# taz.de -- Zweitliga-Duell Osnabrück -St. Pauli: Wo sich die Wege trennen | |
> Mit einem verdienten 2:1 beim VfL Osnabrück verabschiedet sich der FC St. | |
> Pauli aus dem Abstiegskampf. Die Niedersachsen bleiben mittedrin. | |
Bild: Für den FC St. Pauli unersetzlich, für den FvL Osnabrück unerreichbar:… | |
OSNABRÜCK taz | Betrachtet man die bisherigen Saisonverläufe des VfL | |
Osnabrück und des FC. St. Pauli, so stellt man fest, dass sie beinahe | |
diametral zueinander verlaufen sind. Während die Lila-Weißen zunächst in | |
den oberen Tabellenregionen zu finden waren, arbeiteten sich die | |
Braun-Weißen langsam aus dem Tabellenkeller hinaus. Am Sonntag kreuzten | |
sich die Wege beider Vereine zu einem richtungsweisenden Spiel. | |
An der Seitenlinie standen Trainer, die auch schon auf dem Spielfeld die | |
Farben ihres jeweiligen Vereins trugen: Timo Schultz kam 2005 zu St. Pauli | |
und arbeitet seit seinem Karriereende dort als Trainer. | |
Markus Feldhoff spielte von 2004 bis 2008 beim VfL Osnabrück. Anfang März | |
kehrte er zurück. Beide Trainer haben also Stallgeruch. Und beide Trainer | |
sind rhetorisch ähnlich gestrickt: Der im ostfriesischen Wittmund geborene | |
Schultz ist ähnlich wortkarg wie Feldhoff, der aus dem Ruhrgebiet stammt. | |
## Hier Verstärkungen, dort Trainerwechsel | |
Doch da enden die Gemeinsamkeiten auch schon: Der FC St. Pauli hat nach | |
einer [1][zunehmend bedrohlich verlaufenen Hinrunde] neue Spieler geholt. | |
Zudem stieß Mittelstürmer Guido Burgstaller nach langer Verletzung wieder | |
zum Kader – und traf gleich in mehreren Spielen hintereinander. Seitdem hat | |
sich der Verein in der Tabelle nach oben gearbeitet. | |
Der VfL nahm den umgekehrten Weg und lag vor dem Spiel nur einen Punkt vor | |
einem direkten Abstiegsrang. Für Verstärkungen fehlt es an Geld, deswegen | |
musste als Minimallösung wenigstens Feldhoff als neuer Trainer her, um den | |
Abwärtstrend zu stoppen. | |
Zuletzt schien das wieder etwas denkbarer: Die Osnabrücker hatten nach neun | |
Niederlagen am vergangenen Wochenende in Nürnberg endlich wieder einen | |
Punkt geholt. Der FC St. Pauli dagegen hatte gegen Paderborn zum ersten Mal | |
nach sechs Spielen eine Niederlage kassiert. Vor dem Spiel war also die | |
Frage, in welche Richtung beide Mannschaften tendierten. | |
## „Neuzugänge“ treffen zum Sieg | |
Die VfL-Fans gaben ihrem Team – so gut das in Abwesenheit geht – Rückenwind | |
für das Spiel. „Vor euch liegen entscheidende Wochen. Hinter euch stehen | |
wir ungebrochen“ war auf einem Banner zu lesen. Doch St. Pauli trat von | |
Beginn an selbstbewusst auf und setzte den VfL unter Druck. Nach dem | |
Seitenwechsel kamen auch Tore dabei raus: Burgstaller per Elfmeter und der | |
im Winter aus Wolfsburg ausgeliehene Omar Marmoush stellten den Sieg | |
sicher. | |
Für das Spiel des VfL war eine Szene aus der 18. Minute exemplarisch, als | |
Kevin Wolze beim Einwurf lange keinen freien Mitspieler fand. Doch die | |
Osnabrücker nahmen sich die Worte zu Herzen, die auf einem anderen Banner | |
der Ultras zu lesen waren: „Kämpfen und siegen.“ Mit langen Bällen | |
befreiten sie sich aus dem Griff der Hamburger. Doch bis auf ein paar | |
Standards und Heiders lässigen Heber zum 1: 2 ging nach vorn nichts. | |
Letztlich ging der 2:1-Sieg der Hansestädter gegen die Hasestädter in | |
Ordnung. Der FC St. Pauli war spielerisch einfach besser als der VfL | |
Osnabrück. In dieser Form wird der Weg der Hamburger weiter nach oben | |
führen. Viel weiter nach unten kann es für die Osnabrücker kaum noch gehen. | |
21 Mar 2021 | |
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## AUTOREN | |
Thomas Wübker | |
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