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# taz.de -- Tarifstreit im öffentlichen Dienst: Gewerkschaft will streiken
> Nach zwei ergebnislosen Verhandlungsrunden kündigt die Gewerkschaft Verdi
> Streiks an. Betroffen sind alle Bundesländer außer Hessen.
Bild: Schablone zum Streikaufruf
Berlin rtr/afp/taz | Nach der ergebnislosen zweiten Verhandlungsrunde für
die mehr als eine Million Tarifbeschäftigten des öffentlichen Dienstes der
Länder kündigt die Gewerkschaft Verdi Streiks an. „Wir verplempern doch
nicht tagelang unsere Zeit, um zu sämtlichen Forderungen der Beschäftigten
ein stoisches Nein der Arbeitgeberseite zu hören“, sagte Verdi-Chef Frank
Werneke. Als trauriger Höhepunkt sei zudem kein Angebot vorgelegt worden.
„Wer Streiks provoziert, darf sich nicht wundern, wenn er sie bekommt“,
betonte der Gewerkschafter. „Die Verantwortung für die Folgen der kommenden
Streiks trägt allein die Tarifgemeinschaft deutscher Länder.“
Die Gewerkschaften fordern für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst der
Länder [1][eine Einkommenserhöhung um fünf Prozent], mindestens aber 150
Euro bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Beschäftigte des
Gesundheitswesens sollen tabellenwirksam monatlich 300 Euro mehr erhalten.
Die Ausbildungsvergütungen sollen um 100 Euro angehoben werden.
Die Tarifparteien hatten die am Montag begonnene zweite Runde nach
nächtlicher Unterbrechung am Dienstag fortgesetzt. Es geht um die Gehälter
von mehr als einer Millionen Beschäftigten aus allen Bundesländern außer
Hessen. Dieses Bundesland ist nicht Mitglied der Tarifgemeinschaft.
Der [2][niedersächsische Finanzminister Reinhold Hilbers (CDU)] hatte die
Gewerkschaftsforderungen als Verhandlungsführer der Tarifgemeinschaft
deutscher Länder zum Start der zweiten Tarifrunde am Montag erneut
zurückgewiesen. Sie passten nicht in die finanziellen Spielräume der
Bundesländer, erklärte der Arbeitgebervertreter zur Begründung. Die
Arbeitgeber würden zudem kein Arbeitgeberangebot vorlegen, solange sich die
Gewerkschaften nicht auf eine Reform der Entgelttabellen einließen.
Eine dritte Tarifrunde ist für Ende November geplant. Von Streiks könnten
unter anderem Schulen mit angestellten Lehrer:innen oder Kitas betroffen
sein. Streikschwerpunkt sollten laut Verdi aber die
Gesundheitseinrichtungen der Länder werden. Deutschlandweit könnten
[3][derzeit 4.500 Intensivbetten nicht belegt werden], weil medizinisches
Personal dafür fehle.
2 Nov 2021
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