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# taz.de -- Partei von Coronaskeptiker:innen: Optimismus trotz Wahlklatsche
> Die Partei „die Basis“ kommt bei der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt auf
> mickrige 1,5 Prozent der Stimmen. Die Schwurbler:innen feiern
> trotzdem. ​
Bild: AnhängerInnen der Partei „die Basis“ am 1. Mai in Berlin
Magdeburg taz | Die Erwartungen waren hoch. Und obwohl die
Basisdemokratische Partei Deutschland, kurz „die Basis“, bei der
[1][Landtagswahl in Sachsen-Anhalt] nur auf 1,5 Prozent der Zweitstimmen
kam, lösten die ersten Prognosen bei der Wahlparty in Magdeburg keine
Enttäuschung aus. Dass ihr Ergebnis in den Fernsehberichten am Sontagabend
unter „Sonstige“ fiel, war für die Anhänger:innen der Partei aus dem
[2][Coronaskeptiker- und Querdenkermilieu] bloß Indiz, dass die Partei
kleingehalten werden solle. Die rund 130 anwesenden Mitglieder waren gut
drauf, sie lachten, sangen und tanzten.
„Wir stehen am Anfang, wir sind im Aufbruch“, sagte Gründungsmitglied und
Landtagskandidatin Alkje Fontes mit einem breiten Lächeln auf dem Gesicht.
Sie versicherte, „die anderen“ hätten keine Argumente und stattdessen Angst
vor ihnen, der „Basis“. Die Erfolge würden kommen. Fontes beklagte
lediglich, dass sie noch kein eigenes Ergebnis vorliegen hätten.
Auf der Webseite des Statistischen Landesamtes hätte sie zu diesem
Zeitpunkt erfahren können, dass die Partei 15.621 Stimmen erhalten hatte.
Damit ist die Partei, diejenige unter den „Sonstigen“, die am meisten
Stimmen erhielt. Auf die Kleinstparteien entfielen insgesamt etwas über 10
Prozent der Stimmen.
Dass die Partei erst durch die Medien vom eigenen Wahlergebnis erfuhr,
spiegelt die Unerfahrenheit ihres Personals. Im Saal spielte niemand die
Ergebnisse des Landesamtes aus den Wahlkreisen auf eine große Leinwand.
Hier lief nur die Wahlberichterstattung aus den öffentlich-rechtlichen
Fernsehsendern.
## Niemand trägt Maske, niemand hält Abstand
Eigentlich will die Partei, die sich als Bewegung versteht, keine
Parteiführer:innen. Am Wahlabend wird aber klar: Fontes ist der Star des
Landesverbandes, ihr blauer Hut mit knapper Krempe ist ihr Markenzeichen.
Den Parteifreund:innen erklärt die 49-Jährige, dass der Erfolg der CDU
kein Erfolg für die Politik von Bundeskanzlerin Angela Merkel sei, kein Ja
zu den staatlichen Maßnahmen wegen der Pandemie, sondern alleine dem
CDU-Landesministerpräsidenten Reiner Haseloff geschuldet sei.
Fontes führt durch den Abend, kommentiert Fernsehberichterstattung auf der
Leinwand. Sie kritisiert Zwischenberichte von Impfungen, macht Witze über
die anderen Politiker:innen, deren Wahlpartygäste und deren Masken. Auf der
Basis-Wahlparty trägt niemand Maske, niemand hält Abstand. Hände werden
gereicht, sich fest umarmt. Das Verhalten gehört in diesem Milieu zum
Selbstverständnis. Am offenen Büfett ereifert sich eine Frau über die
„Bilderberger“ und „Pharmaindustrie“. Dunkle Mächte im Hintergrund, di…
zu enttarnen gelte.
Im Saal hat zuvor Reiner Fuellmich den Anwesenden dargelegt, dass die
Grünen auch mal ganz klein angefangen hätten. Der Anwalt aus Göttingen und
Bundestagskandidat der Partei muss aber gar keinen Trost spenden oder Mut
machen. „Die Basis“ feiert, singt Lieder von „aus der Reihe tanzen“.
Gegenüber der taz erwähnt Fuellmich, dass er die taz mal ganz früher im Abo
hatte. Heute nicht mehr, zu einseitig die Berichterstattung, wie er
beklagt.
7 Jun 2021
## LINKS
[1] /Schwerpunkt-Landtagswahl-in-Sachsen-Anhalt/!t5749746
[2] /Die-Partei-dieBasis-und-ihre-Vorsitzende/!5767969
## AUTOREN
Andreas Speit
## TAGS
Schwerpunkt Landtagswahl in Sachsen-Anhalt
"Querdenken"-Bewegung
Verschwörungsmythen und Corona
GNS
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