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# taz.de -- Nordderby in der Zweiten Bundesliga: Ein unnützes Unentschieden
> Im Zweitliga-Derby trennen sich der FC St. Pauli und Holstein Kiel 1:1
> (0:0). Beim Kiez-Club war dem Spiel eine Torwartposse vorausgegangen.
Bild: Musste im Torwart-Streit klein beigeben: St. Paulis Trainer Timo Schultz …
Hamburg taz | Es ist das Treffen der Überraschungsmannschaften der Zweiten
Fußball-Bundesliga. Während der mit Ambitionen in die Saison gestartete FC
St. Pauli als Zweitletzter auf einem Abstiegsplatz steht, liefern sich die
Kieler ebenso überraschend mit dem HSV ein Fernduell um die Tabellenspitze.
Am Samstag am Millerntor war von diesem Tabellen-Unterschied nichts zu
sehen. Beide Nordclubs agierten in einer munteren Partie auf Augenhöhe und
trennten sich am Ende mit einem gerechten 1:1.
Die Hamburger, deren Trainer Timo Schultz von einer „Top-Leistung“ seines
Teams sprach, bleiben nach zwölf sieglosen Spielen in Folge im
Tabellenkeller kleben. Kiel hingegen konnte den Ausrutscher des HSV – der
nur 1:1 in Nürnberg spielte – nicht nutzen, um an den Hamburgern
vorbeizuziehen.
Die Kieler, die nur einen Neuen im Vergleich zur Partie davor aufboten,
wirkten eingespielter, während die auf gleich sechs Positionen veränderten
Hamburger agiler waren. Besonders den aus Wolfsburg ausgeliehenen
Rechtsaußen Omar Marmoush bekamen die Kieler nie in den Griff.
Die Folge: Der Neuzugang erzielte mit einem Schuss aus spitzem Winkel die
1:0-Führung (52.) für die Hamburger und hätte fünf Minuten später den
Vorsprung sogar ausbauen müssen, als er allein auf Schlussmann Ioannis
Gelios zulief, an diesem aber scheiterte. Fünf weitere Minuten später
erzielte auf der anderen Seite der eingewechselte Joshus Mees nach einer
feinen Flanke des Ex-St.-Paulianers Finn Bartels den verdienten
1:1-Endstand (62.).
Dejan Stojanovic, der zum ersten Mal den Hamburger Kasten hütete und eine
gute Leistung zeigte, war bei diesem Treffer machtlos. Die
Torwart-Personalie hatte zuletzt am Millerntor für mächtig Aufregung
gesorgt und verbrannte Erde hinterlassen. Vor drei Wochen hatte Trainer
Schultz den Keeper Robin Himmelman, der seit achteinhalb Jahren im Verein
ist, überraschend und ohne nähere Begründung durch Ersatzkeeper Sven
Brodersen ersetzt und aus dem Kader verbannt.
## Druck von Sportchef Bornemann
Eine Entscheidung, die dem Vernehmen nach auf Druck von Sportchef Andreas
Bornemann fiel, der Himmelmann schon im Sommer durch einen anderen Torwart
ersetzen wollte. Bornemann, Triebfeder einer personellen Runderneuerung des
Teams, konnte sich damals gegen Schultz nicht durchsetzen, setzte nun aber
dem durch die Sieglos-Serie geschwächten Trainer die Pistole auf die Brust
– ein Torwarttausch als Bedingung für seine weitere Unterstützung von
Schultz in der aufkeimenden Trainerdiskussion. Schultz, der erstmals Coach
einer Profi-Truppe ist, wollte seinen Job gern behalten und gab nach.
Am Ende der Posse waren gleich alle drei Torhüter des Teams, von denen nun
keiner das Vertrauen bekam, beschädigt und mussten dem Leihtorwart aus
Middelsbrough, der eine starke Physis, aber keine Spielpraxis mitbringt,
weichen. Und Schultz hat nach sein Kuschen vor Bornemann in der Truppe an
Autorität verloren.
11 Jan 2021
## AUTOREN
Marco Carini
## TAGS
FC St. Pauli
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Hamburg
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