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# taz.de -- AnwohnerInnen gegen Kölner Investor: Südkiez gegen Ostkreuzcampus
> Die Initiative „Anti-Ostkreuz-Campus“ protestiert am Sonntag gegen den
> Investor Pandion, der den Friedrichshainer Südkiez zubauen will.
Bild: Mit Ausgehmöglichkeiten lockt der Investor Pandion in den Friedrichshain…
Berlin taz | Der Kölner Investor Pandion stellt sich die Zukunft für den
Friedrichshainer Südkiez als [1][„Aufbruch am Ostkreuz“] vor. Unter diesem
Titel jedenfalls wirbt das Immobilienunternehmen mit einem Video für den
geplanten Ostkreuzcampus, das in weich gewaschenen Schnittbildern das hippe
Berlin zwischen Skateboards am RAW-Gelände und Streetfood am Ostkreuz
beschwört.
Beim beworbenen Bauprojekt handelt es sich um ein Ensemble von drei
separaten Bürogebäuden, die Pandion auf dem Areal an der Bödikerstraße Ecke
Persiusstraße realisieren will. Zwei der geplanten Bürogebäude mit
Glasfassaden haben auch schon Namen: Pollus und Zinc. Auf dem
[2][Ostkreuzblog], der die Entwicklung des Projekts in Form eines
Onlinetagebuchs dokumentieren will, werden die Neubauten als „Plus für den
Kiez“ bezeichnet – „denn mit Cafés und Restaurants ist diese Seite des
Ostkreuzes noch sehr unterversorgt“.
Die AnwohnerInnen-Initiative Anti-Ostkreuz-Campus sieht die Entwicklung
durchaus anders: „Wenn man die Werbevideos ansieht, hat man aber eher den
Eindruck, dass mit dem Ostkreuzcampus das Areal zwischen der Rummelsburger
Bucht und der Spree-City für TouristInnen erschlossen werden soll“, sagt
ein Anwohner, der sich als Lars vorstellt, aber seinen vollständigen Namen
nicht in der Zeitung lesen will. Die Initiative befürchtet, dass die
aktuell noch recht ruhige Wohngegend von der Gentrifizierung voll erfasst
wird und sich bald viele MieterInnen ihre Wohnungen nicht mehr leisten
können.
Diese Sorge haben auch die BewohnerInnen der Corinthstraße 56, nachdem sie
vor knapp zwei Wochen erfahren haben, dass ihr Haus an die Blue Rock Group
verkauft werden soll – einen Schweizer Investor mit Briefkasten in
Düsseldorf. „Da in unserem Kiez Milieuschutz besteht, hoffen wir einen
seriösen Kaufinteressenten als Vorkäufer zu finden. Doch Sorgen macht uns,
dass die Frist für das bezirkliche Vorkaufsrecht in knapp 2 Monaten
ausläuft“, sagt Mirko Gutjahr, ein Mieter der Corinthstraße 56, der taz. Am
kommenden Sonntag organisieren die BewohnerInnen gemeinsam mit der
Initiative „Anti-Ostkreuz-Campus“ eine Protestaktion unter dem Motto
„Bluerock und Pandion unerwünscht“. Sie beginnt um 14 Uhr vor der
Corinthstraße 56, wo sich die BewohnerInnen vorstellen. Im Anschluss ist
ein Kiezspaziergang geplant, bei dem die AnwohnerInnen über die Neubaupläne
informieren wollen.
Neben dem Ostkreuzcampus steht in dem Kiez derzeit auch das Nobelprojekt „A
laska“ in der Laskerstraße in der Kritik. Die von der Trockland Management
GmbH geplante Büroanlage mit Dachgarten wird als „östlicher Teil der
Mediaspree“ beworben. Ein Sprecher von Anti-Ostkreuz-Campus sagt: „Statt
Wohnungen für Menschen mit geringen Einkommen wird auch hier weiter für die
Reichen gebaut.“
14 May 2021
## LINKS
[1] https://www.youtube.com/watch?v=8qyyUCqe26U
[2] https://www.ostkreuzblog.de/umgebung/der-ostkreuz-campus-entsteht/
## AUTOREN
Peter Nowak
## TAGS
Rummelsburger Bucht
Investor
Anwohner
Bürgerinitiative
Schwerpunkt Gentrifizierung in Berlin
Mieterinitiativen
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