Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Amthor, Ärzte und der Vogel des Jahres: Golfen und Gönnung
> Schwurbler sind keine Pferde, Merkel gönnt sich und der Wiedehopf siegt.
> Fünf Dinge, die wir diese Woche gelernt haben.
Bild: Schön und gefährdet: der Wiedehopf ist „Vogel des Jahres“
1 Schwurbler schlucken alles
[1][In Österreich] ist vielerorts das Entwurmungsmittel Ivermectin
ausverkauft. FPÖ-Chef Herbert Kickl, zuletzt selbst an Corona erkankt,
hatte Anfang November das Mittel empfohlen. Ähnlich, wie das einst von
Donald Trump erwähnte Malariamittel, kann Ivermectin toxisch wirken. Die
Wurmkur ist unter Schwurblern weltweit ein Hit, in den USA warnte zuletzt
die Arzneibehörde davor: „Ihr seid keine Pferde. Hört auf damit!“
2 Amthor fährt zu schnell
Schneller als jedes Pferd war CDU-Jungstar Philipp Amthor unterwegs: In
einer 70er-Zone fuhr er 120 km/h. Jetzt kam die Raserei vor Gericht, weil
Amthor das Bußgeld nicht akzeptieren wollte. Sein Führerschein ist für
einen Monat weg. Statt Spott zu verbreiten, breitete der SPD-Politiker Erik
von Malottki – aus dem gleichen Wahlkreis wie Amthor –, seine Arme aus und
bot ihm [2][via Twitter] eine regelmäßige Mitfahrgelegenheit nach Berlin
an.
3 Ärzte golfen samstags
Für Empörung und Erheiterung sorgte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef
Laumann (CDU). Auf einer Fachtagung sagte er kürzlich an die Hausärzte
gerichtet: „Statt Golfplatz am Samstag Impfen am Samstag.“ Immerhin bekämen
die Mediziner für eine Impfung am Samstag 36 Euro statt sonst 28. Viele
Ärzte regten sich über die „Beschimpfung“ auf, Laumann selbst
[3][entschuldigte sich]. „Es war kein kluger Vergleich.“
4 Merkel gönnt sich mehr
Dass Kanzlerin Merkel ihre Freizeit bald golfend verbringt, ist
unwahrscheinlich. Sie wird arbeiten, und sie braucht Hilfe. Diese Woche
wurden ihr neun MitarbeiterInnen genehmigt, zwei mehr, als etwa Gerhard
Schröder nach seiner Kanzlerschaft hatte. Viel teurer wird es für den Staat
aber nicht, denn im Gegenzug für die neuen Stellen werden wohl zwei Stellen
beim Verteidigungsministerium eingespart. Gut so, gönn dir, Merkel!
5 Der Wiedehopf gewinnt
Den Titel [4][„Vogel des Jahres 2022“] gönnen wir dem Wiedehopf. Zum
zweiten Mal hatte der Nabu zur Wahl aufgerufen. Während vor einem Jahr
Social Media heiß lief im Kampf zwischen Stadttaube, Goldregenpfeifer und
Rotkehlchen, das letztlich gewann, passierte die Wahl 2021 ohne viel
Tamtam. 41,9 Prozent votierten für den gefährdeten Wiedehopf, der vor allem
wegen seiner lustigen Federkopfbedeckung beliebt ist. Paul Wrusch
20 Nov 2021
## LINKS
[1] /Die-Corona-Lage-in-Wien-und-Lissabon/!5810886
[2] https://twitter.com/EVMGreifswald/status/1461003550390161423
[3] https://twitter.com/MAGS_NRW/status/1460914497372237825
[4] https://www.nabu.de/news/2021/november/30772.html
## AUTOREN
Paul Wrusch
## TAGS
Schwerpunkt Angela Merkel
Philipp Amthor
Impfung
Vogel des Jahres
Schwerpunkt Klimawandel
Schwerpunkt Coronavirus
Schwerpunkt Coronavirus
## ARTIKEL ZUM THEMA
Eine Begegnung mit einem kleinen Vogel: Der Wiedehopf singt dagegen dröge
Der Zaunkönig ist der Prince unter den Singvögeln. Das bewahrt ihn
allerdings nicht davor, sich auch mal zu verfliegen.
Coronalage in Ostdeutschland: Bis zum Limit
Nirgends ist die Inzidenz so hoch und die Impfquote so niedrig wie in
Sachsen. Thüringen hofft auf den Wintersport, Sachsen-Anhalt auf Kultur.
Bund-Länder-Treffen zur Coronalage: Rasches Handeln angesagt
Angesichts der vierten Pandemiewelle einigen sich Bund und Länder auf einen
einheitlichen Kurs. Eine Impfpflicht im Gesundheitsbereich rückt näher.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.