# taz.de -- Tatwaffe im Mordfall Walter Lübcke: Anklage gegen Waffenverkäufer | |
> Elmar J. soll dem rechtsextremen Mörder von Walter Lübcke die spätere | |
> Tatwaffe verkauft haben. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm nun fahrlässige | |
> Tötung vor. | |
Bild: Gedenken: Walter Lübcke wurde am 1. Juni 2019 von einem Rechtsextremiste… | |
DÜSSELDORF afp/dpa | Fast zwei Jahre nach dem [1][Mord am Kasseler | |
Regierungspräsidenten Walter Lübcke (CDU)] ist Anklage gegen den | |
mutmaßlichen Verkäufer der späteren Mordwaffe erhoben worden. Die | |
Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf wirft dem 65 Jahre alten Elmar J. aus | |
Ostwestfalen fahrlässige Tötung und Verstoß gegen das Waffengesetz vor. | |
Er soll Lübckes späterem Mörder Stephan E. die Tatwaffe samt Munition 2016 | |
verkauft haben. Das Landgericht Paderborn habe nun zu entscheiden, ob die | |
Anklage zur Hauptverhandlung zugelassen wird, teilte die Behörde am | |
Dienstag in Düsseldorf mit. | |
Daneben bestehe der Verdacht des unerlaubten Besitzes weiterer Munition. J. | |
soll „unerlaubt Patronen unterschiedlicher Fabrikate und Kaliber“ besessen | |
haben, die der Generalstaatsanwaltschaft zufolge im Juni 2019 beschlagnahmt | |
wurden. | |
Der 65-jährige Angeschuldigte aus Ostwestfalen befindet sich den Angaben | |
zufolge auf freiem Fuß. J. war nach dem Mord an Lübcke Ende Juni 2019 | |
festgenommen worden, kam aber Mitte Januar 2020 wieder auf freien Fuß. Den | |
Haftbefehl gegen J. hob der Bundesgerichtshof damals auf, weil gegen ihn | |
kein hinreichender Tatverdacht für eine Beihilfe zum Mord bestand. | |
Die Bundesanwaltschaft übertrug den Fall seinerzeit der Staatsanwaltschaft | |
Paderborn, die ihrerseits den Fall der Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf | |
vorlegte, bei der die Zentralstelle Terrorismusverfolgung | |
Nordrhein-Westfalen angesiedelt ist. Die Düsseldorfer Behörde erhob gegen | |
J. nun die Anklage wegen fahrlässiger Tötung. | |
Der Kasseler Regierungspräsident Lübcke war in der Nacht zum 2. Juni 2019 | |
an seinem Wohnhaus im nordhessischen Wolfhagen-Istha aus nächster Nähe | |
erschossen worden. E. wurde im Januar vom Oberlandesgericht Frankfurt am | |
Main [2][zu lebenslanger Haft verurteilt.] Die Anordnung der | |
Sicherungsverwahrung nach Haftverbüßung behielten sich die Richter vor. Im | |
Prozess mitangeklagt war Markus H., der vom Vorwurf der psychischen | |
Beihilfe freigesprochen wurde. | |
4 May 2021 | |
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