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# taz.de -- Neue Folge von „Die Diplomatin“: Am Flughafen entführt
> In der neuen Folge des TV-Krimis „Die Diplomatin“ müssen die Figuren oft
> ziemlich plumpe Erklärarbeit leisten. Dabei ist aber nichts, wie es
> scheint.
Bild: Die sechsjährige Manja Petrow (Rena Harder) wurde am Flughafen zurückge…
Flughafen BER, Gepäckband. Nicolai Petrow und seine Tochter sind gerade
gelandet. Der deutsch-russische Journalist entdeckt zwei Männer. Er
beginnt, zum Parkdeck zu rennen. Petrow schafft es noch, seine Tochter im
Leihwagen zu verstecken. Dann wird er in einen schwarzen Van geworfen. Auf
den Arm seiner Tochter hat er eine Telefonnummer gekritzelt: die der
Diplomatin Karla Lorenz. [1][Hat Russland auf deutschem Boden einen
Dissidenten entführt?]
„Mord in St. Petersburg“ ist [2][die sechste Folge der ARD-Serie „Die
Diplomatin“,] in der Natalia Wörner für das Auswärtige Amt Geiselnahmen in
Manila oder Folter in Prag aufklärt. Dieses Mal gibt es Stress mit
Russland, allerdings auf Berliner Boden.
Es wird nicht an aktuellen Themen gespart: Fake News, Bundestagswahlen,
Investigativjournalist:innen, die der russische Geheimdienst
ausspioniert. Dabei fällt auf, dass Diplomatie ein ziemlich abstrakter
Job ist. Die Diplomatin geht auf Empfänge der russischen Botschaft oder
durch Sicherheitsschranken im Regierungsviertel, analysiert die Inhalte von
USB-Sticks.
Damit die Zuschauer:innen die größeren Zusammenhänge verstehen, müssen
die Figuren oft ziemlich plumpe Erklärarbeit leisten: „Über Russland
verteilt machen sich Hunderte, wenn nicht Tausende Hacker bereit, kurz vor
der Bundestagswahl zuzuschlagen!“ Das erinnert an Kinderhörspiele wie „Die
drei Fragezeichen“.
## Beginn einer wunderbaren Freundschaft
Diese „Diplomatin“-Folge hat noch ein Problem: Der Politthriller will so
unvorhersehbar und wendungsreich sein, dass seine Botschaft etwas
fragwürdig daherkommt. Wirklich nichts ist, wie es scheint: Da ist eine
Journalistin des russischen Staatsfernsehens Gerechtigkeitskämpferin, der
Whistleblower der hinterhältige Verräter. An einer Stelle kommt raus, dass
russische Hacker Informationen über deutsche Abgeordnete veröffentlichen
wollen, um die bürgerlichen Parteien zu diskreditieren.
Dann der folgende Dialog: „Nicht jeder deutsche Politiker hat Dreck am
Stecken!“ „Nein, natürlich nicht, aber niemand ist immer völlig korrekt.�…
Wird hier Korruption im Bundestag heruntergespielt? Gleichzeitig bleibt der
russische Botschafter, Mittäter in der Desinformationskampagne, mit einem
herzlichen Händedruck der Diplomatin positiv in Erinnerung. Fast erwartet
man, dass die beiden in Richtung Sonnenuntergang schlendern und Lorenz
sagt: „Sergei, ich glaube, das ist der Beginn einer wunderbaren
Freundschaft.“
Wie das alles zusammenpassen soll, kann vermutlich nicht mal eine
Diplomatin erklären.
18 Sep 2021
## LINKS
[1] /Politischer-Mord-in-Berlin-Tiergarten/!5716096
[2] /Samstagskrimi-im-Ersten/!5723558
## AUTOREN
Emeli Glaser
## TAGS
Wochenendkrimi
Russland
Diplomatie
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Polizeiruf 110
Krimiserie
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