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# taz.de -- Heimsieg für die „Störche“: Holstein Kiel fertigt St. Pauli ab
> Trotz vieler Pflichtspiele in dichter Folge haben die Störche den fünften
> Heimerfolg in Serie eingefahren und sind dem Aufstieg ein Stück näher.
Bild: Ein Schritt Richtung Aufstieg: Holstein Kiel freut sich über das 1:0
Kiel taz | 4:0 im Nordderby gegen den FC St. Pauli, der fünfte Heimerfolg
in Serie, ein Torreigen gegen das beste Rückrundenteam der Zweiten
Bundesliga: ein Statement-Sieg! Holstein Kiels surreal anmutende Vision vom
Erstligaaufstieg nahm am Freitagabend erstmals Gestalt an. Und das nur
sechs Tage nach der 0:5-Pokalschmach bei Borussia Dortmund!
Die Strapazen von fünf Pflichtaufgaben in 14 Tagen als Folge der zweiten
Corona-Teamquarantäne binnen sechs Wochen? Werden im Kollektiv
wegverteidigt, wegkombiniert und weggelächelt. „Hier und da tun die Knochen
weh, morgen wird es unangenehm. Ich bekomme es aber ganz gut hin“, gab
Doppeltorschütze Fin Bartels zu Protokoll, der als 34-jähriger
Flügelflitzer erneut den Beweis für die Existenz eines Brunnens ewiger
Fußball-Jugend lieferte.
Erfolge beflügeln. Und die Störche fliegen und fliegen, ohne Rast und
bisher ohne Aussetzer. Noch zwei Siege im vierteiligen Saison-Finish, dann
ist Relegationsrang drei zementiert. Mit drei Dreiern geht’s in der
kommenden Serie definitiv gegen Frankfurt, Gladbach und Co. Punktet die
Konkurrenz nicht optimal, genügt weniger.
Pauli-Cheftrainer Timo Schultz glaubt an die Störche. Den obligatorischen
Abschiedsgruß seines zehn Jahre jüngeren Kollegen Ole Werner („Wir sehen
uns im nächsten Spieljahr“) konterte der 43-jährige Schultz mit den Worten:
„Oder auch nicht.“ Vorwürfe ob der Niederlage und dem damit verbundenen
Ende der minimalen Aufstiegschancen wollte Schultz seinen Profis nicht
machen.
Fantasie, Bereitschaft und offensiver Mut seien vorhanden gewesen. Doch in
Sachen Zweikampf-Konsequenz und Effektivität hätten „die Kieler die
Qualität gezeigt, die uns zu einer echten Spitzenmannschaft noch fehlt“.
## Keine Zeit für müde Beine
Zum aktuellen Symbol der wundersamen Kieler Reise avanciert
Mittelfeld-Allrounder Ahmet Arslan. Am Freitag vertrat der 27-Jährige bei
seinem erst zweiten Startelf-Einsatz den als unverzichtbar geltenden
Südkoreaner Jae-Sung Lee, der zwecks Schonung 90 Minuten zuschauen durfte.
Ganze 65 Minuten hatte Arslan zuvor in den 26 Zweitliga-Begegnungen bis zum
Kieler Re-Re-Start am 24. April in Osnabrück auf dem Rasen gestanden.
Weil Werner rotieren muss, wird der gebürtige Memminger, von
Störche-Sportchef Uwe Stöver im vergangenen Sommer vom VfB Lübeck für vier
Jahre verpflichtet, zu einer festen Größe. Er steht für das
überdurchschnittliche Niveau in der Breite des Kieler Kaders. Gegen die
Millerntor-Elf traf er zum wichtigen 1:0 (22.). „Wir wissen um unsere
Stärken“, sagte Arslan. „Wenn wir an die 100 Prozent herankommen, ist es
schwer, gegen uns zu gewinnen.“
Und die müden Beine? „Müssen wir ausblenden.“ Schon am Montag kommt
Hannover an die Förde, am Donnerstag Regensburg, am Sonntag geht’s nach
Karlsruhe, ehe zum Saisonfinale am 23. Mai Darmstadt in Kiel gastiert. Es
gilt das Motto, das Stöver mit selbstironischem Unterton vor dem
Jahrhundert-Triumph im Pokal gegen den FC Bayern am 13. Januar ausgerufen
hat: „Machbar!“
10 May 2021
## AUTOREN
Andreas Geidel
## TAGS
Fußball
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