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# taz.de -- Hacker spähten Partei „Die Basis“ aus: Verschwörungsmystiker …
> Hackern ist es gelungen, die „Querdenken “-nahe Partei „Die Basis “
> auszuspähen. Betroffen sind hochsensible Daten tausender Mitglieder.
Bild: Demonstration gegen die Coronamaßnahmen Mitte März in Mainz
Der Datensatz gibt unter anderem Aufschluss über Namen, E-Mail-Adresse,
Anschrift, Kontodaten, Telefonnummer und Funktion der mehr als 10.000
Mitglieder. Auch Beitritts- und Geburtsdatum und Höhe des
Mitgliedsbeitrags gehen daraus hervor. Die „Basisdemokratische Partei“ ist
ein weiterer Versuch der [1][sogenannten Querdenken-Bewegung], ihre
inhaltlichen Ziele in einer politischen Partei zu bündeln.
Die Partei hat Strafanzeige gestellt, doch „Anonymous“ weist daraufhin,
dass man in diesem Fall nicht einmal von einem Datenhack sprechen könne,
schließlich wären die Daten unverschlüsselt abrufbar gewesen.
Die Aktivist:innen haben nach eigenen Angaben zwar ein Programm
genutzt, um über einen Zeitraum von fünf Tagen sämtliche Dateien
unauffällig herunterzuladen, man hätte diese theoretisch aber genauso gut
per Mausklick einzeln herunterladen können. In einer Stellungnahme heißt es
seitens „Anonymous Deutschland“: „Selten wurde es uns so leicht gemacht w…
in diesem Fall.“ Möglich wurde das, weil der Serverbetreiber die Anzeige
des Directory-Index erlaubte, wodurch Daten und Verzeichnisse, in diesem
Fall der Ordner „download“, für Dritte einsehbar sind.
## Fehler lag bei der Partei
Juristische Schwierigkeiten könnte nun auch die Partei selbst bekommen.
Sensible personenbezogene Daten müssen gemäß der [2][europäischen
Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO)] vor unerlaubtem Zugriff geschützt
werden. Das war auf der Webseite der Partei nicht der Fall.
„Anonymous“ ist im Rahmen seiner „OpTinfoil“ (Operation Aluhut) in den
vergangenen Monaten schon mehrfach [3][gegen die „Querdenker“ und deren
Umfeld] vorgegangen. So war bereits die Seite der Vorgängerpartei
„Widerstand 2020“ nicht mehr erreichbar. Zudem hatte das Kollektiv
aufgedeckt, dass die angegebene Mitgliederzahl nicht echt war.
Zigtausende Mitglieder waren erfunden.
Die „Basis“-Partei gibt inzwischen an, dass der Fehler bei ihnen liege.
Wäre die Sicherheitslücke vorher gefunden worden, hätte sie innerhalb von
Minuten geschlossen werden können. In verschiedenen Telegram-Gruppen
reagierten viele „Basis“-Unterstützer:innen wütend über die
Veröffentlichung ihrer Daten. Ein Anhänger schreibt: „Komme selber aus der
IT und bin absolut baff. Das muss ein Amateur aufgesetzt haben.“
21 Apr 2021
## LINKS
[1] /Geschaefte-machen-mit-der-Pandemie/!5754871
[2] /Umsetzung-von-DSGVO/!5717840
[3] /Pressefreiheit-in-Deutschland/!5768012
## AUTOREN
Malaika Rivuzumwami
## TAGS
"Querdenken"-Bewegung
Anonymous
personenbezogene Daten
Hackerangriff
Coronaleugner
Schwerpunkt Landtagswahl in Sachsen-Anhalt
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Cybermobbing
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