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# taz.de -- US-Rover „Perseverance“: Landung auf dem Mars geglückt
> Die schwierige Landung auf dem Mars vom US-Rover hat geklappt. Die von
> „Perseverance“ gesammelten Proben sollen bis 2031 zur Erde gebracht
> werden.
Bild: Große Freude: Das Nasa-Perseverance-Team bei der Landung am 18. Februar
Cape Canaveral AP | Jubel bei der Nasa – der US-Rover „Perseverance“ ist
auf dem Mars gelandet. Die Landeeinheit absolvierte am Donnerstag nach
einem fast siebenmonatigen Flug den riskantesten Teil der Expedition und
setzte im Jezero-Krater in einem ausgetrockneten Flussdelta auf, das voller
Gruben, Klippen und Felsen ist, wie die US-Raumfahrtbehörde mitteilte. Das
Kontrollzentrum musste elfeinhalb Minuten warten, bis das erste Funksignal
vom Landeplatz den Erfolg bestätigte. Von „Perseverance“ gesammelte Proben
sollen erstmals zur Erde gebracht werden.
Die Einsatzleitung im Jet Propulsion Laboratory in Pasadena hatte sich auf,
wie die Nasa es beschrieb, „sieben Minuten Terror“ vorbereitet, in denen
die Flugkontrolleure nur hilflos zuschauen konnten, ob die Landung wie
programmiert klappt. „Perseverance“ trat mit einer Geschwindigkeit von
19.500 Kilometern pro Stunde in die Mars-Atmosphäre ein und wurde mit einem
Fallschirm abgebremst. Eine raketengetriebene Plattform, der „Sky Crane“,
ließ kurz über der Oberfläche den sechsrädrigen Rover auf den Marsboden
herab.
Als die Erfolgsmeldung in Gestalt zweier körniger Schwarz-Weiß-Bilder
endlich eintraf, sprangen die Angestellten von ihren Sitzen, rissen die
Arme hoch und schrien Erleichterung und Triumph heraus. „Nimm dies,
Jezero“, brüllte einer.
Stunden später analysierte der stellvertretende Projektleiter Matt Wallace,
die Landung sei fehlerlos gelaufen. Der Rover habe seinen Parkplatz an
einer flachen Stelle zwischen gefährlichen Felsen erreicht und sei
großartig in Schuss.
„Jetzt beginnt die tolle Wissenschaft“, sagte der glückliche
Nasa-Wissenschaftschef Thomas Zurbuchen und zerriss den für den Fall des
Scheiterns entworfenen Notfallplan. Präsident Joe Biden gratulierte. „Heute
hat sich einmal mehr gezeigt, dass mit der Macht der Wissenschaft und
amerikanischem Einfallsreichtum nichts außerhalb des Möglichen ist“,
twitterte er.
## Groß wie ein Auto
Der Rover mit dem Spitznamen „Percy“ ist so groß wie ein Auto und wird mit
Plutonium angetrieben. Er soll mit seinem zwei Meter langen Greifarm
Bohrungen vornehmen und Gesteinsproben einsammeln, die vielleicht Spuren
früheren mikroskopischen Lebens enthalten. Drei bis vier Dutzend Proben in
der Größe eines Kreidestücks sollen in Röhren abgefüllt werden. Eine
weitere Raumsonde soll die Proben mit einem eigenen Rover abholen und bis
2031 zur Erde bringen. Dieses Projekt sei vielleicht die größte
Herausforderung, der sich die Nasa bisher gestellt habe, sagte die
Planetenforschungsdirektorin Lori Glaze.
Bislang hat sich der Mars bei Landungen immer wieder als Friedhof für
Raumfahrzeuge erwiesen. 1999 zerschellte eine US-Raumsonde beim Eintritt in
die Atmosphäre, weil Ingenieure metrische und englische Maße
durcheinandergebracht hatten. Kurz darauf verunglückte ein US-Landegerät,
dessen Motoren zu früh aus gingen.
Um den Mars ist derzeit ohnehin einiges los. Ein chinesischer Rover soll im
Mai oder Juni ebenfalls auf dem Roten Planeten landen. Auch eine Sonde aus
den Vereinigten Arabischen Emiraten umkreist seit vergangener Woche den
Mars. Alle drei Staaten nutzten für ihre Raketenstarts im Juli ein
günstiges Zeitfenster, durch das Erde und Mars nur rund 480 Millionen
Kilometer voneinander entfernt lagen.
Für die beteiligten Wissenschaftler geht es um essenzielle Fragen. „Sind
wir allein in dieser endlosen kosmischen Wüste, fliegen nur durch den Raum,
[1][oder ist Leben viel weiter verbreitet]? Kommt es hervor, wann immer und
wo immer die Bedingungen passen?“, fragte der stellvertretende
Projektleiter Ken Williford.
19 Feb 2021
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