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# taz.de -- Lebendtier-Exporte: Die alltägliche Tierquälerei
> Bei Tierexporten in Nicht-EU-Länder werden die Regeln zum Tierschutz
> systematisch missachtet. Diese Transporte müssen endlich verboten werden.
Bild: Diesem Schwein geht es noch vergleichbar gut
Panisch aufgerissene Augen, vor Erschöpfung zitternde Rinder, die dicht
zusammengedrängt und tagelang ohne Pausen in tierschutzrechtliche
Hochrisikostaaten wie Usbekistan, Marokko oder Algerien gekarrt werden:
[1][Tierqual-Alltag – auch auf deutschen Straßen]. Doch statt dieses
Martyrium zu beenden, bleibt Agrarministerin Klöckner nicht nur hierzulande
untätig. Sie lässt auch die Chance des deutschen EU-Ratsvorsitzes
verstreichen, grausame Tiertransporte EU-weit zu stoppen.
Wenn von Deutschland aus Tiertransporte in diese Drittstaaten abgefertigt
werden, geschieht dies so gut wie immer unter Missachtung der geltenden
Tierschutzbestimmungen. [2][Vier Pfoten] hat deshalb wegen des Verdachts
der Beihilfe zur Tierquälerei 21 Strafanzeigen gegen die Verantwortlichen
gestellt. Obwohl fast alle Bundesländer dafür gesorgt haben, dass weit
weniger Drittlandexporte bewilligt werden, umgehen Transporteure skrupellos
die geltenden Auflagen. Die Tiere werden zunächst in andere EU-Länder wie
Ungarn verbracht und von dort aus in Drittländer weiterverfrachtet.
Statt wie bisher die Bundesländer damit alleinzulassen, sollte die
Ministerin eine bundesweit einheitliche Erlasslage schaffen, die dafür
sorgt, dass Tiere nicht mehr in Drittstaaten gelangen können. Das wäre ein
erster wichtiger Schritt und ein starkes Signal in Richtung EU. Denn das
Problem ist ein europäisches. Nur durch ein EU-weites Verbot von
Drittlandexporten und eine Begrenzung der Transporte auf acht Stunden
werden die grausamen Tiertransporte tatsächlich beendet. Das fordern
gemeinsam mit uns auch 150.000 Bürgerinnen und Bürger in einem
Protestschreiben an die Ministerin.
Alternativen zu den sinnlosen Todesfahrten müssen Standard werden. Wenn
überhaupt, sollten nur noch Fleisch und Zuchtsamen statt lebender Tiere
transportiert werden. Vor dem Hintergrund eklatanter Tierschutzprobleme und
einer sich verschärfenden Klimakrise stellt sich die Frage, warum überhaupt
massenhaft Tiere „produziert“ und diese wie eine Ware quer durch die Welt
transportiert werden.
30 Nov 2020
## LINKS
[1] /Klage-gegen-Amtsveterinaere/!5618232
[2] /Bundesratsbeschluss-zu-Schweinekaefigen/!5698088
## AUTOREN
Daniela Schneider
## TAGS
Tierschutz
Tierquälerei
Tiertransporte
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Schlachthof
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