfallplan zur | |
| Aufstockung von Krankenhausbetten und medizinischen Ressourcen zur | |
| Vorbereitung auf den Winter vorgestellt. Die Bettenkapazität soll demnach | |
| um etwa 30 Prozent erhöht und häusliche Pflege verstärkt werden. „Parallel | |
| zur Stärkung des medizinischen Systems werden wir ab Dezember IT-Systeme | |
| einsetzen, um die Anzahl der Krankenhausbetten und die Bedingungen in den | |
| einzelnen Krankenhäusern zu veröffentlichen“, sagt Kishida vor Reportern. | |
| Nachdem eine fünfte Infektionswelle während des Sommers das medizinische | |
| System fast überfordert hatte, sind die Infektionen und Todesfälle in Japan | |
| drastisch zurückgegangen, da inzwischen mehr als 70 Prozent der Bevölkerung | |
| geimpft sind. (rtr) | |
| ## Schärfere Regeln lassen Impfbereitschaft in Österreich steigen | |
| Die deutliche Verschärfung der Regeln für Ungeimpfte hat in Österreich die | |
| Zahl der Corona-Impfungen spürbar nach oben klettern lassen. In den ersten | |
| zehn Tagen nach Einführung der 3G-Regel am Arbeitsplatz wurden insgesamt | |
| mehr als 420.000 Impfungen verzeichnet, wie aus Zahlen der Ministerien | |
| hervorgeht. In den zehn Tagen davor waren es rund 157.000. Seit dem 8. | |
| November gilt obendrein eine 2G-Regel, die Ungeimpfte aus weiten Teilen des | |
| öffentlichen Lebens ausschließt. | |
| Ein Großteil der Impfungen (235.000) entfiel seit 1. November auf | |
| Auffrischungsimpfungen. Zum ersten Mal ließen sich 123.000 Menschen gegen | |
| das Coronavirus durch die Injektion schützen. Eine zweite Dosis holten sich | |
| den Zahlen zufolge 64.000 Bürger. Die Impfquote liegt in Österreich bei | |
| aktuell etwa 65 Prozent der Gesamtbevölkerung, das ist etwas schlechter als | |
| der deutsche Wert. | |
| Der Druck auf Ungeimpfte wird sich noch erhöhen. Eine Übergangsfrist, in | |
| der ungeimpfte Arbeitnehmer ersatzweise ganztags eine FFP2-Maske tragen | |
| dürfen, endet am 15. November. Die Arbeitgeber sind aufgerufen, | |
| stichprobenartig zu kontrollieren, ob ihre Beschäftigten geimpft, genesen | |
| oder getestet sind. Bei Verstößen drohen Strafen von bis zu 500 Euro für | |
| Arbeitnehmer und bis zu 3.600 Euro für die Unternehmen. Es steht im Raum, | |
| dass ab Mitte des Monats unter den Testangeboten nur noch PCR-Tests als | |
| Zutritt-Erlaubnis zum Arbeitsplatz gelten. (dpa) | |
| ## Wirtschaftsweise rät zur Absage großer Weihnachtsfeiern | |
| Angesichts der hohen und weiter steigenden Corona-Infektionszahlen hat die | |
| Wirtschaftsweise Monika Schnitzer Unternehmen zur Absage großer | |
| Weihnachtsfeiern geraten. „Große Weihnachtsfeiern halte ich in der | |
| aktuellen Lage nicht für angebracht“, sagte die Ökonomin, Mitglied im | |
| Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen | |
| Entwicklung, den Zeitungen der Funke Mediengruppe vom Freitag. Stattdessen | |
| wäre die 2G-Regel eine Überlegung, um „kleine Feiern stattfinden zu | |
| lassen“. | |
| Auch generell hält die Wirtschaftsexpertin die 2G-Regel „in vielen | |
| Betrieben“ für „sinnvoll“. Dafür brauche es allerdings nun die | |
| Booster-Impfung. Grundsätzlich sollten Arbeitgeber zudem den Impfstatus | |
| ihrer Beschäftigten kennen dürfen, sagte Schnitzer. „Es ist unverständlich, | |
| dass man Mitarbeitende zum Kunden schicken kann, der einen solchen Nachweis | |
| verlangt, während der Arbeitgeber ihn nicht erfragen darf.“ Zudem müssten | |
| sich viele Menschen ein Büro mit Kolleginnen und Kollegen teilen, ohne zu | |
| wissen, ob diese geimpft sind. „Das verunsichert viele.“ (afp) | |
| ## Beamtenbund: Bei Corona-Kontrollen nur Stichproben möglich | |
| Der Bundesvorsitzende des Beamtenbundes dbb, Ulrich Silberbach, hat | |
| Erwartungen an umfassende staatliche Kontrollen von strengen Coronaregeln | |
| in Herbst und Winter gedämpft. „Es wird auf Stichproben hinauslaufen, mehr | |
| ist einfach nicht drin“, sagte Silberbach der dpa in Berlin. „Jetzt werden | |
| die Krisenstäbe wieder hochgefahren, und ich höre aus vielen Verwaltungen, | |
| dass man überhaupt nicht weiß, woher man noch Leute nehmen soll, um 3G oder | |
| 2G zu kontrollieren.“ | |
| Die Kolleginnen und Kollegen fühlten sich von der Politik zum wiederholten | |
| Mal im Stich gelassen, sagte der Gewerkschaftschef. „Ausbaden müssen das | |
| nun erneut die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes.“ Gesundheits-, | |
| Ordnungs- und Gewerbeaufsichtsämter, Polizei, Rettungsdienste, Gesundheits- | |
| und Pflegekräfte arbeiteten seit mehr als eineinhalb Jahren am Limit. Auch | |
| in den Schulen sei die Lage dauerhaft angespannt. | |
| „Alle fahren mental und physisch auf der letzten Rille“, sagte der | |
| dbb-Vorsitzende. Für die meisten habe es keinerlei Verschnaufpause | |
| zwischendurch gegeben. Aktuell fehlten dem öffentlichen Dienst mehr als | |
| 300.000 Beschäftigte. Angesichts der vierten Pandemiewelle versage die | |
| Politik erneut mit Blick auf klare Ansagen und flächendeckend wirksame | |
| Maßnahmen. „Es ist nicht nachvollziehbar, dass es seit letztem Winter mehr | |
| oder weniger gar keine Lernkurve bei den politischen Akteuren gab.“ (dpa) | |
| ## Hamburg wechselt wegen falsch-positiver Corona-Tests Anbieter | |
| Nach der Häufung falsch-positiver Coronatests an Schulen wechselt Hamburg | |
| den Anbieter. „Das Ausschreibungsverfahren für neue Schnelltests für alle | |
| Dienststellen der FHH inklusive Schulen und darüber hinaus auch für Kitas | |
| wird kurzfristig auf den Weg gebracht“, teilte die Schulbehörde (BSB) auf | |
| Nachfrage mit. Bis dahin müsse jedoch weiter mit den bisherigen Tests | |
| gearbeitet werden, „da wir leider nicht kurzfristig mehrere Millionen | |
| anderer Schnelltests beschaffen können“. | |
| Alle Schüler:innen, die mit einem der bisherigen Tests mehr als einmal ein | |
| falsch-positives Schnelltestergebnis hatten, können nun mit einem | |
| Schnelltest einer anderen Marke getestet werden, wie die Behörde mitteilte. | |
| Alle Schulen könnten hierfür ein begrenztes Kontingent anfordern, das aber | |
| keinesfalls für einen flächendeckenden Einsatz reiche. Ausnahmen gälten nur | |
| für drei Schulen, an denen vergleichsweise viele falsch-positive Ergebnisse | |
| aufgetreten seien. | |
| Insgesamt haben den Angaben zufolge in den vergangenen zwei Wochen 300 | |
| Schulen falsch-positive Schnelltests gemeldet, wobei 126 von ihnen mehr als | |
| fünf falsch-positive Schnelltests verzeichnet hatten. Dem gegenüber standen | |
| den Angaben zufolge vergangene Woche insgesamt 420.000 Schnelltests. Eine | |
| Quote der falsch-positiven Schnelltests werde statistisch nicht fortlaufend | |
| erfasst. Zum Stichtag 18. Oktober waren den Angaben zufolge von rund | |
| 200.000 Schnelltests 208 gesichert falsch-positiv. „Das sind 0,1 Prozent.“ | |
| (dpa) | |
| ## Haft- und Geldstrafen nach Göttinger Corona-Ausschreitungen | |
| Im Zusammenhang mit den Ausschreitungen an einem im Vorjahr wegen Corona | |
| unter Quarantäne gestellten Göttinger Hochhaus sind bisher 20 Menschen | |
| verurteilt worden. In zwei Fällen sprachen die Richter Freiheitsstrafen auf | |
| Bewährung aus, wie Oliver Jitschin, Sprecher am zuständigen Amtsgericht | |
| Göttingen, sagte. In den meisten Fällen gab es Geldstrafen, unter anderem | |
| wegen Landfriedensbruchs und Körperverletzung. Ein Verfahren stehe noch | |
| aus. | |
| Der Hochhauskomplex in der Nähe des Bahnhofs war im Juni 2020 wegen eines | |
| Corona-Ausbruchs mit Zäunen abgeriegelt worden. Ihrem Unmut darüber machten | |
| die Bewohner teilweise mit Angriffen auf die Polizei Luft, die das Gelände | |
| sicherte. Unter anderem bewarfen sie die Beamten mit Brettern. Das zeigen | |
| Videoaufnahmen unter anderem der Polizei. Entsprechend leicht seien die | |
| Täter zu überführen gewesen, sagte Jitschin. „Oft bestand die | |
| Beweisaufnahme nur aus der Vernehmung eines Beamten und dem Anschauen von | |
| Videos.“ | |
| Für einen der Rädelsführer der ausgeuferten Proteste legten die Richter am | |
| Göttinger Amtsgericht den Angaben zufolge ein Jahr und neun Monate auf | |
| Bewährung als Strafmaß fest. In einem anderen Fall gab es ein Jahr und vier | |
| Monate auf Bewährung, unter anderem wegen des Werfens von Gegenständen auf | |
| Polizisten. In dem Verfahren hat die Staatsanwaltschaft jedoch Berufung | |
| eingelegt, weil ihr das Urteil zu milde sei, sagte Jitschin. Die meisten | |
| Randalierer erhielten Geldstrafen im Bereich von 100 bis 150 Tagessätzen. | |
| „Die Richter haben versucht, die außergewöhnliche Situation zu | |
| berücksichtigen“, sagte der Gerichtssprecher. Einige jüngere Täter seien | |
| nach dem Jugendstrafrecht verurteilt worden. (dpa) | |
| ## Buchholz fordert Ende der Corona-Überbrückungshilfen | |
| Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP) hat ein | |
| Auslaufen der Corona-Überbrückungshilfen zum Jahresende gefordert. „Wir | |
| müssen aus ordnungspolitischen Gründen darauf achten, dass dies keine | |
| Dauerförderung wird“, sagte Buchholz der dpa im Vorfeld der am Freitag in | |
| Bremen stattfindenden Konferenz der norddeutschen Wirtschaftsminister. Zwar | |
| sei die Lage für Veranstalter durch den möglichen Ausfall von | |
| Veranstaltungen wieder schwieriger. „Aber insgesamt müssen wir die | |
| Überbrückungshilfen zeitlich begrenzen.“ | |
| Sollten die Überbrückungshilfen weiter laufen oder neu aufgelegt werden, | |
| sprach sich Buchholz angesichts der mittlerweile kaum überschaubaren | |
| Vielzahl der Programme für eine Neuorganisation aus. „Die bisherige | |
| Abwicklung über die Wirtschaftsministerien der Länder beziehungsweise | |
| Bewilligungsstellen hat sich als viel zu langwierig und ressourcenintensiv | |
| und somit als ineffizient erwiesen.“ Der wesentliche Teil der | |
| Antragsprüfung liege in der Prüfung der Identität, der Bankverbindung, | |
| sonstiger Stammdaten und steuerlich relevanter Merkmale des Antragstellers. | |
| „Daten, die in der Regel nicht vorliegen und aufwendig recherchiert werden | |
| müssen.“ | |
| Zudem erschwerten komplizierte und sich ständig ändernde Richtlinien der | |
| Corona-Programme sowie starke Unterschiede zwischen den einzelnen | |
| Programmen mit sich teilweise überschneidenden Zeiträumen die | |
| Antragstellung unnötig, sagte Buchholz. „Darum sollte der Bund, spätestens | |
| die nächste Bundesregierung, dafür sorgen, dass zukünftige Hilfsprogramme | |
| für Selbstständige und Unternehmen in wirtschaftlichen Notlagen einheitlich | |
| über die Finanzverwaltung und Finanzämter der Länder auf Basis eines | |
| einfachen Antrags abgewickelt werden.“ (dpa) | |
| 12 Nov 2021 | |
| ## LINKS | |
| [1] /Corona-Politik/!5810500 | |
| ## TAGS | |
| Schwerpunkt Coronavirus | |
| Covid-19 | |
| Schwerpunkt Coronavirus | |
| Kolumne Aufräumen | |
| Schwerpunkt Coronavirus | |
| Schwerpunkt Coronavirus | |
| Ampel-Koalition | |
| Schwerpunkt Coronavirus | |
| ## ARTIKEL ZUM THEMA | |
| Eindämmung der Coronapandemie: Lieber ein Test zu viel | |
| Gesundheitsminister Lauterbach will die kostenlosen Coronatests für fast | |
| alle abschaffen. Dabei sind diese für die Pandemiebekämpfung zentral. | |
| Die Verwandlung: Mein Leben als Impfdurchbruch | |
| Über Nacht war das Leben unserer Autorin ein anderes. Eines mit Corona. Und | |
| mit schlechtem Gewissen. | |
| Impfungen in der vierten Corona-Welle: Dreifach hält besser | |
| Die Inzidenz explodiert, die Politik bittet doppelt Geimpfte zur | |
| Auffrischung. Ob diese Booster die Katastrophe noch stoppen können? | |
| Senat beschließt 2G für Berlin: Am Ende der Überredungskunst | |
| Mit 2G soll ein neuer Lockdown verhindert werden. Virologen sagen, das | |
| reiche nicht. Wo also bleibt die Impf- oder Testpflicht für das | |
| Schulpersonal? | |
| Olaf Scholz’ Rede zur Corona-Lage: Kein Mut, kein Aufbruch | |
| Mit einer geschäftsmäßig abgespulten Rede präsentiert sich Olaf Scholz im | |
| Bundestag als künftiger Kanzler. Aufbruchstimmung kommt keine auf. | |
| Debatte zur epidemischen Lage: Schlagabtausch im Bundestag | |
| Im Bundestag wurde in neuen Rollen über den Infektionsschutz diskutiert. | |
| Die Union kritisiert die Ampel-Fraktionen scharf. |