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# taz.de -- 42 Tote bei Bränden in Algerien: Feuer rund um das Mittelmeer
> In Algerien sterben Soldaten im Kampf gegen die Flammen, auf der
> griechischen Halbinsel Peloponnes wüten immer mehr Brände.
Bild: Baumreste 100 Kilometer östlich von Algier
Athen/Catania/Algier dpa | Die Brände im Mittelmeerraum bleiben extrem
gefährlich: Bei Feuern in Algerien kamen 42 Menschen ums Leben. Darunter
waren 25 Soldaten, sagte Regierungschef Ayman Ben Abdel Rahman am
Dienstagabend im Fernsehen. Sie seien bei Rettungseinsätzen in den
betroffenen Gebieten gestorben, teilte [1][Präsident Abdelmadjid Tebboune
bei Twitter] mit. Ihnen sei es aber gelungen, mehr als 100 Menschen aus den
Flammen zu befreien. Die Feuer tobten demnach in den Regionen Tizi Ouzou
und Bejaia östlich der Hauptstadt Algier.
Auf der griechischen [2][Halbinsel Peloponnes gerieten die Waldbrände
wieder außer Kontrolle]. Am Dienstagabend war die Feuerfront in der
Gemeinde Gortynia im Westen rund zehn Kilometer lang, berichteten
griechischen Medien. Per Not-SMS wurden bisher 19 Dörfer evakuiert, im Ort
Pirris brannten Häuser.
Die Einsatzkräfte wurden noch in der Nacht ständig verstärkt, um Richtung
Norden eine Barriere zu bilden, damit die Flammen sich nicht weiter in
Richtung der Präfektur Ilia vorarbeiten können, wo auch das antike Olympia
liegt. Winde erschwerten die Löscharbeiten.
Am Dienstagabend meldete die griechische Feuerwehr 54 neue Waldbrände
binnen der vorhergegangenen 24 Stunden. Auch auf der zweitgrößten Insel
Euböa blieb die Lage angespannt. Vielfach handelt es sich bei den
Feuerwehrleuten um internationale Helfer. Für Mittwoch sagt der
Wetterdienst mancherorts mehrstündige Regenfälle vorher.
## Feuerwehr aus Hessen und NRW soll helfen
Deutsche Feuerwehrkräfte aus Hessen und Nordrhein-Westfalen sind auf dem
Weg nach Griechenland, wie der Deutsche Feuerwehrverband mitteilte. Sie
sollen dort im Rahmen des Katastrophenschutzverfahrens der Europäischen
Union helfen. Aus Hessen kommen nach Angaben des Verbands 168
Einsatzkräfte, aus Nordrhein-Westfalen 56.
Viele Teile Italiens erwarten am Mittwoch erneut erhöhte Waldbrandgefahr.
Vor allem im Süden und auf den großen Urlaubsinseln Sizilien und Sardinien
wird eine Hitzewelle mit Temperaturen teils weit über 40 Grad Celsius
erwartet. Gepaart mit der Trockenheit und Winden dürfte das die Brandgefahr
weiter steigen lassen.
Die Zivilschutzbehörde Siziliens stufte quasi die gesamte Insel für
Mittwoch in die höchste Brandrisiko-Stufe ein. Hitzewarnungen gelten zudem
für die Provinzen um die Städte Palermo und Catania. Regionalpräsident
Nello Musumeci kündigte noch am Dienstagabend an, die Regierung in Rom am
Mittwoch darum zu bitten, den nationalen Notstand auszurufen. Sizilien
hatte bereits den Krisenstand ausgerufen und konnte so zum Beispiel
geschädigten Landwirten schneller helfen.
## Lage in der Türkei beruhigt
In der [3][Südwesttürkei] erschweren starker Wind, Trockenheit und Hitze
von mehr als 40 Grad die Löscharbeiten. Funken springen immer wieder auf
weitere Gelände über. Das bewaldete und bergige Gebiet in der Provinz Mugla
ist für die Einsatzkräfte von Land aus schwer zu erreichen. Insgesamt hat
sich die Lage in der Türkei aber beruhigt. Die meisten Brände wurden
inzwischen eingedämmt.
Unterdessen müssen fünf türkische Fernsehsender wegen ihrer
Berichterstattung über die Brände mit einer Strafe rechnen. Die
Rundfunkbehörde (RTÜK) werde am Mittwoch über eine Geldstrafe wegen
kritischer Beiträge über die Feuer abstimmen, schrieb Ilhan Tasci, der die
Oppositionspartei CHP in der Behörde vertritt, auf Twitter. In dem Gremium
hat die islamisch-konservative Regierungspartei AKP und ihr
ultranationalistischer Partner MHP eine Mehrheit. RTÜK hatte Sender zuvor
im Zusammenhang mit den Bränden vor Berichten gewarnt, die Angst verbreiten
könnten.
11 Aug 2021
## LINKS
[1] https://twitter.com/TebbouneAmadjid/status/1425154510285070347
[2] /Hotspot-der-Klimakrise/!5788260
[3] /Tuerkischer-Praesident-und-Waldbraende/!5788043
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