# taz.de -- Kinotipps für Berlin: Bundesweit und im Park | |
> Kino läuft noch immer fast ausschließlich digital. Etwa das Greek Fim | |
> Festival. Mit viel Wumms und live in der Hasenheide: Christopher Nolans | |
> „Tenet“. | |
Bild: Spektakuläre Action mit so bislang noch nicht gesehenen Bildern: „Tene… | |
Auch wenn die stetig sinkenden Inzidenzwerte und die Öffnung der | |
Freiluftkinos Hoffnung auf eine Rückkehr zu einem „normalen“ Kinoalltag | |
machen, wird man wohl doch noch eine Weile warten müssen: Ende Juni könnte | |
für die Filmtheater vielleicht ein realistischer Termin zur Wiedereröffnung | |
sein. Bis dahin gibt es an dieser Stelle die Hybrid-Kolumne: ein paar | |
Hinweise für die Freiluft-Fans und Interessantes aus dem Streaming-Bereich. | |
Als Online-Festival präsentiert sich aufgrund der pandemischen Umstände in | |
diesem Jahr auch das [1][Greek Film Festival Berlin]. Normalerweise im | |
Januar im Babylon Mitte beheimatet, ist das Festival rund um aktuelle | |
griechische Filmkultur nun vom 2.-6. Juni bundesweit im Netz zu sehen. | |
Eröffnet wird das Festival mit dem Biopic ,,Eftychia“ über eine berühmte | |
Songtexterin des Rembetiko, einem zu Beginn des 20. Jahrhunderts | |
entstandenen griechischen Folklorestil, dessen Songs vom Alltag der | |
„kleinen Leute“ berichten. | |
Auch der Dokumentarfilm „Markos“ schließt an dasselbe Thema an: Regisseur | |
Nikos Skarentzos erzählt die Lebens- und Wirkungsgeschichte des | |
Rembetiko-Komponisten und -Interpreten Markos Vamvakaris, der den von der | |
Bouzouki dominierten Musikstil in den 1930er Jahren populär machte – und | |
letztlich doch immer ein armer Außenseiter blieb. | |
Interviews mit Musikern und Historiker:innen lassen seine | |
Lebenswirklichkeit auferstehen, verschiedene Interpret:innen | |
verdeutlichen seine Relevanz für die griechische Musik. Und das geht nicht | |
nur traditionell mit der Bouzouki, man kann auch zur E-Gitarre greifen. | |
Ein schöner Film im Wettbewerb des Festivals ist auch „Green Land“ von | |
Angeliki Antoniou, ein sensibel inszeniertes Drama nicht ohne Humor, das | |
von einer Frau mit Amnesie erzählt, die als Köchin bei einer schlichten | |
Taverne im Hafen unterkommt. | |
Während sie immer noch versucht ihr altes Leben zu rekonstruieren, erwecken | |
ihre traditionellen Gerichte bei den Gästen und dem Besitzer der Taverne | |
Erinnerungen an frühere Zeiten. Ein klassischer Schauspieler:innen-Film mit | |
der hervorragenden Angeliki Papoulia in der Hauptrolle. | |
Mit deutlich mehr Wumms geht es in „Tenet“ zur Sache, Christopher Nolans | |
Publikumserfolg aus dem vergangenen Jahr, den sich das Freiluftkino | |
Hasenheide zur Eröffnung der Saison ausgesucht hat. | |
Im Kern ein Agentenfilm mit einem schwarzen James-Bond-artigen Helden, | |
bietet „Tenet“ richtig spektakuläre Action mit so bislang noch nicht | |
gesehenen Bildern – und einem pseudophilosophischen Überbau, bei dem man | |
sich nicht die Mühe machen sollte, ihn verstehen zu wollen. Das lenkt nur | |
ab und führt zu Frust (27.5, 21.30 Uhr, [2][Freiluftkino Hasenheide]). | |
Immer einen Blick wert ist die Webseite der amerikanischen [3][National | |
Film Preservation Foundation], wo man dem Namen zum Trotz einmal mehr | |
feststellen kann, das die Erhaltung von historischen Filmen ein | |
internationales Business ist, das sehr viel Zusammenarbeit erfordert. | |
Momentan zu sehen ist auf der Webseite der Film „Soft Shoes“ (1925) mit dem | |
seinerzeit berühmten Westerndarsteller Harry Carey, der hier als Sheriff | |
bei einem Ausflug nach San Francisco allerlei Abenteuer erlebt. Der Film | |
wurde 2018 restauriert, die Kopie fand sich im Tschechischen Nationalen | |
Filmarchiv ([4][www.filmpreservation.org]). | |
27 May 2021 | |
## LINKS | |
[1] http://www.thegreekfilmfestivalinberlin.com | |
[2] https://www.freiluftkino-hasenheide.de/ | |
[3] https://www.filmpreservation.org/ | |
[4] http://www.filmpreservation.org | |
## AUTOREN | |
Lars Penning | |
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