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# taz.de -- Skandal in Sachsen-Anhalt: Wer impft sich denn da?
> Bürgermeister, die sich für wichtig halten und eine Ministerin ohne
> Verständnis: In Sachen Impfreihenfolge herrscht teilweise Chaos.
Bild: Nicht ganz klar, in welche Wange er nun geimpft wurde: Halles OB Bernd Wi…
Magdeburg dpa | Nach mehreren bekanntgewordenen Verstößen gegen die
Impfreihenfolge in Sachsen-Anhalt hat Gesundheitsministerin Petra
Grimm-Benne (SPD) die Verantwortlichen kritisiert. „Ich habe keinerlei
Verständnis, wenn bundesweit festgelegte Impfreihenfolgen missachtet
werden“, sagte die Ministerin am Samstag. „Das gilt für Stendal, das gilt
für Wittenberg, das gilt für Halle.“ Aus allen drei Kreisen waren zuvor
Verstöße bekannt geworden.
Eine abschließende Bewertung sei noch nicht möglich, sie werde sich
zunächst Bericht erstatten lassen, sagte Grimm-Benne. „Aber fest steht:
Sachsen-Anhalt erhält Impfstoff vom Bund. Und es ist festgelegt, wer diesen
in der ersten Priorität erhalten soll.“ Spezialkontingente für die Polizei
oder Politik gebe es nicht. „Und das ist auch gut so.“
Am Donnerstag war zunächst bekannt geworden, dass der [1][Landkreis
Stendal] im Januar mehr als 300 Polizistinnen und Polizisten geimpft hatte.
Der Kreis begründete das mit einem Feldversuch für Impfungen außerhalb der
Impfzentren. Polizisten gehören nicht der ersten Prioritätsgruppe an und
dürfen daher eigentlich noch nicht geimpft werden. Am Samstag räumte dann
Halles Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos) ein, dass er und zehn
Stadträte schon geimpft wurden.
Auch der [2][Landrat von Wittenberg], Jürgen Dannenberg (Linke) und sein
Stellvertreter sollen laut Medienberichten schon geimpft worden sein, Kreis
und Landrat waren am Samstag aber zunächst nicht für eine Stellungnahme
erreichbar. Das Gesundheitsministerium bestätigte aber, dass Grimm-Benne
die Landkreise Wittenberg und Stendal zu einer schriftlichen Stellungnahme
zu den Vorwürfen aufgefordert habe.
Grimm-Benne, die nach eigenen Angaben ebenso wie ihre Mitarbeiter und
Mitarbeiterinnen noch nicht geimpft ist, zeigte Verständnis für Kritik am
Vorgehen der Kreise. „Ich verstehe die wütenden Reaktionen von Bürgerinnen
und Bürgern, die für Impfberechtigte keine Termine erhalten können“, sagte
die Ministerin. „Wenn sich Politikerinnen und Politiker impfen lassen und
agieren, als sei die Festlegung des Bundes nicht mehr als eine vage
Empfehlung“, so Grimm-Benne. „Das erschüttert auch mein Vertrauen
zutiefst.“
7 Feb 2021
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