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# taz.de -- AstraZeneca-Impfungen in Berlin: Noch nicht genug Stoff für alle
> Arztpraxen dürfen AstraZeneca an alle verimpfen. Die kassenärztliche
> Vereinigung mahnt zur Geduld. In Kürze soll es eine Liste von Impfärzten
> geben.
Bild: Dieser Impsaft steht in Berlin künftig allen zur Verfügung
Berlin taz | Offiziell gibt es den Corona-Impfstoff AstraZeneca nun für
alle in Berliner Arztpraxen. Damit dürfen Hausärzt:innen das Mittel
unabhängig von Altersgruppen oder Vorerkrankungen verabreichen. Der Senat
hat am Donnerstag [1][die Priorisierung] der Impfverordnung für das Mittel
aufgehoben.
Praktisch dürfte aber noch lange nicht genug Stoff für alle vorhanden sein:
Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) begrüßte die Freigabe zwar
grundsätzlich, verweist aber in einer [2][Mitteilung] darauf, „dass es in
Praxen bisher nicht ausreichend Impfstoff gibt“.
Auch deswegen appellierte die KV „an alle Impfwilligen, sich einige Tage zu
gedulden, bis wir auf unserer Website eine Übersicht der Praxen
veröffentlicht haben, die AstraZeneca verimpfen und vorhandene Dosen noch
nicht verplant haben“, wie es vom Vorstand der KV heißt. Auf Anfrage der
taz hieß es, dass in der nächsten Woche eine solche Liste vorliegen solle.
Auf der Internetseite sollen dann Praxen zu finden sein, die
AstraZeneca-Impfungen auch für Patient:innen ohne Hausärzt:in
anbieten.
Bisher verabreichten laut KV nur 200 Modellpraxen in Berlin AstraZeneca.
Insgesamt impften bisher 1.500 Praxen – Tendenz steigend. Demnach wurden
dort bisher rund 84.000 Dosen Biontech und 24.500 Dosen AstraZeneca
verimpft. Die KV erhofft sich eine Aufhebung der Priorisierung „auch bald
für alle Impfstoffe, sobald diese ausreichend vorhanden“ seien. Insgesamt
wurden in Berlin gut [3][eine Million Impfdosen verabreicht], 300.000
Personen sind vollständig geimpft.
AstraZeneca ist im Vergleich zu den anderen Impfstoffen
aufklärungsintensiv, weil es in seltenen Fällen bei unter 60-Jährigen zu
Blutgerinnseln kommen kann. Das [4][Risiko soll] zwischen 1 zu 150.000 und
1 zu 260.000 liegen, für jüngere Frauen allerdings höher sein. Laut
[5][Europäischer Arzneimittel-Agentur und Weltgesundheitsorganisation]
überwiegt der Nutzen das Risiko.
## Fragen Sie Ihren Arzt
Unter 60-Jährige sollten sich über AstraZeneca ausführlich beraten lassen.
Wohl auch deswegen hielt es Gesundheistssenatorin Dilek Kalayci (SPD) für
sinnvoll, die Priorisierung für Hausärzt:innen aufzuheben: Aktuell komme
es darauf an, „möglichst viele Menschen möglichst bald zu immunisieren“.
Zudem hieß es von der Gesundheitsverwaltung, die Zweitimpfungen von über
60-Jährigen mit Astrazeneca, die ihre erste Impfung in den
Corona-Impfzentren Tegel und Tempelhof erhalten haben, würden ab dem 3. Mai
an Nachmittagsterminen im Impfzentrum Tempelhof fortgesetzt. Unter
60-Jährige erhielten in den Impfzentren ihre Zweitimpfung mit dem
mRNA-Imfpstoff von Moderna. Das betrifft etwa bereits geimpfte
Berufsgruppen wie Krankenhauspersonal.
Während in den sozialen Medien sich viele Menschen über die Aufhebung der
Priorisierung freuten, kritisierte der [6][SPD-Politiker Thomas Isenberg]
im Tagesspiegel diesen Schritt und damit auch seine Parteikollegin Kalayci.
Es drohe nun ein Hauen und Stechen um den Impfstoff: „Es darf nicht sein,
dass derjenige, der die besten Kontakte oder die stärksten Ellbogen hat, am
schnellsten einen Termin bekommt und andere nicht.“
23 Apr 2021
## LINKS
[1] https://www.berlin.de/sen/gpg/service/presse/2021/pressemitteilung.1078011.…
[2] https://www.kvberlin.de/die-kv-berlin/pressemitteilungen/detailansicht/pm21…
[3] https://impfdashboard.de/
[4] https://www.ndr.de/nachrichten/info/coronaskript174.pdf
[5] https://www.zdf.de/nachrichten/politik/corona-ema-impfung-astrazeneca-100.h…
[6] https://www.tagesspiegel.de/berlin/impfungen-in-arztpraxen-freigegeben-astr…
## AUTOREN
Gareth Joswig
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