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# taz.de -- Aktuelle Nachrichten in der Coronakrise: Delta greift um sich
> In Deutschland sinkt die Inzidenz weiter, aber global grassiert die
> Delta-Variante. Thailand, Australien gehen teilweise in den Lockdown.
Bild: Die Premierministerin von New South Wales, Australien, Gladys Berejiklian…
Schnellere Zweitimpfung wegen Delta gefordert
Angesichts der raschen Ausbreitung der Delta-Variante sprechen sich
Gesundheitsexperten der Opposition für eine frühere Zweitimpfung aus. Bei
mRNA-Impfstoffen (Biontech/Pfizer und Moderna) solle die Zweitimpfung gegen
das Coronavirus bereits nach drei Wochen stattfinden, sagte
[1][Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen der Welt am Sonntag]. Es gebe
„harte Daten“, dass dies gegen die Delta-Variante sehr wirksam sei. Zu
einer früheren Zweitimpfung mit dem Impfstoff von AstraZeneca läge noch
nichts vor.
Der FDP-Obmann im Gesundheitsausschuss, Andrew Ullmann, sagte: „Die
Ständige Impfkommission sollte ihre Empfehlung zu den Impfintervallen
überarbeiten und den Zeitpunkt der Zweitimpfung vorziehen.“ Die Stiko
empfiehlt bislang längere Zeitabstände zwischen den zwei Impfungen als
möglich. Das hat Gründe: Bei AstraZeneca etwa steigt die Wirksamkeit bei
längerem Abstand. Zudem sprach die Impfstoffknappheit dafür, zunächst
möglichst viele Menschen zu versorgen.
Bei AstraZeneca lautet der bisherige Rat des Expertengremiums, zwölf Wochen
zwischen erster und zweiter Dosis verstreichen zu lassen. Für die
mRNA-Impfstoffe beträgt der empfohlene Abstand sechs Wochen. Laut Zulassung
wären schnellere Impfserien möglich: zwei Biontech-Spritzen im Abstand von
drei Wochen, bei Moderna und Astrazeneca im Abstand von vier Wochen. (dpa)
## Rückreise soll strenger kontrolliert werden
Rückkehrer aus dem Sommerurlaub im Ausland sollen wegen der Delta-Mutation
bei der Einreise nach Deutschland strenger als im Vorjahr auf Impfausweise
und negative Tests kontrolliert werden. „Entscheidend ist, dass vor
Einreise getestet wird und die Testnachweise an den Grenzübergängen und den
Flughäfen nicht nur stichprobenartig kontrolliert werden“, sagt der
bayrische Gesundheitsminister und Vorsitzende der
Gesundheitsministerkonferenz, Klaus Holetscheck (CSU), laut einem
Vorabbericht der Bild am Sonntag. (reuters)
Lehrerverband fordert „Sicherheitsphase“ nach Sommerferien
[2][Der Verband Bildung und Erziehung (VBE)] dringt auf eine
„Sicherheitsphase“ nach den Sommerferien mit verstärkten Tests und
Maskenpflicht in den Schulen, unabhängig von der Inzidenzrate. „Gerade zu
Beginn des Schulbetriebs müssen wir erhöhte Vorsicht walten lassen. Wir
fordern daher eine mindestens 14-tägige Sicherheitsphase nach den
Sommerferien“, sagte VBE-Chef Udo Beckmann dem Redaktionsnetzwerk
Deutschland (RND/Sonntag). In dieser Zeit müsse verstärkt getestet werden.
Vorbild könne dabei Berlin sein. Die Hauptstadt will den Angaben zufolge
Schülerinnen und Schüler in der ersten Woche dreimal testen, in der zweiten
Woche zweimal. Zudem solle in diesen beiden Wochen die Maskenpflicht im
Gebäude und auch im Unterricht wieder eingesetzt werden, forderte Beckmann.
„Natürlich ist das nicht der Start, den wir uns wünschen würden. Aber
Vorsicht ist besser, als das Nachsehen zu haben – und das hatten wir in den
letzten Monaten genug.“ (dpa)
Zweiwöchiger Lockdown in Sydney
Sydney ist seit Samstagabend wegen der Ausbreitung der Delta-Variante für
mindestens zwei Wochen abgeriegelt. Nach einem Lockdown für Teile der Stadt
weiteten die Behörden die Maßnahmen auf den Großraum Sydney sowie
umliegende Regionen aus. Mehr als fünf Millionen Menschen sind von den
Einschränkungen betroffen. Am Sonntag begann auch in der Stadt Darwin im
Norden des Landes ein zweitägiger Lockdown.
Ein Großteil der fünf Millionen Einwohner von Sydney durfte bereits seit
Mittwoch die Stadt nicht mehr verlassen, um eine Verbreitung des Virus in
andere Gebiete zu verhindern. Die Menschen sind aufgefordert, in den
kommenden zwei Wochen nur für notwendige Besorgungen, medizinische
Dienstleistungen und Sport aus dem Haus zu gehen.
Der jüngste Ausbruch geht auf einen Fahrdienst zurück, der vor rund zwei
Wochen die Besatzung eines Flugzeuges in ein Quarantäne-Hotel brachte. Die
Behörden haben seither mehr als 110 Corona-Fälle registriert. Angesichts
der Lage setzte Neuseeland am Samstag für drei Tage die Regelung aus, die
Flüge ohne Quarantäne mit Australien erlaubt.
Australien hat die Corona-Infektionen mit Grenzschließungen und strengen
Quarantäne-Regeln weitgehend eingedämmt. Insgesamt zählten die Behörden
seit Pandemiebeginn mehr als 30.000 Corona-Fälle, 910 Menschen starben.
(afp)
Bangkok schließt Restaurants und Baustellen
Angesichts eines starken Anstiegs der Corona-Neuinfektionen schränkt die
thailändische Hauptstadt das öffentliche Leben ein. Restaurants dürfen
keine Speisen mehr servieren, Zusammenkünfte von mehr als 20 Menschen
werden untersagt, wie die Stadtverwaltung am Sonntag mitteilte. Außerdem
werden Baustellen geschlossen und Unterkünfte von Arbeitern in Bangkok und
neun weiteren Provinzen isoliert. Die Maßnahmen sollen 30 Tage in Kraft
bleiben.
Thailand meldete am Sonntag knapp 4.000 Neuinfektionen und 42 Todesfälle
innerhalb der vorangegangenen 24 Stunden. Die Zahlen haben sich zuletzt
verdoppelt, was Gesundheitsexperten auf eine mangelnde
Kooperationsbereitschaft von Arbeitern auf dem Bau und in den Fabriken
zurückführen.
„Die Lager waren geschlossen, aber die Arbeiter schlichen sich auf die
Märkte und in die Gemeinden und verbreiteten die Krankheit“, erklärte
Apisamai Srirangson, Sprecherin des Corona-Lagezentrums, am Freitag. Eine
Abriegelung der Unterkünfte habe sich in anderen Fällen innerhalb von 28
Tagen als erfolgreich erwiesen, aber nicht in Bangkok.
Die Behörden halten an ihrem Plan fest, vollständig geimpften ausländischen
Touristen einen Besuch der Insel Phuket zu erlauben, ohne zuvor zwei Wochen
in Quarantäne zu gehen. So soll der Tourismusbranche auf die Beine geholfen
werden, die durch die Pandemie und die daraus resultierenden
Reisebeschränkungen schwer beschädigt wurde. (ap)
Wettlauf gegen Delta
Deutschlands Corona-Inzidenzwerte sinken seit Wochen, mittlerweile sind sie
einstellig. Doch die besonders ansteckende Delta-Variante wirft einen
Schatten auf Deutschland und sogar auf Länder, in denen noch deutlich mehr
Menschen geimpft sind als hierzulande. Experten sehen die
Immunisierungskampagnen in einem schwierigen Wettlauf mit der Ausbreitung
der Delta-Variante.
Global betrachtet schwächt sich die Pandemie weiter ab. Die
Weltgesundheitsorganisation (WHO) meldet die niedrigsten Fallzahlen
weltweit seit Februar und einen Rückgang der täglichen Coronatoten. Wegen
der Delta-Variante werden nun aber auch wieder Restriktionen in Ländern
verhängt, die das Virus zuvor weitgehend unter Kontrolle hatten.
In Deutschland lag der Delta-Anteil laut neuesten Zahlen Mitte Juni noch
bei lediglich gut 15 Prozent – allerdings hatte sich ihr Anteil an den
Corona-Neuinfektionen im Vergleich zur Vorwoche fast verdoppelt. Und die
Reisesaison dürfte diese Entwicklung noch beschleunigen.
In Portugal liegt der Delta-Anteil mittlerweile bei mehr als 50 Prozent
aller Neuinfektionen – im Großraum Lissabon sind es sogar mehr als 70
Prozent. Nach Einstufung als Virusvariantengebiet werden deutsche Urlauber
laut Behörden aus Portugal zurückgeholt.
27 Jun 2021
## LINKS
[1] https://www.welt.de/politik/deutschland/article232117479/Sorge-vor-Delta-Va…
[2] http://www.vbe.berlin
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